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Bildschirmfoto verändert 2015.05.05 |
Sachsen-Anhalt ist mal wieder Schlusslicht, das
Wirtschaftswachstum lässt zu wünschen übrig und hoffen, dass sich
etwas ändern könnte, wen entsprechende Schlüsse gezogen werden. So
jedenfalls in der MZ
zu erfahren. Das, wie in solchen Angeleigenheiten üblich, orakelt
wird und Verantwortung gesucht, wundert nicht und zeigt nur,
dass das ökonomische Verständnis so manchen Politikers eher
Wunderglauben am wirtschaftlichem Sein geschuldet ist und nicht dem Wissen über ökonomische
Zusammenhänge.
Was soll es, ein Bundesland, entstanden aus zwei
Bezirken der ehemaligen DDR, chemische Industrie,
Maschinen/Anlagenbau und Schwermaschinenbau waren in diesen Bezirken
präsent, International die Geschäftsbeziehungen, ein großer Teil
der Bevölkerung arbeitete in Industriebetrieben. Das musste weg und
so wurde nach 1990 deindustrialisiert, die Fachkräfte landeten auf
der Straße, wurden arbeitslos und suchten nach Alternativen, diese
fanden sie, allerdings nicht in Sachsen-Anhalt. Es wurde gependelt
und des Pendelns müde, zogen viele weg, holten ihre Familien nach,
fanden ihren Lebensmittelpunkt andern Ortes.
Die verschiedensten Versuche Fachkräfte zurück
zu werben, entpuppen sich allerdings als die illusionäre Krone
neoliberalen Wirtschaftens und sind Ausdruck allgemeiner politischer
Rat- und Hilflosigkeit. Geworben wird mit Heimat und Tradition, einer
Tradition welche es eigentlich nie gegeben hat, ist dieses Bundesland
doch im Ergebnis des zweiten Weltkrieges erstmalig, als Folge der Zerschlagung
des Staates Preußen, künstlich geschaffen worden. Die Heimat wurde
den Menschen genommen, wirtschaftlichen Interessen folgend, wurden
sie nach 1990 regelrecht aus ihr vertrieben.
Wird in diesem Zusammenhang berücksichtigt, wie
lausig Fachkräfte oft in diesem Land bezahlt werden, bleibt nur die
Hoffnung, das die Gegangenen als Rentner vielleicht wieder ins Land
zurückkehren. Das in diesem Zusammenhang gern die Demographie
verantwortlich gemacht wird, ist dem Umstand geschuldet, das ein
Schuldiger, oder etwas Schuldiges gesucht wird und gefunden werden muss. Die Frage nach dem
wieso, weshalb, warum wird nicht ernsthaft gestellt, die Ursachen für
sich verändernde Bevölkerungsentwicklung, für sich ändernde
Bevölkerungsstruktur, wird mit sich selbst begründet, politisches
Versagen, kurzsichtiges Agieren und anarchistisches Wirtschaften
werden vertuscht und verschleiert. Und so werden zwar Erfolge
verkündet, Arbeitslosigkeit soll rückläufig sein, allerdings ohne
Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Land.
Letztlich zeigt sich nur, das selbst manipulierte Statistik auf Dauer
nicht über die eigentlichen wirtschaftlichen Zusammenhänge und
Probleme hinwegtäuschen kann.
Ein Kardinalproblem wurde erkannt, die Bildung,
allein birgt diese Erkenntnis keine Lösung der Bildungsmisere und
einmal davon abgesehen, dass Bildung ein entscheidender Schlüsse für
gesellschaftlichen Fortschritt ist, wird diese oft durch praktiziere
Perspektivlosigkeit negiert, auch befördert durch ein miserables
Bildungssystem!
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