In der Mailingliste
der Freidenker wurde auf ein Buch verwiesen, welches sich mit den
Auswirkungen der gegenwärtigen Krise beschäftigt. Nicht das erste und es
wird wohl auch nicht das letzte sein und wie viele andere Bücher
scheint es nur an den Symptomen der Krise herumzuwerkeln. Das System des
Kapitals, als Verursacher diverser Krisen, wird hingegen nicht in Frage
gestellt, wie dem verweisenden Text zu entnehmen ist. Zum Beitrag
selbst fanden sich zwei Kommentare, wobei einer sich mit dem Thema
Wachstum beschäftigt. Dieses wiederum animierte mich zu folgende
Gedanken zum Wachstum:
Wachstum, Wachstum und
Wachstumsmodell, nur wächst die Weltbevölkerung des Wachstums wegen und
warum und wie wächst Wirtschaft? Fragen über Fragen und Wachstum an sich
zu betrachten, welche Modelle auch gerade in Mode sind und wo Kritik
auch immer ansetzt, macht wenig Sinn und oft werden die Ursachen von
Wachstum vernachlässigt. Letztlich geht es aber auch nicht um Wachstum
allgemein, sondern immer im konkreten Fall, dabei werden die Folgen
wirtschaftlichen Wachstums aufs Korn genommen. Nur wieso und wann
explodierte die Bevölkerung in Europa, in Amerika, Afrika und Asien und
entspricht diese Bevölkerungsexplosion nicht einen bestimmten Stand der
Produktivkraftentwicklung? Genau wie es einen bestimmten Stand der
Produktivkraftentwicklung entspricht, das Menschen die Vermehrung
drosseln, gar einstellen, wie in den hochindustrialisierten imperialen
Staaten! Letzteres führt auch in Ländern wie die Bundesrepublik zu
allgemeinem Gejammer, bedingt Bevölkerungswachstum doch auch
wirtschaftliches Wachstum extensiver Art. Andererseits dient dieser
Schrumpfungsprozess in Form des demographischen Faktors als ideale
Ausrede um soziale Errungenschaften der Vergangenheit zu negieren.
Letztlich
sind die verschiedensten Prognosen was die Bevölkerungsentwicklung
anbelangt um so unrealistischer, desto weiter sie in die Zukunft gedacht
werden, oft ohne allgemeine Produktivkraftentwicklung zu
berücksichtigen. Und einmal ehrlich, wie weit können solche
Entwicklungen überhaupt vorausgesehen werden? Anderes wiederum lässt
sich schon besser voraussagen, nämlich die Folgen kapitalistischen
Wirtschaftens, welches die Menschheit immer weiter in eine Sackgasse
drängt und im beschleunigtem Maße Produktivkräfte in Destruktivkräfte
verwandelt. Nicht nur die gegenwärtigen und sich beständig
verschärfenden Krisen zeugen davon, sondern auch die Lösungen welche
angeboten und praktiziert werden.
Dabei ist gegen Wachstum nichts zu sagen, seit der Mensch auf der Bildfläche erschien und begonnen hat aktiv und
bewusst sein Leben zu gestalten,
kann von Wachstum geredet werden. Ohne Wachstum wäre Mensch
wahrscheinlich wieder auf die Bäume zurückgekehrt, welche Natur ihn
Zwang zu verlassen, (wenn sie wieder gewachsen wären). Gesellschaftliche
Entwicklung ohne Wachstum ist eigentlich nicht möglich, Stillstand
bedeutet Rückschritt und auch Rückschritte hat es gegeben in der
Entwicklung menschlichen, also gesellschaftlichen Seins.
Oft wird Wachstum
kritisiert, vom Wachstumswahn wird geredet und die Folgen von Wachstum
aufgezeigt, meistens jedoch ohne die Ursachen des zu kritisierenden
Wachstums zu benennen und entsprechend fallen dann auch die
Lösungsansätze aus. Es wird undifferenziert gegen Wachstum zu Felde
gezogen und gelegentlich festgestellt, dass es ohne Wachstum gehen muss,
ansonsten vernichten wir unsere eigene Lebensgrundlagen. Aber ist dem
so, vernichtet die Menschheit ihre Lebensgrundlagen, in dem die
Bevölkerung wächst, in dem die Wirtschaft wächst?
Aber wie schon
geschrieben, ohne Wachstum wäre die Menschheit noch nicht einmal in der
Steinzeit angekommen und ohne Wachstum wird die Menschheit sich wieder
in diese Zeit hinein entwickeln. Letztlich geht es zwar um Wachstum,
spezielle um
Wirtschaftswachstum,
aber Wachstum als Mittel zum Zweck, nicht als Zweck! Welchem Zweck hat
wirtschaftliches Wachstum zu dienen, da trennt sich die Spreu vom
Weizen, dort sollte Kritik ansetzen.
Übrigens macht die Arbeit
den Menschen, auch wenn der Mensch die Arbeit macht und nicht die
Freizeit! Letztlich ist in diesem Zusammenhang zu klären, was Arbeit
eigentlich ist und was unter Freizeit verstanden wird. Auf jedem Fall
ist
Arbeit
mehr als nur abhängige Beschäftigung, wobei die Forderung nach
„ArbeitFairTeilnung“ im System des Kapitals nichts anderes ist, als die
Forderung nach gleichberechtigter Ausbeutung! Schluss mit dem
Kapitalismus passt hingegen sehr gut und würde das Ende der Raubzüge
bedeuten!
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