Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 29. Oktober 2012

Was sagen die gekündigten Arbeitskräfte dazu?

Es ist noch nicht lange her, als „Prinzipienritter“ zu Felde zogen, zwar nicht Arbeitsplätze vernichteten, aber doch Kündigungen veranlassten. Warum keine Arbeitsplätze vernichtet wurden, liegt daran, dass im Falle der Folgen der erklagten Neuausschreibung im Rettungsdienst des Landkreises Harz, wieder Arbeitskräfte gebraucht werden. Wessen Arbeitskraft hingegen gekauft wird, bleibt offen und liegt im Ermessen der Unternehmen, in jedem Fall wird der Preis niedriger sein, als der Preis der „vorsichtshalber“ gekündigten Arbeitskräfte gegenwärtig.
Heute ist der MZ zu entnehmen, dass die „Vergabe für  Rettungsdienst offen“ ist, da das Ausschreibungsverfahren einstweilig ausgesetzt wurde. Ursache für die Aussetzung ist, dass „von zwei potenziellen Bietern Nachprüfungsanträge gegen einzelne Bestimmungen aus den Unterlagen gesellt“ wurde. Somit lag kein Angebot vor, was zur Aussetzung bis zur Klärung führen könnte, die strittigen Punkte wurden Verhandelt, die Anträge zurückgewiesen und verworfen. Gegen diesen Beschluss kann eine sofortige Beschwerde beim Oberlandesgericht Naumburg eingelegt werden. Um welche Punkte es ging ist nicht zu erfahren, spielt für die Beschäftigten, welche im Zuge des Kreuzzuges um Marktanteile, welche vom ASB gekündigt wurden, wohl kaum eine Rolle. Wichtiger wäre für diese ein sicherer Arbeitsplatz mit entsprechender Bezahlung. Verloren haben die gekündigten Beschäftigten in jedem Fall, selbst wenn diese wieder eingestellt werden, wird das zu einem geringeren Lohn erfolgen, wie im August schon zu erfahren war. Die Alternative auch diesen Teil des Rettungsdienstes in Eigenbetrieb des Landkreises zu übernehmen, wird vom Landkreis wahrscheinlich nicht in Betracht gezogen, jedenfalls ist darüber nichts zu lesen. An anderer Stelle hatte ich dazu bemerkt: „denn es ist zu lesen: „der Eigenbetrieb sei von der Ausschreibung nicht betroffen, da es ein kreiseigener Betrieb ist. In diesem Fall brauchen die Leistungen nicht ausgeschrieben zu werden, wenn dieser die Aufgaben selbst erfüllen kann.“ Die logische Konsequenz für den Landkreis liegt somit auf der Hand, sie besteht in der Übernahme der entsprechenden ASB - Strukturen in den Eigenbetrieb. Damit würde der Landkreis in Zukunft sich eine Ausschreibungsprozedur sparen, was nicht nur Planungssicherheit für das eigene Unternehmen bedeutet, sondern auch ein höheres Maß an sozialer Sicherheit für die Mitarbeiter im Rettungswesen.“
So beleibt anzumerken, bei aller Streiterei und Auseinandersetzung, die Interessen der Beschäftigten spielen kein Rolle, oder zumindest nur eine untergeordnete. Und was sagen die gekündigten Arbeitskräfte eigentlich selbst dazu?

Freitag, 26. Oktober 2012

Kabarett 11.12.

Kabarett 11.12.
Heute erhielt ich die nun schon obligatorische E-Mail mit dem Verweis auf die nächste Kabarettveranstaltung im Kulturzentrum Reichenstraße. Im Rahmen dieser Ankündigung wird auf eine Aktion verwiesen, welche dem Verein 1000,-€ bescheiden könnte, welche dieser durchaus gebrauchen kann. Aber welcher Verein kann das nicht? Und so werden auch andere Vereine um Stimmen werben, ich selbst erhielt in den letzten Tagen wenigsten drei Aufforderungen für Vereine zu zu stimmten, gestimmt habe ich für den Dachverein und das aus guten Gründen!
Hier nun das erwähnte E-Mail:

