Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Samstag, 21. Oktober 2017

Drei Texte aus einer Auseinandersetzung:

Nun erhalte ich E-Mails, unterschiedlich viel und von verschiedenster Adresse und manch Zeitgenosse hat meine E-Mailadresse in seine Liste aufgenommen und sendet die verschiedensten Beiträge zu verschiedenen Themen. Ein Zeitgenosse ist darin sehr rege, die Liste seiner Adressaten ist lang, die Empfänger werden nicht verborgen und in der Regel lösche ich die E-Mails, meist ohne sie gelesen zu haben. Nun ist es aber vorgekommen, dass ein Thema interessant erschien, die E-Mail geöffnet wurde und ich etwas schrieb, der erste Beitrag setzt sich mit einem Zitat auseinander, der zweite Beitrag mit der Reaktion des Schreibers auf erste Antwort und der dritte mit darauf folgender Reaktion, wobei ich die Texte des E-Mailschreibers hier nicht wiedergeben werden. Eine Antwort auf den dritten Beitrag steht bis heute aus.

1.) „Es gab in staatlichen Konstruktionen noch nie eine Demokratie. Auch nicht im antiken Griechenland. Und staatliche Konstruktionen sind immer unvereinbar mit der Demokratie. Sie brauchen die repräsentative Republik oder ähnliches.“
Es ist die Welt, wie die Welt eben ist und das Denken ist wie das Denken eben ist …, oder auch nicht, da dass Denken in der Regel so ist, wie die Welt ist, … was die Welt allerdings ist, wäre zu klären, wenn nicht verklärt, erklärt wird, was die Welt ist, oder sein soll, in diesem Falle die Demokratie! Da ich nun ahnungslos erkenne, was so von Demokratie geahnt wird, stellt sich mir die Frage, was Demokratie eigentlich ist? Und dieses bezogen auf oben zitierten Satz! Ist die Vorstellung, welche heute weitestgehend verbreitet über Demokratie, schon Demokratie? Die Lehre von der Demokratie läuft allerdings ins leere, wenn nicht erkannt wird, was Demokratie eigentlich ist, dabei ist die Erkenntnis bei Kant, so fortschrittlich dieser Geist in seiner Zeit auch gewesen ist, nicht stehen geblieben und selbst der kategorische Imperativ hat seine Ursachen im gesellschaftlichem Sein und nicht umgekehrt.
Ja, wir leben in einer Demokratie, allerdings entspricht diese nicht den allgemein verbreiteten Illusionen über Demokratie! Usw. usf. ...
Demokratie, was immer sie auch ist …

2.) Hallo …...,
Du schreibst viel, allerdings sagst Du nur wenig und das ist weitestgehend krudes Zeug, oft Bezüglichkeiten wie Du sie gern hättest, aber der Realität fern sind, der Wunsch ist der Vater des Gedanken, so das eigentliche gesellschaftliche Zusammenhänge vermeidlicherweise negiert werden.
Also da ist er wieder, dieser große Widerspruch! Sein oder Nichtsein ist hier nicht die Frage, sondern Sein oder Bewusstsein, die Grundfrage einer jeden Philosophie, es sei denn es wird dem breiigen Gesülze von der Aufhebung der Gegensätze gefolgt, alles in einem Topf gepackt, kräftig durch gerührt und als Bettelsuppe moderner Erkenntnistheorie verkauft. Letztlich entpuppt sich diese Bettelsuppe allerdings auch nur als eine Erscheinungsform des weltanschaulichen Idealismus. Und so war meine „Reflexion“ auf die allgemein verbreitete Vorstellung von Demokratie gerichtet, wie sie im zitierten Teil des Textes anschaulich präsentiert wird. Das in diesem Zusammenhang auch eine völlig verschrobene Vorstellung vom Staat existiert, verwundert nicht, ist der Ansicht entsprechend eher zwangsläufig. Wie Du allerdings meine „Reflexion“ nennst, ob nicht kritisch oder auch anders, es ist eine „Reflexion“, den Illusionen zu wieder, welche heute weit verbreitet, von Dir vertreten, eine Lösung gesellschaftlicher Probleme andeutend, diese allerdings negierend, da der Gegenstand der Betrachtung falsch verursacht. Letztlich schwingt die Illusion mit, dass es nur notwendig sei, „wirkliche“ Demokratie zu erringen und schon würden sich die gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit lösen lassen. Um dieses im System des Kapitals, in seiner höchsten Form, seiner imperialistischen, zu praktizieren, wird der Pferdefuß also der praktizierten Demokratie angehängt, in dem sie als wenig demokratisch erkannt und nur verbessert werden müsste! Wird diese Demokratie als Demokratie erkannt, bleibt allerdings letztlich nichts anderes übrig, als folglich zu erkennen, dass eine Veränderung der demokratischen Verhältnisse, also die Herstellung „wirklicher“ Demokratie, die Probleme der Gegenwart nicht lösen könnte.
Der Illusion über Demokratie gilt es somit die Wahrheit über Demokratie gegenüberzustellen und sie als das zu nehmen, was sie ist, eine Form der Machtausübung! Die herrschenden Verhältnisse in einer Gesellschaft werden allerdings nicht durch die Form der Machtausübung bestimmt, sondern durch die Eigentumsverhältnisse, die durch diese bestimmte Produktionsweise.
Du orakelst Dir Deine Ansichten zurecht, der Hirnstamm bestimmt unser Sein, was vom idealistischen Standpunkt aus auch funktioniert, zumindest das Konstrukt der Ansichten. Praktisch allerdings bestimmt das gesellschaftliche Sein, das gesellschaftliche Bewusstsein und selbst das, was das Hirn erbrütet, ist „Reflexion“ auf und Produkt des gesellschaftlichen Seins. Das hat weniger mit Aktionismus, sonder eher etwas mit Erkenntnis zu tun. Dabei auf Erkenntnisse, Erfahrungen der Vergangenheit zurückzugreifen, ist sogar zwingend notwendig.
Aber das spielt für Dich kein Rolle, genauso wenig wie der Staat, der existiert für Dich nicht und da der Staat nicht existiert, muss sich mit diesem auch nicht beschäftigt werden, ignorieren wir ihn einfach und Friede, Freude und Eierkuchen für alle! Das ist doch was …!
Ps. Dialektik von Basis und Überbau, da Du das Thema mit anderen Worten ja ebenfalls anschneidest …
Grüße

