Werbung zur Wahl!
Noch ein Gedanke zum hier verlinkten und kommentierten Beitrag.
Die Wahlbeteiligung bei den letzten Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt lag gerade einmal bei 38% und das war im Juni dieses Jahres. Keine üppige Beteiligung, da kann in NRW mit 52,3% ja noch regelrecht frohlockt werden, der Aufruf und die Intention, „wer nicht wählt, wählt falsch“, hat in NRW nun nicht gefruchtet. Aber was soll es, die Legitimität des Systems wird in Frage gestellt und so konnte ich heute im Fernsehen einen Werbespot zur Wahl verfolgen. Nicht das irgendeine Partei geworben hätte, nein, die Werbung war allgemein: geht wählen, egal was ihr Wählt, aber geht Wählen und wählt! Legalisiert das politische System, so der Tenor!
Ja, woraus möchte dieses System seine Legalität ableiten, wenn sich immer mehr Menschen dem demokratischen Ritual entziehen? Also, freiwillig auf die Illusion demokratischer Mitbestimmung verzichten, welche man ihnen zubilligt! Das kann sich schon zu einem Problem entwickeln, da hilft kein jammern und kein klagen.
Desto weniger Menschen sich an Wahlen beteiligen, dieses politische System also legalisieren, desto mehr tritt der eigentliche, diktatorische Charakter des System zu Tage. Die Schleier fallen und es offenbart sich das wahre Wesen der politischen Verhältnisse zunehmend. Wobei dem Argument der Wahlmüdigkeit wirkungsvoll begegnet werden könnte, in dem Wählen gegangen wird und der Unzufriedenheit Ausdruck verliehen, indem ungültig gewählt wird. Andererseits bietet eine hohe Wahlbeteiligung auch bessere Möglichkeiten zur Manipulation, also vielleicht doch lieber nicht wählen, keine abgegebene Stimme kann auch nicht falsch gewertet, oder manipuliert werden. So richtig bin ich mir da noch nicht im klarem, also werde ich noch etwas darüber nachdenken.
Ja, was machen, gegen diesen Identitäts- und Legalitätsverlust? Da wird es schon hektisch in der Politik, wie es den Anschein hat und gibt es keine Alternativ zum System im System, so kommt es eigentlich darauf an, eine Alternative zum System zu benennen. Dieses gerade auch unter dem Gesichtspunkt, dass Alternative im System, zum System, wenig beglückendes haben und sich in der Vergangenheit alles andere als positiv für die Menschen erwiesen haben!
Letztendlich ist diese Krise der Politik, der politischen Verhältnisse, nur ein direkte Folge der allgemeinen Krise des Kapitalismus, der wirtschaftlichen Verhältnisse.
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