Liebe KabarettFreundInnen,
allles wird teurer, alle jammern über's Geld - wir auch!
  1. Thilo Seibel in seinem neuesten Kabarett-Programm "Das wird teuer!" - siehe unten
  2. Das KuZ Reichenstrasse nimmt an der Aktion "1000€ für 1000 Vereine" teil und bittet um Mithilfe. Stimmt für uns ab!
    Bitte helft uns bis zum 6.November unter die ersten 250 (!) Vereine in unserer Kategorie (Mitglieder 1-50) zu kommen!
    https://verein.ing-diba.de/kinder-und-jugend/06484/dachverein-reichenstrasse-ev
    Ihr müsst nur eure Handynummer eingeben und erhaltet 3 Codes zum Abstimmten. Ihr könnt alle 3 Codes demselben Verein zukommen lassen. Mobilisiert alle eure Freunde und Bekannten, auch jene die über keinen Internetzugang verfügen, und lasst euch die Codes geben! ;-)
    Abstimmen und weitersagen! Danke!

Mit besten Grüßen
& vielsten Dank!

Kabarett-Organisation

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die Homepage der guten Unterhaltung im Harzkreis: www.kabarett-genial.de

Das wird teuer - Kabarett in der Reichenstrasse

QLB/HZ. Über das Geld reden bzw. jammern alle - nicht zuletzt unsere Politiker. Zu diesem Thema hat sich die Kleinkustreihe KABARETTgenial! einen Fachmann eingeladen - den Polithandwerker Thilo Seibel. Der Kölner Kabarettist wagt den Blick hinter die Kulissen der Geld-Welt. "Das wird teuer - ein Polithandwerker greift durch" heißt deshalb auch sein aktuelles Solo.

Egal ob Atommüll, Gesundheitsreform, Wasserschaden oder Krankenhausnotaufnahme wegen verhakter Intimpiercings beim Seitensprung - der Fachmann weiß: Das wird teuer! Man kennt diesen Satz - vom Handwerker. Aber der Handwerker sagt es Ihnen wenigstens vor der Arbeit. Der Politiker sagt es erst nach der Wahl.
Thilo Seibel führt Sie durch die Welt der aktuellen politischen Fehlentscheidungen. Wenn er nicht weiter weiß, fragt der den Fachmann: Harry Meissner, Installateur, 10 Jahre Chefklempner im Berliner Regierungsviertel. Dieser Dirty Harry der politischen Sanitärabteilung hat für alles eine Lösung, denn: "Rohrbruch fängt im Kopf an." Er weiß alles. Er weiß, welchen Zement Ursula von der Leyen für ihr Lächeln verwendet, welche Schraube man bei Angela Merkel anziehen muss, damit die CDU unter der 30%-Hürde auseinanderfällt wie ein Ikea-Regal. Und er weiß, wer in diesem Land die Entscheidungen trifft, denn er weiß, wer bei der letzten Koalitionsrunde im Kanzleramt unter der Spüle vergessen wurde.
Spieltermin-Übersicht:
Do
01.11.2012 | 20:00 Uhr | Soziokulturelles Zentrum Zora e.V. | Halberstadt
Fr 02.11.2012 | 20:00 Uhr | Kulturzentrum Reichenstraße e.V. | Quedlinburg
Sa 03.11.2012 | 19:30 Uhr | Remise des Wernigeröder Kunst- & Kulturvereins e.V. | Wernigerode
Kartenvorbestellung per E-Mail unter kabarett@genial.ms, weitere Infos unter www.kabarett-genial.de


Donnerstag, 25. Oktober 2012

Was es nicht alles gibt!

Eine besondere Hartz IV-Maßnahme im (west) Harz

Auf der einen Seite wird geklagt, dass es zu wenige Fachkräfte gibt und auf der anderen Seite gibt es so etwas wie einen De-Qualifizierungskurs für Akademiker!
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen, … nun ja, ich gebe es zu, ich habe gelacht, als ich folgendes Zitat auf dieser Seite gelesen habe: „Ein akademischer Abschluss oder gar eine Promotion kann beim Zugang zu bestimmten Berufen, beispielsweise als Bauhelfer, eine große Einstellungshürde sein. In diesem Kurs versuchen wir, durch Erlernen eines zielgruppenspezifischen Vokabulars, angepasste Kleidung und gezielte Verhaltensänderungen auch aus promovierten Geisteswissenschaftlern wieder echte Männer zu machen."   
Was soll nur aus diesem Land werden?


