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Kopie Mittelseite des Programmheftes
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Woher kommen wir, wohin
gehen wir? Eine Frage welche sich die Menschen immer schon gestellt
haben, nachdem sie Zeit zum Fragen hatten und festgestellt haben,
dass sie da sind! Sein oder Bewusstsein, das ist ebenfalls eine
Frage, die Grundfrage einer jeden Philosophie, habe ich einst gelernt
und das Bewusstsein geht dabei manch sonderlichen Weg. Theorien werden
erdacht, mache Theorie wird bewiesen, aber nicht jede und manch
Theorie ist nicht zu beweisen. Jedenfalls ihre Richtigkeit! Und so
wird an manch Theorie festgehalten, sie gar als unumstößlich
betrachtet und erklärt, es kann nicht sein, was nicht sein darf und
alles muss doch einen Anfang haben, so auch das Universum! Mit solch
einen Anfang wurde sich in einem Vortrag bei „Melanchthons Erben“
in Quedlinburg beschäftigt, wissenschaftliche Autorität sollte für
Aufklärung sorgen und auch auf Facebook fand sich eine Aussage
dieses Thema, die Entstehung des Universums, betreffend.
„Am Anfang schuf Gott
Himmel und Erde, die ganze Welt. ...“ ist in der Bibel zu lesen und
das soll vor etwas mehr als 6000 Jahren gewesen sein, also zu einer
Zeit, als die ersten Menschen hierzulande das Herumziehen als Jäger
und Sammler aufgaben und sesshaft wurden. Also passte diese Aussage mit zunehmender
Erkenntnis irgendwann nicht mehr und wie war das eigentlich mit der
Unendlichkeit? So musste eine neue Theorie her und was ist die
Theorie vom Urknall anderes, als eine moderne Schöpfungstheorie? Wir
sehen das, wozu wir fähig sind es zu sehen und wenn wir einmal
weiter sehen, stellen wir unter Umständen fest, dass es doch anders
ist, als wir anfänglich gesehen.
Oder so ähnlich, denn
ein Mensch lag einst auf dem Rücken auf einer Wiese und merkte das
sich der Himmel bewegte, aus seiner Position gesehen drehten sich die
Himmelskörper um die Erde und so lag die Vermutung nahe, dass die
Erde doch keine Scheibe, wie lange angenommen, sondern eine Kugel.
Der Beweis dafür konnte erbracht werden, was einige Menschen nicht
daran hinderte die Scheibentheorie später wieder auf die
Tagesordnung zu setzen. Doch dann wurde erneut festgestellt, dass die
Erde doch keine Scheibe und sich nicht einmal im Zentrum unseres
Universums befindet, sondern sich selbst um ein Gestirn bewegt.
Letzteres war erst eine Theorie, welche allerdings mit technischen
Fortschritt bewiesen werden konnte. In Folge brach für viele
Menschen eine Welt zusammen, aber es sollte noch schlimmer kommen,
denn der Stern, um welchen sich die Erde bewegte, war auch nicht der
Nabel der Welt, wie angenommen, sondern er dümpelt irgendwo am Rande
einer großen Galaxie herum, welche wiederum ein Zentrum hat! Dem
aber nicht genug, lernte der Mensch weiter zu schauen und musste
entdecken, dass es noch mehr Galaxien gibt, und alles befindet sich
in beständiger Bewegung. Scheinbar von einem Punkt sich entfernend
und schneller und schneller werdend. Die Idee vom Urknall wurde
geboren, Masse unendlich verdichtet, … aber das ist sie ja die
Unendlichkeit, bevor sie allerdings explodierte und unser Universum
entstanden …, oder doch nicht, sollten sich die heute zu
erkennenden Bewegungen als etwas anderes Entpuppen, als von uns heute
wahrgenommen werden kann? Sehr wahrscheinlich, wenn der Weg der
Erkenntnis, welcher zum Urknall führte, berücksichtigt wird,
entpuppt sich dieser als die moderne Form der Schöpfung, ohne Gott,
als die moderne Variante der Erdscheibe, der Erde im Mittelpunkt
allen Seins, welcher später durch die Sonne ersetzt wurde usw. usf.!
Zu viel Unbekanntes, welches zur Begründung der Theorie herhalten
muss und so formulierte ich eine Frage nach der Beständigkeit dieser
Theorie, welche allerdings als wahr angenommen und dargestellt wurde.
Als Antwort erhielt ich, dass das so sei und von allen vorherigen
Theorien das als gültig erkannte übernommen wurde. Eine
zugegebenermaßen nicht zufriedenstellende, weil der eigentlichen
Frage ausweichende Antwort und das von einem Menschen, welcher als
Wissenschaftler, zumindest seiner Titel und Tätigkeit wegen
wahrgenommen wird.
Selbes Thema, etwas
abgewandelt, fand sich auf Facebook und so schrieb ich obiges zum
Teil als Kommentar auf Facebook, welches nicht ohne Antwort
geblieben, die Errungenschaft vergangener Erkenntnis anmahnend, war
zu lesen:
„Ja, der
Erkenntnisprozess kann Umwege gehen oder gar in Sackgassen geraten.
