Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 24. November 2016

Keinen Leserbrief geschrieben ...

Es sind nun schon einige Tage vergangen, als in der Jungen Welt ein Beitrag zu finden war, welcher sich mit dem Elend in dieser Gesellschaft auseinandersetzte, und zu dem ich einen Leserbrief schreiben wollte. Dazu ist es nicht gekommen, allerdings sind die Notizen auf einem Schmierzettel noch vorhanden und das Thema sicher nicht uninteressant, hier die notierten Gedanken:

- Soviel Zeit muss sein und festgestellt werden, dass Moral keine feste Größe ist, sondern den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen entspringt und entspricht. So gesehen geht sie nicht verloren, sie wird den Verhältnissen angepasst und entwickelt sich weiter und das nicht immer zum Vorteil im Sinne gesellschaftlichen Fortschritts.
Dabei ist das Problem durchaus bezeichnend und erinnert mich an meine erste Begegnung mit Obdachlosen 1992 in Essen. Vordem war mir derlei Anblick fremd, ich konnte mir dergleichen nur schwerlich vorstellen, da ich bis zu diesem Zeitpunkt mit derlei gesellschaftlichen Erscheinungen nicht direkt konfrontiert war. 
 
- Was die unterlassene Hilfeleistung betrifft, kann es auch sein, dass sich die Kunden darauf verlassen haben, dass jemand am anderem Ende der Überwachungskameras es schon mitbekommen wird und entsprechendes veranlassen. Der Preis der Sicherheit, welche oft propagiert und gefordert, aber letztlich zu Entmündigung und Entfähigung der Menschen führt, sie werden ihrer eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten beraubt. Übrig bleibt das, was dem Kapitalverwertungsprozess (welcher von der Sache her asozial ist) dienlich!

- Der einsame Tod zwischen Geldautomaten, ist das Resümee aus einem Beitrag in der Jungen Welt, das in diesem Zusammenhang Marx bemüht, aber nicht verstanden wird, verwundert nicht, ist es doch unüblich materialistisch, dialektisch, im jeweiligem historischem Kontext an gegenwärtige Probleme heranzugehen. Eigentlich ein engagierter Text, allerdings gespickt mit illusionären Hoffnungen, ökonomische Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus, deren objektive Bedingtheit und zwangsläufige Auswirkungen negierend, Lösungen für die besagten gesellschaftlichen Probleme innerhalb des kapitalistischen Systems zu finden und umzusetzen. ...

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