Update 29.10.2012:
Nun wurde nachgefragt und in der verlinkten Seite ist Aufklärung zu erfahren, von einem verfrühten Aprilscherz ist die Rede, wobei es verwundert, dass der Link auf die hinterlegte Datei der Volkshochschule nicht mehr zum Programm selbiger führt. War dann wohl doch zu peinlich, dieser verfrühte Aprilscherz? Nichts desto trotz ändert es nichts an der Tatsache menschenverachtendes Vorgehen der verschiedensten Institutionen, welche sich mit der Verwaltung des Hartz-IV-Elends beschäftigen. An den Repressionen, welcher Menschen ausgesetzt werden, an den Sanktionen, von denen diese betroffen werden, wenn sie den Anweisungen nicht folgeleisten etc. 
Aprilscherz hin oder her, nichts ist unmöglich ... im System Hartz IV, traurig aber leider wahr!
  
Update 15.11.2012
Auf der Seite der kvhs-osterode ist zu lesen: Klick!

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Es ist ein Elend mit der Armut, welches Sorge bereitet.

Man muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller, indem man sie publiziert.“ Karl Marx.

Elend, ein Ort im Harz und eine zunehmende Erscheinung in der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Jedenfalls wenn die zunehmende Armut in diesem reichen Land in Betracht gezogen wird. So ist in der MZ zu lesen, das der Anteil der Armen in der bundesdeutschen Gesellschaft zugenommen hat, auch ist eine Karte im Artikel „16Millionen Deutsche leben in Armut“ zu finden, welche Sachsen-Anhalt als besonders von Armut betroffen kennzeichnet. Zu lesen ist auch, dass „jeder fünfte Deutsche (19,9 Prozent) von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen“ ist. Wobei das „oder“ genauso zu überdenken wäre, wie der Terminus der „sozialen Ausgrenzung“. Letzteres unter dem Gesichtspunkt weitgehender Monetarisierung des gesellschaftlichen Lebens und nicht zu vergessen, dass jede Tendenz ihre entsprechende Gegentendenz zeugt. Aber auch das in unserer Gesellschaft zuallererst der Ausschluss vom Gebet am Tempel des Mammon mangels entsprechender Opfergaben ins Auge fällt, anfänglich gehen Statussymbole verloren, später können dann nicht einmal alle Grundbedürfnisse im erforderlichem Maße mehr befriedigt werden. Und nicht selten, sogar im zunehmende Maße, sind Menschen von Armut betroffen, welche Arbeit haben, also einer regelmäßigen Beschäftigung nachgehen, von welcher sie dank Hartz IV jedoch nicht leben können.
Jüngst hatte ich in einem Beitrag auf einen Beitrag verwiesen, in dem zweimal positiv die DDR erwähnt wurde, speziell die Ausbildung von Lehrlingen und die Voraussetzungen welche sie mitbrachten, betreffend. Was für die Wirtschaft durchaus förderlich war und wäre. Aber nicht nur das in der DDR die allgemeine Schulbildung höher war, als sie es je in der BRD gewesen ist, ein jeder junge Mensch einen Ausbildungsplatz und anschließend einen Arbeitsplatz erhielt und somit mit einen Einkommen auch sein Auskommen hatte, gab es in der DDR auch keine Armut wie sie heute allgegenwärtig ist. Es gab keine Suppenküchen, keine Kleiderkammern, keine Obdachlosen, wobei seit der Wende das Gebiet der ehemaligen DDR besonders von Armut betroffen ist. Auch eine Folge der deutschen Einheit, wie sie praktiziert wurde und der die weitestgehende Deindustrialisierung des Ostens folgte. Seitdem gibt es auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR Suppenküchen, Obdachlose und Arbeitslosigkeit! Viele Menschen sind abgewandert, haben woanders Fuß fassen können, da es ihnen gelang, auf Grund ihrer guten Qualifikation, ihre Arbeitskraft dort zu verkaufen. Ob sie dort heimisch wurden ist eine andere Frage, manchmal wird es gelungen sein, andere Beispiele bezeugen das Gegenteil, die Unterschiede waren oft zu groß. Dabei ist zu beobachten, dass sich die Verhältnisse nach und nach angleichen, besonders auch das Elend betreffend, die deutsche Einheit glänzt heute mit einer Armut, wie sie die deutsche Teilung zu verhindern wusste! Wo in den 1970/80 Jahren in der alten Bundesrepublik immer mehr von neuer Armut gesprochen wurde, greift heute die alte Armut wieder mehr und mehr um sich, was nicht bedeutet, dass es die neue Armut nicht mehr gibt, ganz im Gegenteil!
Ja, das Elend bereitete Sorge, um einen zweiten Ort im Harz nahe der ehemaligen Staatsgrenze zu erwähnen, ein Kraut hingegen ist dagegen nicht gewachsen, aus welchem eine Hexe eine heilsamen Trunk brauen könnte, es ist ein Problem der Menschen und nur diese können es lösen, mittels praktischer Tat, ohne Zauberei!