Ich denke die Urknall - Hypothese ist nicht aus dem Hintergedanke, er
passe gut zur Schöpfungsgeschichte, entwickelt worden. Man sollte
auch nicht im Nachhinein sich so über Fehler und Irrtümer früherer
Forscher erheben wollen. Hinterher sind wir alle schlauer.“
So werde ich meine Frage
wohl nicht richtig formuliert haben, da sie nicht verstanden und so
antwortete ich wie folgt:
Nun habe ich nicht
abgewertet, (aber Entschuldigung wenn der Eindruck entstanden,)
Erkenntnisse aus längst vergangenen Zeiten, auf welche spätere
Genrationen aufbauten. Ohne diese Erkenntnisse wäre die Menschheit
nie soweit gekommen. Allerdings in alte Schemen zu verfallen, ist
durchaus üblich und so gibt es Kräfte, welche bemüht sind selbst
Erkenntnisse der Aufklärung zu negieren.
Die Urknalltheorie
ist eine Theorie welche des Beweises bedarf, wie eine jede andere
Theorie. Sie entspricht den Erkenntnisstand unserer Zeit und
religiöser Motivation, allerdings mit Ausgang offen! Jüngst hatte
ich mir einen Vortrag zum Thema gegönnt und eine Frage ähnlich
formuliert wie oben, die Antwort war ebenfalls ähnlich, die
Errungenschaften vergangener Generationen sollten nicht negiert
werden, oder negativ betrachtet, was ich eigentlich nicht getan, nur
auf die Vergänglichkeit so mancher Erkenntnis sollte verwiesen
werden, da die Theorie absolut, unumstößlich, als Dogma formuliert.
Dabei wird in der Beweisführung gern versucht Unbekanntes mittels
Unbekannten zu begründen, Kräfte werden vermutet, welche wirken,
damit die erkannten Bewegungen überhaupt stattfinden können, da mit
den erkannten Naturgesetzen vieles, wie gesehen, nicht erklärbar
ist.
Nun wird es noch viel
unerkanntes geben, allein das neuentdeckte, durch unbekanntes zu
erklären, fördert nicht gerade den Beweis der Richtigkeit! Aber ich
bin kein Wissenschaftler und der Irrtum soll ja menschlich sein, und
so den Faden der Erkenntnis aufnehmend, war das geozentrische
Weltbild einst auch plausibel, etwas kompliziert, aber plausibel, das
heliozentrische Weltbild vereinfachte die Berechnung der
Planetenbahnen erheblich, erkannte Kopernikus, allerdings stand
dieses Weltbild im Widerspruch zur damaligen Lehre der katholischen
Kirche. Ein Fortschritt in der Erkenntnis war es allemal, wurde
bewiesen, infrage gestellt, negiert und führte weiter bis zur
heutigen Urknalltheorie, … vergangene Theorien waren nicht das Ende
der Erkenntnis, sie waren nicht der Anfang, aber ein notwendiger
Bestandteil des Erkenntnisprozesses. So emanzipierte sich das
naturwissenschaftliche Weltbild immer weiter von religiösen
Schöpfungsmythen, wobei die Unbekannten nicht unbedingt weniger
wurden, sondern sich neue Fragen auftaten, welche einer Beantwortung
harten und harren, Versuch und Irrtum … usw.
Auch
dieser Kommentar wurde mit einer Antwort bedacht:
„(nur so am Rande,
Thomas, warum sind / müssen deine Textbeiträge immer sooo lang
sein? Ist es möglich wesentliche Aussagen kürzer zu formulieren? Du
nimmst dir selbst einen Teil der Wirksamkeit, weil mancher den langen
Text nicht mehr aufnimmt)
Aber zum Inhalt: Es ist zu
oberflächlich, wenn man sagt, wir bauen auf den Ergebnissen /
Erkenntnissen früherer Generationen auf. Treffender ist ein
dialektisches Aufheben der vorhergehenden Aussagen / "Theorien"
in und durch die "neue“ Theorie. Dabei können Teile einer
"alten" Theorie weiter ihre Gültigkeit behalten. Die
Erkenntnis schreitet fort von niederen zu höheren Stufen relativer
Wahrheiten. So ist durch Einstein die klassische Physik von Newton
aufgehoben worden und sie behält für geringe Massen und
Beschleunigungen (so die Erdoberfläche) weiter Ihren Aussagewert.“
Einmal
von der vermeidlichen Länge meiner Texte, in einem Netzwerk welches
im Allgemeinen von Schlagwortanalytik lebt, abgesehen, enthält die
letzte Reaktion eigentlich die Antwort, welche von einem
Wissenschaftler zu erwarten wäre, aber was ist schon Dialektik, in
einer gesellschaftlichen Gedankenwelt, welche weitestgehend weltanschaulich idealistisch
geprägt ist!
P.s.
Sicher ist es möglich manches kürzer und präziser auf den Punkt zu
bringen, allerdings sind Auseinandersetzungen in Form von Texten
selbst ein Mittel des Erkenntnisprozesses, die Kürze eines Textes,
verbunden mit präziser und klarer Formulierung, setzt einen hohen
Erkenntnisstand, also einen weiten Fortschritt im Erkenntnissprosses
voraus!
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