Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Samstag, 13. Februar 2016

"Meckern und Maulen verändert gar nichts" - Gedanken zu einen Kommentar

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Heute ist Samstag und Wochenende und somit gibt es die Wochenendausgabe der MZ. In der letzten Wochenendausgabe fand sich ein Kommentar zum Wahlzirkus, geschrieben vom verantwortlichen Redakteur der Quedlinburger Seiten und ob dieser Beitrag im Netz zu finden ist, kann ich nicht sagen, habe nicht gesucht. Zum Kommentar wollte ich schon früher etwas schreiben, allein ich habe es versäumt und so ist eine Woche vergangen. Aber lieber spät als nie und da nun regelmäßig Kandidaten in der MZ vorgestellt werden, in der Ausgabe mit gegenständlichen Kommentar einer der Quedlinburger Platzhirsche, mit seinen Vorhaben, Ambitionen und so weiter und so fort, wird es Zeit. Hier erst mal meine Gedanken zum Kommentar, in der MZ vom 6/7. Februar 2016, Lokales, Seite 8!
Warum eigentlich? Weil der Kommentar mit „Meckern reicht nicht“ überschrieben ist? Oder weil selten „der Abstand zwischen der Politik und dem „kleinen Mann auf der Straße“ so groß wie in diesen Tagen“ war? Vielleicht geht es ja auch um den gefühlten „Abstand vom Harz bis zum Kanzleramt – oder wahlweise bis zur Magdeburger Staatskanzlei“? Dabei können Gefühle täuschen und wer ist/sind schon der kleine „Mann auf der Straße“, etwa Obdachlose unter 1,62 Meter? Wo bleibt die kleine Frau? Dabei soll es in Magdeburg mehr Brücken geben als in Quedlinburg, in Berlin gibt es sicher noch mehr Brücken, … aber das führt zu weit, so findet der „kleine Mann“ unter der Brücke keine Erwähnung.
Viele Menschen fühlen sich von Landes- und Bundespolitik schlecht regiert“, ist zu lesen, was das wohl wieder bedeutet? Wollen die Menschen überhaupt reagiert werden? Hat was von Diktatur und einmal davon abgesehen, dass es durchaus Sinn macht, die entsprechende Diktatur hinter der entsprechenden Demokratie zu ergründen, wird so zumindest der Glaube an Demokratie in Frage gestellt. Allerdings ist fraglich ob der Redakteur hier bewusst demokratisches Sein in diesem Land in Frage stellt, oder ob ihn nur ein Lapsus unterlaufen ist? Vom regiert werden ist eigentlich nur selten die Rede, eher wird im Zusammenhang mit Wahlen von Interessenvertretung geschwafelt. Also nicht schlecht regiert, wähle dem, der Deine Interessen im Parlament am besten zertritt, sondern Interessen schlecht vertreten, im Sinne gut zertreten! Was letztlich aufs Selbe hinausläuft, allerdings die Illusion von der Vertreterdemokratie zerstört, in dem die Zertreterdemokratie offenbart. Ob das allerdings der Autor des Kommentars genauso sieht ist zu bezweifeln, den ihm geht es eher um eine Ehrenrettung parlamentarisch demokratischen Seins, dem Wähler wird der schwarze Peter zugeschoben und so die Illusion genährt, dass dieser etwas mittels kreuzen eines Wahlzettels verändern könnte!
Und so ist zu lesen: „doch in der Politik ist es wie im richtigen Leben: Meckern und Maulen verändert gar nichts.“ Das „Meckern und Maulen“ nichts ändern, dürfte eigentlich fast jedem geläufig sein, was allerdings nicht bedeutet, dass nicht weiter gemeckert und gemault wird, ganz im Gegenteil. Unter Umständen, welchen auch immer, kann dergleichen auch als eine Art Resignation angesehen werden, was wiederum nicht ohne Gefahr ist, da der Gegenstand des Meckern und Maulen aufgegriffen werden kann und wird und gegen die meckernden und maulenden, mit ihren Stimmen, genutzt werden kann. Gegenstand des Kommentars ist es sicher nicht, allerdings, „nutzen Sie Ihr gutes Recht – gehen Sie am 13. März zur Wahl“, wird aufgerufen. Da darf die Illusion nicht fehlen und so wird verkündet: „Sie haben es in der Hand, welche Politik in den nächsten Jahren in Magdeburg betrieben wird.“ Und das mit einem Kreuz auf einen Wahlschein! Nur einmal davon abgesehen, dass das nicht einmal die zu wählenden Politiker können, verhält es sich mit dieser Tatsache, wie mit dem nicht abgegessenen Teller eines Kindes, welches Einfluss auf das Wetter von Morgen hat, … soll ja in einem solchem Fall bekanntlich regnen!
Ach ja, der Grund des Kommentars zum Schluss, die Zeitung möchte Fragen sammeln, von Lesern, welche dann den Kandidaten gestellt werden! Die hohe Schule der Demokratie, dem Wähler bleibt die Frage und das Kreuz, welches er vollzieht und die nächsten Jahre zu tragen hat! Erlösung wird ihn die Wahl nicht bringen, die kann er nur selbst erringen, in dem er seinen Interessen Nachdruck verleiht und diese selbst vertritt! Eine Frage gäbe es doch zu stellen, nach dem Einfluss des Wählers auf die Kandidaten zur Wahl, die Antwort kann leicht gegeben werden, er kann wählen, was ihm vorgesetzt wird, und darauf hat er in der Regel keinen Einfluss. Ich werde trotzdem wählen gehen, aber nicht der Illusion folgend, nicht der Hoffnung auf Veränderung nachgebend, sondern um eventuell dem kleineren Übel zum Sieg zu verhelfen. Übel bleibt zwar Übel, wie auch Versprechen, Versprechen bleiben werden, allerdings ist die Erfahrung es Wert, Hoffnungen enttäuscht zu sehen, wenn Illusionen an der Realität politischen Seins in diesem Land zerbrechen! Ich wähle die Partei die Linke, zumindest die einzige im Bundestag und in den Landtagen vertretene Partei, welche sich gegenwärtig noch konsequent gegen Kriege ausspricht.
Wahlen sind dazu da die bestehenden Verhältnisse zu legitimieren und sie nicht in Frage zu stellen!

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