Montag, 22. Oktober 2012

Sie müssen einer Partei angehören und „verlässliche und willige Leute seien“!

Mit was sich so Politiker im Landtag von Sachsen-Anhalt beschäftigen, kann gelegentlich schon überraschen und so fand sich letzte Woche ein entsprechender Beitrag in der MZ. Auf diesen wurde ich übrigens auf einer Facebookseite aufmerksam. Ein „Kollege“ des betreffenden Abgeordneten hat auf den Beitrag aufmerksam gemacht. Einige Kommentare hat es gegeben, wobei eher wohl politisches „Schattenboxen“ im Vordergrund gestanden haben wird. Sowohl der Artikel-verursachende, wie auch der darauf Aufmerksam-machende gehören der Regierungskoalition an, sitzen für zwei verschiedene Parteien im Landtag und haben ihre (Wahlkampf- oder Wahlbezirks-)Büros nicht weit voneinander entfernt in Quedlinburg. Offensichtlich gilt, des einen politischen Platzhirsch sein Leid, des anderen politischen Platzhirsch sein Freud! Um Präsenz in den regionalen Medien buhlen hingegen beide, auch wenn dieses in den Kommentaren bei Facebook nur dem einen zugeschrieben wird.
Treffender hingegen folgender Kommentar: „Durchaus bezeichnend für das intellektuelle Niveau von Abgeordneten, welches gelegentlich nicht nur im Landtag offenbart wird! Halleluja, der Glaube am Parlamentarismus ist unantastbar … oder war das was anderes? Egal, wie auch immer, Hauptsache es sorgt für Ablenkung, von was auch immer! …
Gibt es eigentlich keine anderen Probleme, z. B. … ernste, welche über dieses Kasperletheater hinausgehen und sich mit den Problemen der Menschen in diesem Land beschäftigen?“

Dienstag, 16. Oktober 2012

Aufklärung … eine Frage des Glaubens?

Aufklärung … nicht mit Hilfe von Bienen, sexueller Probleme wegen, sondern mittels Fernsehsendung, Probleme kapitalistischen Seins betreffend, am Beispiel einer Bank thematisiert. Die Hilflosigkeit beider Erklärungs- / Aufklärungsversuche eint diese.
Letzteres betreffend erhielt ich heute das unten angehängte E-Mail, welche auf eine entsprechende Sendung auf Arte verweist. Im Allgemeinen lese ich solche Texte, gelegentlich suche ich einen Kontakt im Internet, wenn eine entsprechende Adresse vorhanden ist und wenn ich den Text dort finde, oder einen Text welcher sich mit dem Thema beschäftigt, hinterlasse ich auch gern einen Kommentar. Hier ist dieses leider nicht der Fall und da am Ende „Weiterleiten - der Film, ein wichtiges Dokument der Aufklärung“ zu lesen ist, im Folgenden meine Gedanken zum Thema:

