Am 16.12.2011 fand sich in der MZ auf Seite 7 (Quedlinburger Harzbote) ein Beitrag mit der Überschrift „
Essen verbindet“.
Dem möge so sein und auch ich sitze gern mit Menschen bei einem
gemeinsamen Essen zusammen. Dabei gilt sicher nicht die altbackene
Ansicht, dass beim Essen nicht gesprochen wird, den gerade die
verschiedensten Tischgespräche haben etwas sehr belebendes und vor allen
auch geselliges. Aber darum geht es nicht in diesem Beitrag, sondern um
eine Suppenküche, in welcher Bedürftige speisen können und zwar nicht
nur Suppe. Eigentlich ist dagegen nichts zu sagen, wenn nicht das ganze
Projekt als eine Erfolgstory gepriesen würde. Eher ist es Traurig, dass
wir in einer Zeit leben, wo immer mehr Menschen auf solche Einrichtungen
angewiesen sind, wo Tafeln längere Schlangen kennen, als die meisten
Supermärkte, nicht weil sie Lebensmittel kostenfrei an Bedürftige
abgeben, sondern weil diese Bedürftigen nicht das Geld haben, in
Supermärkten sich ausreichend zu versorgen. Eine Erfolgsstory wäre es,
wenn solche sozialen Angebote nicht mehr gebraucht würden, aber nicht
umgekehrt. Die Folgen zunehmender Verelendung immer breiterer
Bevölkerungsschichten als Erfolgsstory zu bezeichnen, ist letztlich doch
reichlich makaber. Der einzig positive Effekt liegt dann doch im
Verbindenden, da die bedürftigen Menschen anschließend gern sitzen
bleiben und sich austauschen.
Getragen wird das Ganze
von Freiwilligen und prekär Beschäftigten, welche mittels Job-Center zu
Ein-Euro-Jobs verpflichtet wurden. Eine feste Stelle wird daraus sicher
nicht, denn es wird betont, dass es darauf ankommt, nach Ablauf der
Maßnahme wieder neue Leute zu bekommen. Das unter den gegenwärtigen
gesellschaftlichen Bedingungen solche Projekte sich zum Selbstläufer
entwickeln ist ebenfalls kein Anlas zur Freude, sondern
Ausdruck für wachsende Verelendung. Wenn dann noch berücksichtigt wird,
dass dieses ja nicht die einzige Einrichtung ihrer Art in Quedlinburg
ist, … nun ja, leider notwendig, aber in keinem Fall eine Erfolgstory!
Leider ist der Beitrag auf der Internetseite der MZ nicht zu finden.
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