Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 12. November 2015

Eine Debatte, keine Debatte, um was geht es, ...

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Eine Debatte, keine Debatte, um was geht es, wie wird die Auseinandersetzung geführt und ist es notwendig auf jeden Haken zu springen, welcher geboten und glänzend Beute verspricht? So wurde ich aufmerksam auf einen Text, der Autor selbst hatte in der Mailingliste der Freidenker darauf verwiesen und ich schrieb meine Gedanken zu diesem Text auf und veröffentlichte diese in diesem Blog. Zum Beitrag am Ursprungsort hatte ich nichts geschrieben, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass mein Kommentar keine Veröffentlichung erfahren hätte. Letztlich blieb mein Kommentar zum Verweis in der Liste ebenso unbeantwortet. Da nun auf einen weiteren Beitrag zum Thema verwiesen wurde und gefragt, worum es eigentlich geht, schrieb ich folgende Gedanken dem fragenden gegenüber nieder und veröffentlichte diese in der Liste:
Ja ...,
diese Debatte verstehen, oder nicht verstehen, … vielleicht wird es verständlicher wenn ergründet wird worum es geht. Ja worum geht es eigentlich, um Transparenz, Toleranz, als Modeworte gegenwärtigen gesellschaftlichen Seins und zum Zwecke illusorisch, transparenten, zivilgesellschaftlichen, bürgerlichen Engagements? Dabei hört sich Zivilgesellschaft gut an, doch sollte sie in geforderter Weise transparent sein? Nur warum, wieso, weshalb und vor allen für wem? Oder wäre es angebracht Begriffe konkret historisch, ihren Inhalten entsprechend zu betrachten? Nur welcher Inhalt ist entscheidend, der historisch gewachsene, eventuell mittels Weltanschauung des Proletariats unterlegte, oder der gegenwärtig, oft gebrauchte, zum Zwecke herrschaftlichen Interesses verklärte? Wobei zum letzteren die Illusion genommen, dass das Volk, wie immer auch definiert, herrscht und diese Herrschaft mittels kreuzen eines Wahlzettels ausübt! So verständlicherweise Transparenz im Interesse des Volkes, denn es herrscht ja und dazu wird in erster Linie ein transparentes Volk benötigt!
Ja, worum geht es?
Der DFV-Vorstand hatte auf jüngster Sitzung ein Papier beschlossen, … entschuldige, was letztlich nicht richtig ist, denn es wurde beschlossen, was auf dem Papier gestanden und nun im Internet nachzulesen ist. Im Papier geht es darum, dass sich der Verband an eine Initiative nicht beteiligt und dieses wird begründet, die Zustimmung war, wie nachzulesen, einstimmig. Dieser Text, auf Papier und im Internet, wurde nun zum Gegenstand einer Betrachtung, Fragen wurden gestellt, allerdings ohne das der Autor den Gegenstand seiner Betrachtung richtig erfassen wollte, oder konnte. Es werden Fragen gestellt, die sich der Autor leicht selbst beantworten könnte, wenn er den Text nicht nur gelesen, sondern auch inhaltlich erfasst und verstanden hätte.
Dabei sollten wir uns nichts vormachen, Transparenz und das von Dir ... eingebrachte Wort Toleranz, sind Modeworte, welche in der Politik gern zum Zwecke verwendet werden, allein der Zweck zeugt vom Interesse welchem gefolgt wird. Und wo im ersten verlinkten Text vom Schreiber im OPABLOG noch von einem Missverständnis ausgegangen werden konnte, treten die Ambitionen im zweiten Text klarer hervor.
Genau betrachtet gilt es die Aussage des Geschriebenen vom Kopf auf die Füße zu stellen. Letztlich wird gefordert, dass Organisationen, Vereinigungen etc. Transparenz üben sollen, sich offenbaren, mehr als es vom Gesetze her gefordert. Der gläserne Verein ist das Ziel, nach dem der gläserne Mensch weitestgehend schon Realität ist. Die Überwachung von Staatswegen, soll ergänzt werden durch zivilgesellschaftliche Selbstüberwachung. Unterstellt wird allerdings das derlei Institutionen anderes vorhaben, denn sie wollen für Transparenz in der Politik sorgen, Lobbyismus aufdecken und Lobbyisten anprangern. Nur bei genauer Betrachtung gehören zu den Geldgebern von “TransparencyInternational Deutschland e. V.” Institution und Unternehmen, welche ansonsten verstrickt im Lobbyismus sind, gar Lobbyisten in die Spur schicken. Auf der Seite dieses Vereins finden sich Mitglieder und ihre Beiträge, insbesondere sei auf die Unternehmen und Institutionen verwiesen. Allerdings ist diese Liste von 2013. Der Jahresabschluss von 2014 verweist im Einnahmebereich auf obig erwähnte Listen.
Zu lesen ist auf der Seite der Initiative: „Auf Initiative von Transparency Deutschland e. V. haben zahlreiche Akteure aus der Zivilgesellschaft (welche) und der Wissenschaft (welche) zehn grundlegende Punkte definiert, die jede zivilgesellschaftliche Organisation der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte. Dazu zählen unter anderem die Satzung, die Namen der wesentlichen Entscheidungsträger sowie Angaben über Mittelherkunft, Mittelverwendung und Personalstruktur.“ Was bedeutet das, wenn geschrieben steht: „die jede zivilgesellschaftliche Organisation der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte“? Wenn nicht Selbstüberwachung, denn wo bleiben die Akteure aus der Wirtschaft und Verwaltung, wo die aus der Politik? Letztlich auch verständlich, hat die Tochter doch den Namen „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ erhalten.
Das eigentliche und den Seiten der Initiative bei genauer Betrachtung zu entnehmende Motto müsste lauten: Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken! Und das Messer soll sich der potenzielle Dieb (Gefahr für die herrschenden Verhältnisse) gefälligst selbst in den Rücken stechen, um damit die Unschuld der Schuldigen (Machthabenden, Macht ausübenden) zu beweisen!
Noch ein Gedanke: Wenn Bewegungen wie der Freidenkerverband, oder andere Organisationen mit dem Vorwurf der Intransparenz konfrontiert werden, sollte sich der Frage nicht verschlossen werden, warum dieses so ist? Letztlich wird vom Gesetzgeber vorgeschrieben, wie transparent Vereine und Organisationen sein müssen, um legal agieren zu können. Diesen Anforderungen kommen Vereine und Organisationen in der Regel nach, wer mehr wissen möchte, ein intensiveres Interesse an einem Verein, eine Organisation hat, kann Fragen und wird auch eine entsprechende Antwort erhalten. Wenn also jemand wissen möchte, was der Freidenkerverband so tut, dann kann er zum einen auf diverse Publikationen zurückgreifen, diese beim Verband anfordern und sich zusenden lassen, zum zweiten sind viele Informationen auf den Seite des DFV im Internet zu finden und zum dritten kann auch das persönliche Gespräch gesucht werden. Kurz gefragt, wem nutzt die Vorratsdatenspeicherung, in Form von transparenter zivilgesellschaftlicher Organisiertheit?

Nachsatz: zwischenzeitlich ist auf einen dritten Beitrag verwiesen worden.


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