Und was nun? Ist des Bürgers Seele erregt, kann sich kleinbürgerlicher Geist entfalten und vor allem, ... hat er einen Schuldigen an der ganzen wirtschaftlichen Misere Namens Krise! Nur bei aller und durchaus berechtigten Kritik, bleibt diese Kritik doch an der Oberfläche, krittelt an den Symptomen herum und lässt die eigentlichen Ursachen im Dunkel. Letztere sind dem System des Kapitals selbst geschuldet, durch objektiv wirkende Gesetzmäßigkeiten bedingt und sicher nicht dadurch zu lösen, in dem eine Bank ins Visier genommen wird. Damit soll die Bedeutung von Banken nicht negiert werden, nur sind diese nicht der Zweck, sondern selbst ein Werkzeug, fraglich nur in wessen Händen? Wissen ist Macht, nichts Wissen macht nicht nichts, sondern eine ganze Menge und Glaube ist nicht Wissen, sondern Hoffen das sich Illusionen als wahr entpuppen. Eine besonders ausgeprägte Form des Glaubens ist der Wunderglaube, dabei ist erschreckend festzustellen, dass es Menschen gibt, welche sich heute noch darüber wundern, das Kapitalismus so funktioniert wie er funktioniert! In diesem Zusammenhang zu klären, wie Wirtschaft im Kapitalismus und vor allem auch warum sie funktioniert, würde Sinn machen, genauso wie die Ursache (inklusiv historischer Bedingtheit), Rolle und Funktion des Finanzkapitals herauszufinden.
Und bei aller berechtigten Kritik, einen Vorwurf kann dem Kapitalismus (egal in welcher Form er daherkommt) nicht gemacht werden, nämlich das er Kapitalismus ist und seinem Wesen entsprechende Ergebnisse zeugt!

Der Text des E-Mails:

Der Film der alle Rekorde übertraf, keiner wurde zu vor bei arte + 7 (Mediathek) öfters aufgerufen:
Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt

Morgen Mittwoch um 22.40 Uhr auf arte TV - eine Wiederholung

Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs ist in den letzten Jahren zum Symbol für Maßlosigkeit und ausufernde Spekulationen im Finanzbereich geworden.


Dienstag, 9. Oktober 2012

Antwort auf einen Kommentar.

Nun ist meine Antwort zu einem Kommentar zu diesem Beitrag etwas lang ausgefallen und so werde ich diese im folgenden als eigenständigen Beitrag veröffentlichen.

Nun Stefan W.,
ich bin kein Anhänger von Gesell, ich bin nicht einmal ein Anhänger des Systems des Kapitals, egal welche Spielart in der politischen Ökonomie gerade das Sagen hat. Gegenwärtig ist es der Neoliberalismus, vorher waren es die Ansichten Gesell`s, welche eine entscheidende Rolle spielten. Neuerdings wird letzterer wieder in den Vordergrund gerückt, weil die neoliberale Politik wiedereinmal gescheitert ist, wie vordem schon die Apologeten von Gesell. Egal welche dieser Theorien, sie haben eines gemeinsam, sie sind zum Scheitern verurteilt, weil sie über die Interpretation wirtschaftlichen Seins zum Erhalt des Systems des Kapitals nicht hinausreichen. Den praktischen Beweis dafür haben sie eigentlich im Zuge ihrer Anwendung zur Genüge erbracht. Somit taugt die zitierte Erklärung von Gesell nicht im geringsten um die wirklichen Ursachen der Krisen zu erkenne. Eher wird abgelenkt, dem „Sparer“ und dem Zinssystem die Schuld gegeben. Doch ist der Sparer schuld, wenn die Wirtschaft ins stocken gerät? Und das weil er für sein gespartes Zinsen haben möchte?
Der Neoliberalismus hat seit Übernahme des Geschäfts die Probleme kapitalistischen Seins nicht gelöst, sie wurden nur etwas verschoben und erheblich verschärft, wobei diese Verschiebungen genutzt werden konnten etwas Zeit zu gewinnen, die Verteilung (mittels Hartz IV, Ausbau des Niedriglohnsektor, Zunahme von Leiharbeit und prekärer Beschäftigung) wie auch Umverteilung (mittels Steuerentlastungen für Reiche und z. B. Energiekostenentlastung für große Unternehmen und Belastung weiter Bevölkerungsschichten mit diesen Kosten) gesellschaftlichen Reichtums zu Gunsten der Besitzenden an den Produktionsmitteln zu verschieben. Nur ist aufgeschoben, nicht aufgehoben und so entfaltete die allgemeine Krise des Kapitals um so härter ihre Potenziale. Den Schalter nun wieder umzulegen, könnte ebenfalls etwas Zeit verschaffen, mehr aber nicht und das ohne potenzierende Auswirkungen vermeiden zu können. Es ist nämlich nicht so, dass regionales Wirtschaften, regionale Geldkreisläufe ohne Zinsen, vermehrte Investitionen des Staates, volkswirtschaftliche Probleme welche sich aus dem System des Kapitals ergeben, lösen könnten und das ohne Berücksichtigung der allgemeinen Produktivkraftentwicklung.
Sie haben somit recht, dass entsprechende Maßnahmen dienlich sind, der vollen Entfaltung von Krisen bremsend entgegen zu wirken, wobei die Wirkung beschränkt bleibt, die Auswirkungen der Krisen dafür um so heftiger sein werden. Das Kernproblem Ihrer Argumentation liegt im Zinssystem begründet und zwar in der Bedeutung welchen Sie diesem beimessen, als Hauptursache gesellschaftlicher Verwerfungen. Letztlich ist das Zinssystem nicht mehr, aber auch nicht weniger, als ein Instrument zur Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums, also jenes Teils des gesellschaftlichen Reichtums, welcher im Verteilungsprozess den Kräften des Kapitals abgerungen wurde.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Junge Welt braucht Hilfe!