Anmerkung: Aber was soll es, soviel gequirlten Mist wie Du in dem kurzen Text verbreitest, taugt maximal dazu keimende Satt zu ersticken, in dem sie schlicht und einfach mittels Deiner unbestechlichen Weisheit überdüngt wird. Deine Sonne strahlt so intensiv am Horizont, dass jede Regenwolke verdampft und die große Dürre das Hirn austrocknet.

3.) Hallo …..,
es ist der Standpunkt, von dem man denke, oder sind es die Anschauungen die Mensch vertritt, sein Denken so bestimmend? Was ist die Grundlage des Denkens selbst, weltanschaulich betrachtet, worauf zugegebenermaßen heute kaum noch jemand achtet. Denn es ist die Meinung frei, auch wenn sie wird verachtet, sie wird gelobt, gepriesen gar und gelegentlich geschlachtet. Allein die Meinung frei sein kann, doch nicht ohne Konsequenzen, so stellt sie sich oft vorne an, die Wahrheit lügend strafend. Und so ist des einen Eule, des anderen Nachtigall, es singt der Rabe, die Amsel kräht, der Hahn wird munter bellen, der Hase fliegt, die Taube taucht und das ist eine Meinung, was stimmt, was richtig, was ist falsch, das spielt keine Rolle, es ist das Tollhaus voll und alle finden es toll … mit der Tolle, dieser ollen Mode aus längst vergangenen Zeiten … wird versucht einen toten Schimmel ins eigene Himmelsreich zu reiten!
Ja …..,
Du Meister des persönlichen Ausdrucks im unpersönlichen Sein, es ist der Stein der Weisen, welcher als Bürde von Dir zu tragen ist und nur unter äußerster Anstrengung geschultert werden kann, um metaphysisch zu Begründen, was von Urgestein zu Urgestein, in Urgestein gemeißelt, für alle Zeit fest gefügt, unveränderlich besteht … und doch so unbeständig in beständiger Veränderung begriffen!
Ja lasse uns ergründen was was ist und wieso was ist, was es ist und nicht ist, was es sein soll … oder sollte! Allerdings weltanschaulich sind wir doch verschieden verortet, wie es scheint, allerdings der Schein kann trügen und gelegentlich scheint die Sonne und so der Widerspruch Verständnis zeugt, allerdings keine Anerkennung.
...
Und einiges überspringend, Du Gottloser im göttlichem Sinn, es gibt durchaus Unterschiede zwischen der Existenz eines Staates und eines Gottes, der Staat ein Machtorgan, welches real existiert und Gott, nun ja, was ist eigentlich ein Gott? … Und so kann der Glaube Berge versetzen, wenn er des Menschen Tat motiviert und so kann der Glaube einen oder mehrere Götter und noch mehr Götzenbilder erschaffen, es ist des Menschen geistige Tat, zum Zwecke bestimmt, einem Zwecke dienlich!
Der Staat allerdings ist keine Sache des Glaubens, nicht geistig Tat, er ist ein Instrument, ein ganzes Sammelsurium von Instrumenten, zu denen auch die Kirche gehören kann!
Der Staat - und zu lesen ist unter anderem: „Der Staat als wichtiges Element der politischen Organisation einer jeweiligen Gesellschaft bringt die ökonomische Struktur und insbesondere die darauf fußenden Klassenverhältnisse dieser Gesellschaft zum Ausdruck.“ Aber da taucht ein weiteres Problem auf, die Klassenverhältnisse, welche zwar nach wie vor bestehen, allerdings beständig geleugnet werden, auch mittels illusorischer Vorstellungen von Demokratie! Viele Begriffe gilt es zu klären, wobei ich gern auch auf längst gemachte Erkenntnisse zurückgreife, dass Fahrrad muss ja nicht immer neu erfunden werden, nur weil Mensch das Bedürfnis verspürt mittels Fahrrad zum Bäcker zu fahren! ...

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