Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 31. August 2009

Moral

Moral: Normen, Werte, Ideale mit denen die Menschen ihr gesellschaftliches Verhalten regeln. Die Wirksamkeit der Moral beruht darauf, dass Menschen, ausgehend von ihren grundlegenden Interessen und Bedürfnissen, die für ihren materiellen und geistigen Lebensprozess notwendigen Zusammenhänge zwischen ihrer praktischen Tätigkeit und deren gesellschaftlichen Folgen bewerten. Sie beurteilen ihr Tun, ihre Motive und die Folgen ihres Handelnd als gut oder schlecht (böse), gerecht oder ungerecht, schädlich oder nützlich, menschlich oder unmenschlich usw. und bilden so ihren jeweiligen sozialökonomischen Existenzbedingungen entsprechende moralische Bewusstseinsformen (Wertvorstellungen, Normen, Prinzipien, Gebote usw.) heraus, die ihre Auffassung von Pflicht und Verantwortung, Schuld und Sühne, Ehre und Gewissen, Stolz und Würde widerspiegeln sowie bestimmte moralische Verhaltensweisen und Beziehungen zueinander anregen, durch deren Realisierung sie ihren praktischen Lebensprozess regeln.
Die Werte und Normen der Moral sind keine ewig geltenden, z. B. von Gott oder von irgendeinem obersten Sittengesetz abgeleiteten Handlungsmaximen, sondern sie wurzeln in den materiellen Verhältnissen der Menschen, widerspiegeln diese und verändern sich mit ihnen. Die Produktionsverhältnisse, die die Menschen in jeder Gesellschaftsformation notwendig eingehen, bedingen auch ein ihrem konkreten Charakter entsprechendes moralisches Bewusstsein der jeweiligen Klassen und Individuen, das seinerseits, weil es die Menschen zu einem bestimmten Verhalten verpflichtet, auf jene Verhältnisse zurückwirkt.
Das Wesen der Moral, ihr gesellschaftlich konkreter Inhalt und ihre Funktion sind abhängig und bestimmt vom historisch konkreten Charakter der gesellschaftlichen – letztendlich der ökonomischen – Verhältnisse, die sie hervorbringen. In den Klassengesellschaften trägt die Moral folglich Klassencharakter, in antagonistischen Gesellschaftsformation existieren daher auch völlig entgegengesetzte Moralauffassungen. „Und wie die Gesellschaft sich bisher in Klassengegensätzen bewegte, so war die Moral stets eine Klassenmoral; entweder rechtfertigte sie die Herrschaft und die Interessen der herrschenden Klasse, oder aber sie vertrat, sobald die unterdrückte Klasse mächtig genug wurde, die Empörung gegen diese Herrschaft und die Zukunftsinteressen der Unterdrückten.“ (F. Engels, MEW, Band 20, S. 88)
Die in jeder antagonistischen Klassengesellschaft herrschende Moral ist die Moral der herrschenden Klasse. Sie ist darauf gerichtet, durch entsprechende Werte und Normen die bestehende Ordnung, die Ausbeutung und die Herrschaft der besitzenden Klassen zu rechtfertigen und zu schützen. Die um ihre Befreiung und die Befreiung aller Werktätigen kämpfende Arbeiterklasse entwickelt bereits in der kapitalistischen Gesellschaft mit der proletarischen Moral einen historisch neuen Typ der Moral, der sich nach dem Sieg der sozialistischen Revolution zur sozialistischen Moral weiterentwickelt. Proletarische, sozialistische und kommunistische Moral sind unterschiedliche historische Entwicklungsstufen des seinem Wesen und einheitlichem historischen Typs der Kommunistischen Moral.

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