In der Jungen Welt fand sich ein Aufruf, welcher auf die derzeit prekäre Situation der Zeitung aufmerksam macht und um Unterstützung wirbt. Die Druckausgabe lese ich zugegebenermaßen selten und wenn dann erwerbe ich diese am Kiosk, im Internet greife ich hingen oft auf die Beiträge der Jungen Welt zurück, finden sich in diesen oft Informationen, welche in anderen Medien nicht oder nur entstellt zu finden sind. Es gab sogar einmal eine Zeit, da verfügte ich über ein Onlineabo, welches ich allerdings aus finanziellen Gründen kündigte. So etwas soll es ja geben, auch wenn auf der Seite Kritische Massen vermeint wird, dass es nicht unbedingt am Geld liegt. In jedem Fall ist diese Tageszeitung es wert gerettet zu werden und so werde ich zumindest wieder ein Onlineabo abschließen, hab mich ohnehin des öfteren geärgert auf bestimmte Beiträge nach einer bestimmten Zeit nicht mehr zugreifen zu können. Und auch wenn die Junge Welt den einen und anderen „Fehler“ gemacht hat, wie in einem Kommentar auf dieser Seite zu lesen ist, ist sie doch die einzige überregional erscheinende linke Tageszeitung von Bedeutung.
Jahre ist es her, als ich gelesen habe, dass es wichtig ist eine Zeitung zu halten, welche eine andere Qualität der Informationspolitik pflegt, als die Konzernmedien. Das war eine alte sozialistische Feststellung schon zu Zeiten Bismarcks und an dieser hat sich bis heute nichts geändert, auch nicht in Zeiten des Internets! Die Junge Welt wird nicht von den Konzernen getragen, diese würde sie lieber verschwinden lassen, sondern von ihren Lesern, ihren Abonnenten, sie ist Werkzeug im Kampf gegen die vermeidliche Allmacht des Kapitals, sie ist ein Instrument der Bildung und Aufklärung, gerade auch über die Lügen welche heute allgegenwärtig durch die Medienlandschaft geistern.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Gedanken zu einem Film

