Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Dienstag, 2. Oktober 2012

Gedanken zu einem Film

Quelle
Ein anonymer Kommentar findet sich zu einem Film, welcher im Studiokino Eisenstein in Quedlinburg gezeigt wird, zumindest heute noch. Ein zweiter Kommentar wurde geschrieben, welcher aus dem Text zum Film zitiert und auch ich habe einen Kommentar hinterlassen, ohne jedoch direkt zu werten. Der Film selbst ist es durchaus wert diskutiert zu werden. Auch ich habe den Film gesehen, wobei ich mir aus berechtigtem Grund eigentlich jeden Film anschaue. Der Film ist bis jetzt gut besucht gewesen und erfahrungsgemäß könnte es so zur letzten Vorstellung im Kinoraum „eng“ werden. Zum Film selbst konnten, neben dem Stammpublikum, eine Reihe Besucher begrüßt werden, welche entweder selten das Kino besuchen, oder auch gar nicht, jedenfalls waren einige Gesichter im Kino neu. Was durchaus als ein Erfolg gesehen werden kann, aber nicht untypisch ist, da den Möglichkeiten entsprechend ein abwechslungsreiches Programm die verschiedensten Geschmäcker anspricht. Was allerdings aufgefallen ist, es war wenig junges Publikum zugegen und am Sonntag wurde nicht eine einzige, für Schüler, Studenten, Auszubildende, Sozialdienst-leistende und Behinderte, ermäßigte Karte verkauft. Diese Zielgruppe scheint sich von dem Film nicht angesprochen zu fühlen, dafür um so mehr die etwas ältere Generation, welche die DDR selbst noch aktiv erlebt hat. Die Meinungen zum Film gingen auseinander, jedenfalls sofern sie mir gegenüber geäußert wurden, sie reichten von Zustimmung bis Ablehnung. Ich selbst finde den Film zwar gut gemacht, aber vom Inhalt etwas schwach, die Kritik von Anonym 1. ist durchaus zutreffend. In Zusammenhang mit der dargebotenen Handlung sollte es vermieden werden, Fragen nach plausiblen Zusammenhängen zu stellen, ansonsten bleibt der bittere Beigeschmack eines Propagandastreifens fürs Kino. Gerade wer die Verhältnisse in der DDR erfahren, wer dort gelebt, gelernt und gearbeitet hat, wird dieses Film entsprechend seiner Erfahrungen einzuordnen wissen, besonders nach den Erfahrungen mit dem bundesdeutschem System, mit praktizierter Asylpolitik, den Repressionen mittel HartzIV, selektiven Bildungssystem, zwei Klassenmedizin, militanten Außenpolitik und so mach anderer Errungenschaft, welche sich gegen die Interessen der Menschen heutzutage richtet.


Morgen ist der dritte Oktober, auch ein Tag der Geschichtsinterpretation, wobei die Geschichte der DDR seit Jahren beständig eingeengt wird. Das Leben der Menschen spielt oft nur in sofern eine Rolle, wie sie Opfer vermeidlicher Repressionen geworden sind, wobei die Staatssicherheit immer dabei zu sein hat. Komisch, wie wenig diesem Staat doch im Lauf der Zeit noch vorgeworfen werden kann, so scheint nichts anderes übrig zu bleiben, als immer ein und die selbe Leier zu wiederholen. Die Menschen bewegt dieses Thema immer weniger, viele haben mit sehr gegenwärtigen Problemen zu kämpfen, mit der Vergangenheit oft abgeschlossen, bestimmen heute sehr konkrete Probleme ihr Leben. Gerade darum werden gern Möglichkeiten genutzt sich zu erinnern, wobei Kinofilmen der Ruf vorauseilt realistischer mit Themen umzugehen, als so manche Fernsehproduktion, sitze doch letztendlich wesentlich mehr Menschen vor der Flimmerkiste als im Kinosaal!

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