Nun wird um die Kündigung des
Kneipers der Kneipe im Kulturzentrum Quedlinburg orakelt und gestritten, der
Kneiper versammelte seine Getreuen und auch jene, welche ohnehin etwas gegen
das Kulturzentrum haben. Dazu gehört auch der Betreiber einer Seite im Netz,
welcher sich diese Möglichkeit*
nicht entgehen lässt, um seinen Frust dem Kulturzentrum gegenüber im Stiele der
B-Zeitung freien Lauf zu lassen. Bild dir eine Meinung und da die Meinung ja
frei ist, kann diese durchaus auch Lüge sein.
Und gerade was auf diesen Seiten
über das Kulturzentrum, den Dachverein und dessen Arbeit zu lesen ist, verrät
das dort ein Blinder versucht über die Farbe zu fabulieren, letztlich aber
nicht einmal ein schwarz-weiß Schema zustande bekommt. Dass in diesem
Zusammenhang dem gekündigten Wirt einiges an Arbeit unterstellt wird, für
welche der Verein im Kulturzentrum eigentlich verantwortlich zeichnet, muss da
auch nicht verwundern. So hat der Pächter der Kneipe z.B. genauso wenig mit dem
Schülerkaffee am Nachmittag, wie mit dem Kino, oder anderen Veranstaltungen,
welche im Hause regelmäßig stattfinden, zu tun, es sei denn, dass die Gäste
diverser Veranstaltungen sich bei ihm mit Getränken versorgen. Für die
Veranstaltungen selbst ist er nicht verantwortlich, ganz im Gegenteil, in
seinem Verantwortungsbereich finden immer weniger Veranstaltungen statt. Nach und
nach beschränkte er sein Tätigkeitsfeld auf gewinnbringenden Geschäftsbetrieb.
So wurde der Mittagstisch eingestellt und abends finden nur noch sehr selten
Veranstaltungen in der Kneipe statt. Auch dieses rechtfertigt auf Dauer nicht
mehr die Subventionierung des Pächters durch den Verein. Wenn nun manch einer,
in der sehr emotional geführten Auseinandersetzung, orakelt, dass im
Hintergrund ökonomische Interessen eine Rolle spielen, so zeugt dieses durchaus
von einem ausgeprägten Realismus, mit welchem in einer Zeit gepredigter Idealismen
leider all zu sparsam umgegangen wird. Übrigens trifft dieses für beide Seiten
zu, denn es ist eine Illusion, dass der gekündigte Pächter seinen Kampf auf
Grund ideeller Vorsätze im Interesse seiner Gäste führt. Eher ist es so, dass
die Kündigung einer Vertreibung aus dem Paradies gleicht, denn die Bedingungen,
welche der Pächter vom Verein geboten bekommen hat, sind für gastronomische
Unternehmungen geradezu ideal. Jeder der einmal einen gastronomischen Betrieb
geführt hat und noch führt, kann dieses sicher bestätigen. So beläuft sich die
Pacht auf 550,-€ im Monat und das inklusive Wasser, Strom, Gas, Heizung etc. Dazu kommt
noch, dass der Pächter von den Veranstaltungen profitiert und bis vor kurzem
Mitarbeiter und Ehrenamtliche des Vereins sogar noch für den Pächter Getränke
bei Veranstaltungen im Saal verkauften. Auch die Kinobesucher und andere Gäste
des Hauses greifen auf das Angebot der Kneipe zurück. Da nun der gekündigte
Pächter aber seine Leistungen immer mehr zurückgefahren hat, besteht von
Seitens des Vereins keine Notwendigkeit mehr diesen zu subventionieren.
Letztlich führte die Strategie, es kann auch Konzept genannt werden, des
Pächters dazu, dass das Verhältnis zwischen den Vertragspartnern immer
schlechter wurde, dieses ging sogar soweit, dass gegen den Verein gearbeitet
wurde. Mit Toleranz gegenüber den Gästen der Kneipe hat das allerdings relativ
wenig zu tun, eher mit Toleranz des Vereins gegenüber den Verhaltensweisen des
Pächters, welcher seine Verantwortlichkeit an der Kneipentür für beendet
erklärte. So ist es in der Vergangenheit nicht selten vorgekommen, dass
Mitarbeiter des Vereins die Hinterlassenschaften der vorherigen Kneipennacht
beseitigen mussten. Der Pächter darauf angesprochen, schob die Verantwortung
auf seine Mitarbeiter, wobei er nicht einmal ein Wort des Dankes, für die
Erledigung seiner Aufgaben, übrig hatte.
Nun hat der Pächter seine
Forderungen dem Verein gegenüber aufgemacht und die Summe welche er begehrt ist
nicht gerade niedrig, die Begründung aber dafür umso obskurer. Um dieser
Begründung Nachdruck zu verleihen, hat er dem Forderungsschreiben
buchhalterische Unterlagen seines Geschäftsbetriebes beigefügt. Die vorgelegten
Zahlen für 2010 und 2011 sind alles andere als Berauschend, zwar war sein
Gewinn durchaus respektabel, allein die Umsätze sind alles andere als
außergewöhnlich für eine Kneipe. Dass der ausgewiesene Gewinn vor Steuern trotzdem
nicht schlecht ist, liegt weniger im Umsatz begründet, sondern in der
Kostenstruktur mit welcher er arbeiten konnte.
Übrigens, die Position, welche
der gekündigte Pächter der Kneipe im Kulturzentrum gegenüber diesem und dem
Verein einnimmt, ist auch daran zu sehen, welche Form der Auseinandersetzung er
wählt und welche Helfer er bis in Quedlinburger Politikerkreise hinein
rekrutiert.
Und obwohl er gewusst hat, dass die Ratsversammlung beschlossen
hatte, ihm den Pachtvertrag zu kündigen, hat er das Gespräch nicht gesucht und
nach dem ihm die Kündigung überreicht wurde, hatte er nichts Eiligeres zu tun,
als dem Vorstand und dem Verein zu drohen. Letztlich und geführte Gespräche mit
dem Geschäftsführer, dem Vorstand, Vorstandsmitgliedern, sowie einer gut
besuchten Veranstaltung im Saal vor einiger Zeit, zeigen, dass der Pächter
nicht bereit war zur Kooperation, sondern eine konfrontative Haltung
eingenommen hat und sich selbst nicht an Absprachen hielt.
Heute am 15.05.2013 finden sich
zum Thema zwei Leserbriefe in der MZ, auch in diesen wird eher die
emotionalisierende Linie des Gekündigten vertreten, was zu einer durchaus
einseitigen Betrachtungsweise führt. Dabei wäre bei den Schreibenden zu vermuten,
dass sie sich im Gastronomiegewerbe und die damit verbundenen Bedingungsgefügen
auskennen.
Aber wie schon geschrieben,
Möglichkeiten hätte es sicher gegeben, dieses Thema anders zu behandeln, allein
die konfrontative Verhaltensweise des gekündigten Pächters, seine Unfähigkeit
sich direkt an den Vorstand zu wenden und das Gespräch, mit der Absicht
gemeinsam eine Lösung für die bestehenden Probleme, zu suchen, haben dieses
verhindert. Gespräche, welche auf Initiative des Geschäftsführers, des
Vorstandes und einzelner Vorstandsmitglieder geführt wurden, sind in ihrer
Konsequenz für Veränderungen ohne Wirkung geblieben.
*der hinter dem Wort befindliche Link wurde entfernt, da es die entsprechende Seite nicht mehr gibt .2020.
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