Vom
Buchhändler meines Vertrauens habe ich mir zwei Bücher besorgen
lassen, sind schon etwas älter und sicher hätte ich selbst im
Internet suchen können, aber wozu gibt es Buchhändler, insbesondere
wenn diese auch mit gebrauchten Büchern handeln. Aufmerksam wurde ich
auf diese Bücher durch ein Lesematerial „zur Auseinandersetzung
mit der bürgerlichen Philosophie“ aus längst vergangenen
Zeiten, denn wer setzt sich heute noch mit bürgerlicher Philosophie
auseinander? Die wenigsten, aber es gibt sie noch! Im Allgemeinen ist
es allerdings üblich in einem vermeidlich schwer erklärlichen Brei
herumzustochern, welcher als gesellschaftliches Sein bezeichnet wird
und dieses dann als philosophieren zu erklären. Auch eine Form der
bürgerlichen Philosophie, zugegebener Maßen die aktuellste, eine
Philosophie auf dem absteigenden Ast gesellschaftlichen Seins, darauf
ausgerichtet die bestehenden Verhältnisse zu erhalten und sie nicht
in Frage zu stellen.
Die
11. Feuerbachthese von Marx
hat zwar an Aktualität nicht verloren, allerdings geht es über das
Interpretieren der Welt, meistens in Form der Rechtfertigung der
gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse, nicht hinaus, auch
wenn bei aller notwendigen Veränderung der Welt, Interpretationen durchaus dazu gehören. Im allgemeinen wird sich beim Philosophieren auf weltanschaulich
idealistischen Pfaden bewegt, den weltanschaulichen Materialismus
negierend. Nicht das Sein bestimmt das Bewusstsein, wie es der
Materialismus vertritt, sondern irgendeine Form bewussten Seins, soll
das Sein der Menschen bestimmen, am besten wenn alles ohnehin schon
vorbestimmt ist und es somit nicht einmal Sinn macht, die bestehenden
Verhältnisse in Frage zu stellen und zu versuchen sie zu verändern!
Da
es aber Zeiten gab, in denen sich ernsthaft mit den verschiedensten
philosophischen Problemen und Richtungen auseinandergesetzt wurde,
kann getrost etwas zurückgeschaut, auf ehemalige
Auseinandersetzungen und deren Produkte. Die herrschende Ideologie
ist zwar immer die Ideologie der Herrschenden, allerdings bedeutet
dieses nicht, dass es nicht andere Ansichten gibt. Den ersten Text
des obenerwähnten Lesematerials hatte ich wiedergegeben und da dort die zwei
erworbenen Bücher erwähnt werden, nahm ich Kontakt zum Buchhändler
meines Vertrauens auf, welcher diese erfolgreich besorgte!
Gegensätzlicher können die Buchinhalte allerdings nicht sein, sie geben einen
interessanten Einblick in die damaligen Verhältnisse und das
Büchlein „Frieden, Freiheit und Verteidigung“ von Horst
Großmann hat bei genauer Betrachtung an Aktualität nicht verloren.
Einleitend ist z. B. zu lesen: „Die Konfrontations- und Kriegspolitik
aggressivster imperialistischer Kreise, insbesondere der USA und der
NATO-Staaten, hat die Menschheit an den Rand einer Katastrophe
gebracht: es besteht die akute Gefahr, dass das Leben auf der Erde
vernichtet wird, wenn es ihnen gelänge, einen atomaren Krieg
auszulösen.“ Geschrieben 1985 und heute? Wenn betrachtet
wird, wo überall Kriege geführt werden, wer die Akteure sind und in welchem Maße die
NATO Truppen an der russischen Grenze aufmarschieren lässt, kann diese Aussage eigentlich nur bestätigt werden. Dazu
noch die Stationierung von Raketenabwehrsystemen rund um Russland und China, ob
nun Land- oder Seegestützt, unter welchem Vorwand auch immer, sie
dienen letztlich der Vorbereitung eines atomaren Erstschlages gegen
Russland und China. Die USA haben die entsprechende Technologie und
Russland und China werden reagieren müssen, was zu einer weiteren
Spirale des Wettrüstens führt, welches nicht nur die immer knapper
werdenden Ressourcen arg verschleißt, sondern auch eine Bedrohung
für die gesamte Menschheit in ihrer Existenz ist!
Wie
schon geschrieben, durchaus aktuell das erwähnte Büchlein, auch in
der Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Philosophie, im
Interesse menschlichen Seins! Die Feinde wurden gewandelt, das
Problem ist das selbe geblieben, auch wenn der NATO zwischenzeitlich
der Feind abhanden gekommen war, es wurden nicht nur neue Feinde
gesucht, sie wurden gefunden, selbst wenn sie in Form des
internationalen Terrorismus erst einmal erfunden und geschaffen
werden mussten. Dieses diente letztlich nur dazu die eigentlichen Ziele ins Auge zu fassen und in Angriff nehmen zu
können!
Das
Buch von Strauß hingegen hat zwar einen ansprechenden Titel, ist im
allgemeinen allerdings ein Rundumschlag, den vergangenen und
damaligen Verhältnissen entsprechend, gegen die DDR und die
politischen Gegner im eigenen Land, speziell der damals regierenden
SPD. …
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