Quelle
Ein anonymer Kommentar findet sich zu einem Film, welcher im Studiokino Eisenstein in Quedlinburg gezeigt wird, zumindest heute noch. Ein zweiter Kommentar wurde geschrieben, welcher aus dem Text zum Film zitiert und auch ich habe einen Kommentar hinterlassen, ohne jedoch direkt zu werten. Der Film selbst ist es durchaus wert diskutiert zu werden. Auch ich habe den Film gesehen, wobei ich mir aus berechtigtem Grund eigentlich jeden Film anschaue. Der Film ist bis jetzt gut besucht gewesen und erfahrungsgemäß könnte es so zur letzten Vorstellung im Kinoraum „eng“ werden. Zum Film selbst konnten, neben dem Stammpublikum, eine Reihe Besucher begrüßt werden, welche entweder selten das Kino besuchen, oder auch gar nicht, jedenfalls waren einige Gesichter im Kino neu. Was durchaus als ein Erfolg gesehen werden kann, aber nicht untypisch ist, da den Möglichkeiten entsprechend ein abwechslungsreiches Programm die verschiedensten Geschmäcker anspricht. Was allerdings aufgefallen ist, es war wenig junges Publikum zugegen und am Sonntag wurde nicht eine einzige, für Schüler, Studenten, Auszubildende, Sozialdienst-leistende und Behinderte, ermäßigte Karte verkauft. Diese Zielgruppe scheint sich von dem Film nicht angesprochen zu fühlen, dafür um so mehr die etwas ältere Generation, welche die DDR selbst noch aktiv erlebt hat. Die Meinungen zum Film gingen auseinander, jedenfalls sofern sie mir gegenüber geäußert wurden, sie reichten von Zustimmung bis Ablehnung. Ich selbst finde den Film zwar gut gemacht, aber vom Inhalt etwas schwach, die Kritik von Anonym 1. ist durchaus zutreffend. In Zusammenhang mit der dargebotenen Handlung sollte es vermieden werden, Fragen nach plausiblen Zusammenhängen zu stellen, ansonsten bleibt der bittere Beigeschmack eines Propagandastreifens fürs Kino. Gerade wer die Verhältnisse in der DDR erfahren, wer dort gelebt, gelernt und gearbeitet hat, wird dieses Film entsprechend seiner Erfahrungen einzuordnen wissen, besonders nach den Erfahrungen mit dem bundesdeutschem System, mit praktizierter Asylpolitik, den Repressionen mittel HartzIV, selektiven Bildungssystem, zwei Klassenmedizin, militanten Außenpolitik und so mach anderer Errungenschaft, welche sich gegen die Interessen der Menschen heutzutage richtet.


Montag, 1. Oktober 2012

Gedanken zur „Schuldfrage“ oder zur Frage nach der Schuld!

In der Mailingliste der Freidenker fand sich folgende Frage:

„wer ist schuld an der Tragödie von Griechenland, Ihrer Meinung nach?“

Dabei ist es immer so eine Sache mit Schuld und Unschuld, Gut und Böse, Schwarz und Weiß oder anderen verabsolutierten Gegensätzen. Im allgemeinem Gebrauch sind solche Gegensätze hingegen durchaus und gerade die Medien verwenden diese recht häufig, auch um Schuldige bezeichnen zu können. Der Anteil einzelner Menschen an bestimmten gesellschaftlichen Zuständen kann sicher benannt werden, nur trifft sie allein die Schuld? Es können auch Gruppen und Institutionen hervorgehoben werden, nur was ist die Ursache für ihre Schuld oder Unschuld? Kein so leicht zu klärendes Thema, gerade auch weil es oft sehr einfach ist eine Schuldfrage zu beantworten. Gelegentlich lässt sich dann auch des Volkes Zorn mit einem Bauernopfer befriedigen, wenn dieses nicht ausreicht, wird es auf die falsche Fährte geleitet, gegenwärtig gern auf den Fad der Spekulanten, der Banken und auch des Finanzkapitals, ohne jedoch zu klären was letzteres ist und worin die Funktionalität, also auch die Aufgabe genau besteht. So habe ich zur Frage folgende Antwort formuliert:

Hallo W...,
nun hat die Tragödie (Bühnendichtung, deren Held an einem durch ihn nicht lösbaren Konflikt tragisch zugrunde geht.) in Griechenland ihren Ursprung, nur bei aller Tragik der gegenwärtigen Situation in Griechenland, die Griechen sind nicht allein! Auch würde ich den Zustand in Griechenland, aber auch in Spanien, Portugal und anderswo nicht als Tragödie bezeichnen, da der Konflikt nicht unlösbar ist.
Um aber der Begriffswahl gerecht zu werden, könnte von einem Drama (Bühnendichtung; künstlerisch gestaltetes Geschehen, in der auf der Grundlage einer Fabel ein Konflikt zwischen handelnden Figuren ausgetragen wird. Nach Art der Lösung des Konfliktes ergibt sich die Unterscheidung in Komödie und Tragödie. Gebräuchlich ist die Bezeichnung Schauspiel.) gesprochen werden. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass das Theater die gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegelt und durch überspitzen für spezielle, aber auch allgemeine Probleme sensibilisiert. Das bedeutet nicht, dass von eigentlichen Problemen nicht auch abgelenkt werden kann. Wichtig ist, das ein Konflikt zwischen handelnden Figuren ausgetragen wird!