Die verschiedensten Ansichten geistern durch Raum und Zeit, von
Menschen gedacht, von Menschen ersonnen und von Menschen, Menschen
vermittelt. Das immer wieder neue Ideen entstehen, alte wieder
aufgewärmt, Theorien entwickelt werden, liegt in der Natur der Sache
selbst, insbesondere wenn nach den Stein der Weisen gesucht wird um
gesellschaftlichen Problemen zu begegnen. Derlei Probleme gibt es
viele, sie treten zu Tage, werden erkannt, spitzen sich zu und
streben nach Lösung. Wie aber die Probleme lösen und so entsprechen
die Lösungsansätze den Problemen, geprägt werden diese allerdings
von den angenommenen Ursachen. Oberflächlich zwar rein und wen es
nur die reine Lehre ist, entpuppt sich so manches Problem allerdings
als wesentlich komplizierter, wenn sich intensiver mit diesem
beschäftigt wird. Geld ist dabei immer ein Problem, auch wenn manch
Zeitgeist meint, dass mittels Geld Probleme zu lösen wären, aber
ist es das eigentliche Problem, welches primär für aktuelle
gesellschaftliche Verwerfungen verantwortlich ist?
Ja das Geld und so wurde ich in der Mailingliste der Freidenker auf
ein Interview auf den
Nachdenkseiten
aufmerksam, was mich zu folgende Gedanken anregte:
Das
Geld regiert die Welt, des Volkes Mund soll dieses verkündet haben
und so liegt die Frage nahe, wer das Geld regiert … und damit das
Volk? Nur landen wir hier nicht auf dem Traumtänzer Eiland, Hoffnung
mittels Illusionen nährend?
Es
wird zitiert ein Wirtschaftswissenschaftler, dieser spricht von
„einem „verlorenen
Jahrhundert“ für die Wirtschaftswissenschaften.“ Nur
haben die Wirtschaftswissenschaft ein Jahrhundert verloren? Und wenn
ja, wo und welches? Mit dem im Interview verbreiteten
Klippschulwissen soll nun dagegen angekämpft werden, allerdings wird
weiter Glaube an wirtschaftliche Zusammenhänge verbreitet und
objektiv wirkende Gesetzmäßigkeiten ignoriert. Aber Glaube kann ja
auch eine Vorstufe zum Wissen sein, sofern er nicht religiös
daherkommt und sich als Dogma manifestiert!
Auf
einem Bücherflohmarkt erwarb ich jüngst ein Buch von Professor Dr.
Heinz Joswig mit dem Titel, „Das
Geld“, erschienen im Urania-Verlag Leipzig-Jena-Berlin
1968. Und da im Urania-Verlag erschienen, populärwissenschaftlich,
also allgemein verständlich. Drei Hauptzeiträume werden
berücksichtigt, wobei der Mittlere, „das
Geld im Kapitalismus“ am umfangreichsten behandelt wird.
Im
Interview wird von Geldschöpfung geredet, aber wie wird Geld
geschaffen? In dem die Geldpresse bedient wird und am Ende kommen
bekanntlich mehr oder weniger bunte Scheine raus, auf denen ein
autorisierter Wert steht, welches befähigt als Zahlungsmittel zu
dienen. Marco Polo soll das Papiergeld aus China mitgebracht haben,
in Europa war es zu dieser Zeit üblich Geld aus verschiedenen
Metallen zu fertigen, wobei diese noch ihren eigenen Wert
verkörperten. Die Entwicklung ist weitergegangen und Geld erscheint
mehr und mehr virtuell, es scheint seine eigene materielle Substanz
gänzlich zu verlieren, einzig was bleibt sind seine Funktionen: Geld
fungiert als Wert und Maßstab der Preise, als Zirkulationsmittel,
als Mittel zur Schatzbildung, als Zahlungsmittel, als Weltgeld, dabei
ist die wichtigste Funktion des Geldes, als Maß der Werte und
Maßstab der Preise für alle Waren zu dienen.
Aber
lasst es schöpfen, allerdings alles was als Schöpfung des Geldes
betrachtet wird, sind letztlich Maßnahmen zur Umverteilung des
Geldes, seiner Konzentration und Zentralisation, die Wertschöpfung
selbst, welcher einer jeden Umverteilung vorausgeht, spielt genauso
wenig eine Rolle, wie die Grundlagen der Verteilung
gesellschaftlichen Reichtums im Kapitalismus. Jedenfalls im
Interview. Danke für den Verweis, … wir leben in einer Zeit, in
welcher es Sinn macht, zumindest die Gesellschaftswissenschaften
betreffend, gelegentlich auf ein gebrauchtes Buch zurückzugreifen.
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