Für das letzte Wochenende im April sind in Quedlinburg Veranstaltungen geplant. Diese werden zum Teil in Kooperation und im Rahmen des diesjährigen Quedlinburger Bücherfrühlings realisiert. Da einige Teilnehmer sich von Auswärts angekündigt haben und zu diesem Zweck in der Stadt übernachten werden, werden wir das geplante Programm ergänzen. So wird es nicht nur am Freitag, 28.04.2023 um 20:00 Uhr den musikalisch-lyrischen Abend mit Greta Stecher, zum 125 Geburtstag von Berthold Brecht, unter der Überschrift, „wie man sich bettet so liegt man“, und am Samstag, 29.04.2023, 19:00 Uhr eine Autorenlesung mit Wolfram Adolphi aus seiner Romantrilogie Hartenstein geben, sondern Ergänzend zu diesen Veranstaltungen eine thematische Besprechung zu einem Buch, welches erst am 05.05.2023 in Wernigerode öffentlich vorgestellt wird.
In der Besprechung geht es um die Erinnerungen von Dr. Wolfgang Beck und der Titel des Buches: „Alles hat ein Ende – auch die Marktwirtschaft“
Im Ankündigungstext zur Buchvorstellung ist zu lesen: „„… Dr.-Ing. Wolfgang Beck, ehemaliger Direktor des VEM Elektromotorenwerk Wernigerode, war zu seiner Zeit der jüngste Betriebsdirektor eines solchen Großbetriebes der DDR überhaupt. Er erzählt in diesem Buch vom herausfordernden Arbeitsalltag eines Betriebsdirektors, der schwierigen Wendezeit und der ersten Umwandlung eines Volkeigenen Betriebes in eine GmbH. Er erlebte das Ende der Planwirtschaft mit und ist überzeugt: Auch die real existierende Marktwirtschaft wird sich bald überlebt haben.
„Ich bin kein Historiker, Literaturwissenschaftler oder Journalist, sondern ein Techniker der Prozesse analytisch und pragmatisch betrachtet und sich mit dieser Sichtweise an das Thema Buch gewagt hat. Für mich ist ein rechter Winkel eine definierte Größe und bleibt immer ein rechter Winkel. Politiker sehen dies oft anders. Mit dem Buch verfolge ich unter anderem auch das Ziel zum Nachdenken über unser zukünftiges Leben mit ein paar Gedanken, abgeleitet aus der Historie anzuregen.“
Zunehmend ist zu beobachten, dass die Geschichte, besonders die Wirtschaftsgeschichte, einer zunehmenden historischen Vergesslichkeit unterliegt. Auferstanden aus Ruinen nach dem 2.Weltkrieg, musste in der sowjetischen Besatzungszone, später die DDR der Neustart der Wirtschaft organisiert werden. Während die westlichen 3 Besatzungszonen, später die BRD einen Marschallplan und Kapital hatten, kannte die DDR Marx und Kapital. Cocom und andere Restriktionen des kalten Krieges waren für den wirtschaftlichen Aufbau sicher nicht förderlich. Dennoch wurde in der ehemaligen DDR ein beachtliche Wirtschaftskraft mit einer starken Identität zum Geschaffenen entwickelt.
Permanente gesellschaftliche Weiterentwicklung ist das Gebot der Stunde. Ausgehend von dem Prinzip der materiellen Interessiertheit ist eine sinnvolle Harmonie zwischen Werte schaffenden und verbrauchenden Bereichen der Volkswirtschaft zu organisieren. Allumfassende kostenlose Bildung der Jugend sollte eine wesentliche Voraussetzung sein.““
Sicher nicht nur für jene, welche die DDR aktiv erlebt haben, eine interessante Veranstaltung. Das Thema Wirtschaft ist aktueller den je, die Ökonomie ist nach wie vor die Basis des gesellschaftlichen Seins, aus diesem Grund besonders interessant die Funktionsweisen verschiedener Wirtschaftssysteme.
Wie es gegenwärtig um die Wirtschaft in der BRD bestellt ist, ist an den jüngsten politischen Beschlüssen und deren Folgen für Menschen und Natur gut zu sehen.
Nach Ende der DDR wurde auf ihrem Territorium in einem bis dahin nicht gekanntem Maße deindustrialisiert, eine Deindustrialisierung wie sie heute für die gesamt Bundesrepublik in Aussicht gestellt wird. Also ein durchaus interessantes, weil aktuelles Thema.
Zum Thema also am 29.04.2023, ab 10:00 Uhr im Pölkenhof, 06484 Quedlinburg, Pölkenstraße 38 eine thematische Besprechung, das Buch wird nach dem ersten Mai und pünktlich zur Vorstellung am 05.05.2023, um 19:00 Uhr in der Remise, Marktstraße 1. in 38855 Wernigerode vorliegen. 7
Es verspricht ein interessantes Wochenende zu werden, mit vielen interessanten Gesprächen zum Kennenlernen und Erfahrungsaustausch. Zudem ist am Sonntag der 30. April, der Tag an dem im Harz die Hexen fliegen, oder welche historische Geschichte hat der Tag, welcher nach einer christlichen Heiligen benannt, aber eine wesentlich älter Tradition aufweist. Und nach dem 30. April kommt der 1.Mai und der kann gemeinsam viel besser gefeiert werden, in seiner Tradition als Kampf und Feiertag. Es ist ein langes Wochenende und es lohnt sich in jedem Fall, auch wenn nicht alle Veranstaltungen wahrgenommen werden können und zum Beispiel der erste Mai traditionell woanders verbracht wird.
Kontakt und Information über: dfv-sachsen-anhalt@freidenker.org
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