Noch mehr Reaktionen³.
Unter dem bezeichnenden Titel „Bocksprünge“ findet sich hier ein Beitrag zum vieldiskutierten Beitrag des Henning Böke in der Jungen Welt. Nicht nur das die undifferenzierte Herangehensweise des Autors kritisiert wird, es wir auch kurz auf die Reaktion der Zeitung auf die vielfältigen Reaktionen eingegangen. Die Reaktion auf die Reaktionen hat natürlich wieder Reaktionen erfahren und dieses auch in Form von Leserbriefen. Diesem Leserbrief sind folgende zwei Zitate entnommen: „Genosse Böke hat es nur leider versäumt, eine Kampagne anzuregen, um mehr linke Infokrieger zu gewinnen und zu motivieren, marxistische Positionen und dialektische Analysemethoden in die Diskussionsforen einzubringen.“ Ja, dem ist wohl so und bei aller Kritik und deren Würdigkeit, es kommt auch auf die Form, die Art und Weise der Auseinandersetzung an, Hammer vor den Kopf, wie geschehen und leider bestätigt, ist eine völlig untaugliche Methode in der ideologischen Auseinandersetzung.
„In diesem Sinne sollten wir offensiv solide linke Analysen erarbeiten, die auch Verschwörungstheoretiker überzeugen, dass es nicht reicht, Verschwörungen aufzudecken, sondern daß die zugrundeliegenden gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegend verändert werden müssen.“ Das ist nicht nur eine Tatsache, sondern ein grundlegendes Erfordernis unserer Zeit. In diesem Zusammenhang wäre anzumerken, „daß die zugrundeliegenden gesellschaftlichen Verhältnisse“, bevor sie „grundlegend verändert werden“ können, ersteinmall erkannt sein sollten. Anders wird Veränderung kaum möglich sein und all zu oft wird leider nur an den Symptomen herumkritisiert, wo es eigentlich darauf ankommt die Ursachen zu ergründen. Es gibt durchaus viel zu kritisieren und dieses sogar berechtigter und notwendiger Weise, nur ob Kritik letztendlich hilfreich ist, oder das Gegenteil bewirkt, hängt sehr von der eingesetzten Methode ab. Die Werkzeuge sind vorhanden, es kommt darauf an sie zu nutzen, es wird aber keinem erspart bleiben, sich in im Gebrauch der Werkzeuge zu üben. Das Internet bietet nicht nur dafür gute Gelegenheiten.
Ach so, was war eigentlich der dialektische und historische Materialismus?
Wir waren schon weiter!
Hier gefunden:
„Die Menschen waren in der Politik stets die einfältigen Opfer von Betrug und Selbstbetrug, und sie werden es immer sein, solange sie nicht lernen, hinter allen möglichen moralischen, religiösen, politischen und sozialen Phrasen, Erklärungen und Versprechungen die Interessen dieser oder jener Klassen zu suchen. Die Anhänger von Reformen und Verbesserungen werden immer von den Verteidigern des Alten übertölpelt werden, solange sie nicht begreifen, daß sich jede alte Einrichtung, wie sinnlos und faul sie auch erscheinen mag, durch die Kräfte dieser oder jener herrschenden Klassen behauptet. Um aber den Widerstand dieser Klassen zu brechen, gibt es nur ein Mittel: innerhalb der uns umgebenden Gesellschaft selbst Kräfte zu finden, aufzuklären und zum Kampf zu organisieren, die imstande - und infolge ihrer gesellschaftlichen Lage genötigt - sind, die Kraft zu bilden, die das Alte hinwegzufegen und das Neue zu schaffen vermag.“
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