Nun wurde
entschieden und auch nicht entschieden, da es eigentlich nichts zu entscheiden
gab. Auch wenn die Menschen in Bad Suderode, Gernrode und Rieder vor eine
Entscheidung gestellt wurden, welche sie Vermeidlicherweise mittels Stimmzettel
treffen sollten. Es geht um die Zukunft dieser Gemeinden, wird von
verschiedenster Seite postuliert, insbesondere von wo und wie sie verwaltet
werden.
Im Zuge der
letzten Gebietsreform wurden diese drei Gemeinden, nach dem andere Gemeinden im
Vorfeld die Verwaltungsgemeinschaft Gernrode schon verlassen hatten, der Stadt
Quedlinburg zugeschlagen. In Folge eines Gerichtsurteils, auf Grund eines Formfehlers, musste der Zuschlag
zurück genommen werden und die Gemeinden gewannen ihre Selbstständigkeit
wieder. Die Landesregierung Sachsen Anhalts, welche letztlich verantwortlich
zeichnet, hat daraufhin ein neues Gesetz erlassen, welches wiederum eine
Zuordnung der drei Kommunen zu einer anderen Gemeinde bestimmt. So durften die
Bürger nun abstimmen, was sie den wollen, wobei ca. 50% der Stimmberechtigten
diesem rituellem Akt fern blieben. Dass so Minderheitsentscheidungen vermeidliche
Mehrheiten hervorbringen, ist nicht neu und so wird über die Folgen orakelt. Zum
entsprechenden Beitrag in der MZ gibt es eine
Diskussion, zu welcher ich folgenden Kommentar hinterlassen habe:
Ich finde es gut und treffen
formuliert
(Saalstein, Bad Suderöder), wenn von symbolischen Werten im
Zusammenhang mit Wahlergebnissen geschrieben wird. Denn als mehr entpuppen sich
diese letztendlich nicht! Symbolkraft hin und Symbolkraft her, der Glaube, auch
an die gern gepredigte, gepriesene, praktizierte Demokratie, hat noch nie Berge
versetzt, wenn der Mensch nicht selbst Hand anlegt.
Und Ihr Name, wie zuletzt gut
erkannt, es verzichtet wohl keiner auf sein Wahlrecht, in dem er der Wahl fern
bleibt, er nimmt es sehr wohl in Anspruch, in dem er dem Wert dieses Rechts für sich durch seine Tat Nachdruck verleit und damit verbundenen Illusionen eine
Abfuhr erteilt!
Und was ist aus dem Dreigestirn
geworden? Ehemalige Einheit ist dahin, oder besteht maximal noch in der
Negation des Rituals. Die Stimmenden in ihrer Summe wissen nicht was sie
wollen, auch ist nicht zu sehen, dass sie wissen was sie wollen. Nach
Quedlinburg die einen, gemachter Erfahrungen Rechnung tragend, andere nach
Ballenstedt, vielleicht alter Traditionen folgend und dann sind da noch die Gralshüter
der Einheitsgemeindenidee, aber der größten Gruppe scheint es egal zu sein, von
wem sie verwaltet werden! Und mal ehrlich, ob die Verwaltung nun in Gernrode, Quedlinburg,
Ballenstedt oder sonst wo sitzt, ob vermeidlich eigenständig oder fremdbestimmt,
unter den heutigen Bedingungen kann es in jedem Fall nur eine Verwaltung des
Elends permanenter kommunaler Unterfinanzierung sein. Und war es nicht die
Verwaltungsgemeinschaft Gernrode selbst, welche die Verwaltungsgemeinschaft hat
auseinander brechen lassen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen