Heute
ist Samstag und Wochenende und somit gibt es die Wochenendausgabe der
MZ. In der letzten Wochenendausgabe fand sich ein Kommentar zum
Wahlzirkus,
geschrieben vom verantwortlichen Redakteur der Quedlinburger Seiten
und ob dieser Beitrag im Netz zu finden ist, kann ich nicht sagen,
habe nicht gesucht. Zum Kommentar wollte ich schon früher etwas
schreiben, allein ich habe es versäumt und so ist eine Woche
vergangen. Aber lieber spät als nie und da nun regelmäßig
Kandidaten in der MZ vorgestellt werden, in der Ausgabe mit
gegenständlichen Kommentar einer der Quedlinburger Platzhirsche, mit
seinen Vorhaben, Ambitionen und so weiter und so fort, wird es Zeit.
Hier erst mal meine Gedanken zum Kommentar, in der MZ vom 6/7.
Februar 2016, Lokales, Seite 8!
Warum
eigentlich? Weil der Kommentar mit „Meckern reicht nicht“
überschrieben ist? Oder weil selten „der Abstand zwischen
der Politik und dem „kleinen Mann auf der Straße“ so groß wie
in diesen Tagen“ war? Vielleicht geht es ja auch um den
gefühlten „Abstand vom Harz bis zum Kanzleramt – oder
wahlweise bis zur Magdeburger Staatskanzlei“? Dabei können
Gefühle täuschen und wer ist/sind schon der kleine „Mann auf
der Straße“, etwa Obdachlose unter 1,62 Meter? Wo bleibt die
kleine Frau? Dabei soll es in Magdeburg mehr Brücken geben als in
Quedlinburg, in Berlin gibt es sicher noch mehr Brücken, … aber
das führt zu weit, so findet der „kleine Mann“ unter der
Brücke keine Erwähnung.
„Viele
Menschen fühlen sich von Landes- und Bundespolitik schlecht
regiert“, ist zu lesen, was das wohl wieder bedeutet? Wollen
die Menschen überhaupt reagiert werden? Hat was von Diktatur und
einmal davon abgesehen, dass es durchaus Sinn macht, die
entsprechende Diktatur hinter der entsprechenden Demokratie zu
ergründen, wird so zumindest der Glaube an Demokratie in Frage
gestellt. Allerdings ist fraglich ob der Redakteur hier bewusst
demokratisches Sein in diesem Land in Frage stellt, oder ob ihn nur
ein Lapsus unterlaufen ist? Vom regiert werden ist eigentlich nur
selten die Rede, eher wird im Zusammenhang mit Wahlen von
Interessenvertretung geschwafelt. Also nicht schlecht regiert, wähle
dem, der Deine Interessen im Parlament am besten zertritt, sondern
Interessen schlecht vertreten, im Sinne gut zertreten! Was letztlich
aufs Selbe hinausläuft, allerdings die Illusion von der
Vertreterdemokratie zerstört, in dem die Zertreterdemokratie
offenbart. Ob das allerdings der Autor des Kommentars genauso sieht
ist zu bezweifeln, den ihm geht es eher um eine Ehrenrettung
parlamentarisch demokratischen Seins, dem Wähler wird der schwarze
Peter zugeschoben und so die Illusion genährt, dass dieser etwas
mittels kreuzen eines Wahlzettels verändern könnte!
Und so ist zu lesen: „
doch in der Politik ist es wie im
richtigen Leben: Meckern und Maulen verändert gar nichts.“ Das
„Meckern und Maulen“ nichts ändern, dürfte eigentlich fast
jedem geläufig sein, was allerdings nicht bedeutet, dass nicht
weiter gemeckert und gemault wird, ganz im Gegenteil. Unter
Umständen, welchen auch immer, kann dergleichen auch als eine Art
Resignation angesehen werden, was wiederum nicht ohne Gefahr ist, da
der Gegenstand des Meckern und Maulen aufgegriffen werden kann und
wird und gegen die meckernden und maulenden, mit ihren Stimmen, genutzt werden kann. Gegenstand des Kommentars ist es sicher
nicht, allerdings, „nutzen Sie Ihr gutes Recht – gehen Sie am 13.
März zur Wahl“, wird aufgerufen. Da darf die Illusion nicht fehlen
und so wird verkündet: „Sie haben es in der Hand, welche Politik
in den nächsten Jahren in Magdeburg betrieben wird.“ Und das mit
einem Kreuz auf einen Wahlschein! Nur einmal davon abgesehen, dass
das nicht einmal die zu wählenden
Politiker
können, verhält es sich mit dieser Tatsache, wie mit dem nicht
abgegessenen Teller eines Kindes, welches Einfluss auf das Wetter von
Morgen hat, … soll ja in einem solchem Fall bekanntlich regnen!
Ach
ja, der Grund des Kommentars zum Schluss, die Zeitung möchte Fragen
sammeln, von Lesern, welche dann den Kandidaten gestellt werden! Die
hohe Schule der Demokratie, dem Wähler bleibt die Frage und das
Kreuz, welches er vollzieht und die nächsten Jahre zu tragen hat!
Erlösung wird ihn die Wahl nicht bringen, die kann er nur selbst
erringen, in dem er seinen Interessen Nachdruck verleiht und diese
selbst vertritt! Eine Frage gäbe es doch zu stellen, nach dem
Einfluss des Wählers auf die Kandidaten zur Wahl, die Antwort kann
leicht gegeben werden, er kann wählen, was ihm vorgesetzt wird, und
darauf hat er in der Regel keinen Einfluss. Ich werde trotzdem wählen
gehen, aber nicht der Illusion folgend, nicht der Hoffnung auf
Veränderung nachgebend, sondern um eventuell dem kleineren Übel zum
Sieg zu verhelfen. Übel bleibt zwar Übel, wie auch Versprechen,
Versprechen bleiben werden, allerdings ist die Erfahrung es Wert,
Hoffnungen enttäuscht zu sehen, wenn Illusionen an der Realität
politischen Seins in diesem Land zerbrechen! Ich wähle die Partei
die Linke, zumindest die einzige im Bundestag und in den Landtagen
vertretene Partei, welche sich gegenwärtig noch konsequent gegen
Kriege ausspricht.
Wahlen
sind dazu da die bestehenden Verhältnisse zu legitimieren und sie
nicht in Frage zu stellen!
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