Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 29. Dezember 2017

Anwendung von Begriffen, oft mit verschleiernder Wirkung ...

Bildschirmfoto 2017-12-29 18:14 Uhr
Kommentare hin, Kommentare her, einen hatte ich geschrieben, frage mich nur, wo ist er geblieben? Dort wo ich ihn hinterlassen, kann ich diesen nun nicht fassen! Hatte ihn geschrieben, am Ursprungsort des Kommentierten und ein zweites mal an jener Quelle, mit welcher auf dem Text verwiesen, im a-sozialen Netzwerk. Letzteres ist erhalten, erstes wohl noch nicht freigeschaltet.
Auf der Seite selbst finden sich weitere Beiträge zum Thema, in einem jüngeren wird ähnlich auf den Begriff eingegangen, das Alleinstellungsmerkmal herausgearbeitet, allerdings unter einen etwas anderem Gesichtspunkt. Im Kommentar spielt der Einsatz des Begriffs zum Zwecke der Verharmlosung faschistischer Verbrechen eine Rolle, ein weiterer Gesichtspunkt ist die Verteidigung israelischer Politik, mittels der Hervorhebung des Völkermordes an den Juden als etwas Besonderes. Beides sind Kritik würdige Punkte und Zielrichtungen der Verwendung und begründen eine Negation des Begriffs Holocaust für diesen Völkermord!
Hinterlassener Kommentar:
Ein engagierter Beitrag, allerdings fände ich es besser, den Begriff Holocaust nicht zu verwenden, nicht einmal im Zusammenhang mit dem Völkermord an den Juden durch die deutschen Faschisten. An anderer Stelle hatte ich folgendes zur Begriffsverwendung geschrieben:
Der Begriff Holocaust im verwendeten Zusammenhang mit dem Völkermord an den Juden durch den deutschen Faschismus, ist in der alten BRD seit 1979 genutzt worden und das sozusagen zu PR-Zwecken! In der DDR wurde vom Völkermord an den Juden gesprochen, ohne allerdings das Ausmaß des Völkermordes wären der faschistischen Diktatur, bis zum Ende des zweiten Weltkriegs in seiner Gesamtheit zu verharmlosen.
Der Sinn dieser Verwendung des Begriffes besteht darin, den Völkermord an den Juden als etwas besonderes heraus - und darzustellen, ihn über den Völkermord an sich zu heben und diesen damit zu verharmlosen. Das hat auch gut funktioniert, in allgemeinen Diskussionen um die Verbrechen der deutschen Faschisten wird sich auf den Holocaust konzentriert, der Völkermord an den Menschen in der Sowjetunion, über 27 Millionen Tote, an den Polen, über 6 Millionen Tote und es wären noch weiter Völker zu nennen, wird gern unter den Tisch fallen gelassen. Damit gelingt es den Boden für neue Kriege mit deutscher Beteiligung zu bereiten, denn es wäre ja nicht so schlimm, wenn nicht der Holocaust gewesen wäre. Die menschenverachtende Tat war so nicht der Krieg gegen die Völker an sich, sondern der Völkermord an den Juden! Wenn aber nicht vom Holocaust sondern vom Völkermord die Rede ist, dann ist relativ leicht festzustellen, dass andere Völker ebenfalls betroffen und die Folgen wesentlich umfassender waren. Der Holocaust hingegen taugt die Folgen einzugrenzen, die Anwendung des Begriffe dient der Manipulation und ist eine Verhöhnung der Opfer.

Übrigens: „Religiöse Juden haben sich gegen die Verwendung dieses Wortes ausgesprochen, weil das Brandopfer der Torah ein Gott dargebrachtes Opfer sei, und derjenige, der es darbringt, sich in der Obhut Gottes wisse. "Holocaust" würde in diesem Sinne bedeuten, dass die Juden von Gott als Brandopfer gefordert wurden und dass somit die Ermordung von 6 Millionen Juden religiös legitimiert war.“ Quelle: klick
Solidarische Grüße

P. s. Was die Instrumentalisierung von Begriffen anbelangt, sagt Frau Krone-Schmalz in einem Interview im Zusammenhang mit „Verstehen“ sehr treffend, in dem sie formuliert: „Mich wundert, dass so ein Begriff wie "Verstehen" zum Schimpfwort geworden ist. Verstehen heißt ja nicht, alles, was der andere macht, in Ordnung zu finden, sondern, etwas zu begreifen und auf dieser Grundlage das eigene Handeln auszurichten.“

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