Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 28. April 2017

Der Urknall … & … Dialektik!

Kopie Mittelseite des Programmheftes
Woher kommen wir, wohin gehen wir? Eine Frage welche sich die Menschen immer schon gestellt haben, nachdem sie Zeit zum Fragen hatten und festgestellt haben, dass sie da sind! Sein oder Bewusstsein, das ist ebenfalls eine Frage, die Grundfrage einer jeden Philosophie, habe ich einst gelernt und das Bewusstsein geht dabei manch sonderlichen Weg. Theorien werden erdacht, mache Theorie wird bewiesen, aber nicht jede und manch Theorie ist nicht zu beweisen. Jedenfalls ihre Richtigkeit! Und so wird an manch Theorie festgehalten, sie gar als unumstößlich betrachtet und erklärt, es kann nicht sein, was nicht sein darf und alles muss doch einen Anfang haben, so auch das Universum! Mit solch einen Anfang wurde sich in einem Vortrag bei „Melanchthons Erben“ in Quedlinburg beschäftigt, wissenschaftliche Autorität sollte für Aufklärung sorgen und auch auf Facebook fand sich eine Aussage dieses Thema, die Entstehung des Universums, betreffend.
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, die ganze Welt. ...“ ist in der Bibel zu lesen und das soll vor etwas mehr als 6000 Jahren gewesen sein, also zu einer Zeit, als die ersten Menschen hierzulande das Herumziehen als Jäger und Sammler aufgaben und sesshaft wurden. Also passte diese Aussage mit zunehmender Erkenntnis irgendwann nicht mehr und wie war das eigentlich mit der Unendlichkeit? So musste eine neue Theorie her und was ist die Theorie vom Urknall anderes, als eine moderne Schöpfungstheorie? Wir sehen das, wozu wir fähig sind es zu sehen und wenn wir einmal weiter sehen, stellen wir unter Umständen fest, dass es doch anders ist, als wir anfänglich gesehen.
Oder so ähnlich, denn ein Mensch lag einst auf dem Rücken auf einer Wiese und merkte das sich der Himmel bewegte, aus seiner Position gesehen drehten sich die Himmelskörper um die Erde und so lag die Vermutung nahe, dass die Erde doch keine Scheibe, wie lange angenommen, sondern eine Kugel. Der Beweis dafür konnte erbracht werden, was einige Menschen nicht daran hinderte die Scheibentheorie später wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Doch dann wurde erneut festgestellt, dass die Erde doch keine Scheibe und sich nicht einmal im Zentrum unseres Universums befindet, sondern sich selbst um ein Gestirn bewegt. Letzteres war erst eine Theorie, welche allerdings mit technischen Fortschritt bewiesen werden konnte. In Folge brach für viele Menschen eine Welt zusammen, aber es sollte noch schlimmer kommen, denn der Stern, um welchen sich die Erde bewegte, war auch nicht der Nabel der Welt, wie angenommen, sondern er dümpelt irgendwo am Rande einer großen Galaxie herum, welche wiederum ein Zentrum hat! Dem aber nicht genug, lernte der Mensch weiter zu schauen und musste entdecken, dass es noch mehr Galaxien gibt, und alles befindet sich in beständiger Bewegung. Scheinbar von einem Punkt sich entfernend und schneller und schneller werdend. Die Idee vom Urknall wurde geboren, Masse unendlich verdichtet, … aber das ist sie ja die Unendlichkeit, bevor sie allerdings explodierte und unser Universum entstanden …, oder doch nicht, sollten sich die heute zu erkennenden Bewegungen als etwas anderes Entpuppen, als von uns heute wahrgenommen werden kann? Sehr wahrscheinlich, wenn der Weg der Erkenntnis, welcher zum Urknall führte, berücksichtigt wird, entpuppt sich dieser als die moderne Form der Schöpfung, ohne Gott, als die moderne Variante der Erdscheibe, der Erde im Mittelpunkt allen Seins, welcher später durch die Sonne ersetzt wurde usw. usf.! Zu viel Unbekanntes, welches zur Begründung der Theorie herhalten muss und so formulierte ich eine Frage nach der Beständigkeit dieser Theorie, welche allerdings als wahr angenommen und dargestellt wurde. Als Antwort erhielt ich, dass das so sei und von allen vorherigen Theorien das als gültig erkannte übernommen wurde. Eine zugegebenermaßen nicht zufriedenstellende, weil der eigentlichen Frage ausweichende Antwort und das von einem Menschen, welcher als Wissenschaftler, zumindest seiner Titel und Tätigkeit wegen wahrgenommen wird.
Selbes Thema, etwas abgewandelt, fand sich auf Facebook und so schrieb ich obiges zum Teil als Kommentar auf Facebook, welches nicht ohne Antwort geblieben, die Errungenschaft vergangener Erkenntnis anmahnend, war zu lesen:
Ja, der Erkenntnisprozess kann Umwege gehen oder gar in Sackgassen geraten. Ich denke die Urknall - Hypothese ist nicht aus dem Hintergedanke, er passe gut zur Schöpfungsgeschichte, entwickelt worden. Man sollte auch nicht im Nachhinein sich so über Fehler und Irrtümer früherer Forscher erheben wollen. Hinterher sind wir alle schlauer.“
So werde ich meine Frage wohl nicht richtig formuliert haben, da sie nicht verstanden und so antwortete ich wie folgt:
Nun habe ich nicht abgewertet, (aber Entschuldigung wenn der Eindruck entstanden,) Erkenntnisse aus längst vergangenen Zeiten, auf welche spätere Genrationen aufbauten. Ohne diese Erkenntnisse wäre die Menschheit nie soweit gekommen. Allerdings in alte Schemen zu verfallen, ist durchaus üblich und so gibt es Kräfte, welche bemüht sind selbst Erkenntnisse der Aufklärung zu negieren.
Die Urknalltheorie ist eine Theorie welche des Beweises bedarf, wie eine jede andere Theorie. Sie entspricht den Erkenntnisstand unserer Zeit und religiöser Motivation, allerdings mit Ausgang offen! Jüngst hatte ich mir einen Vortrag zum Thema gegönnt und eine Frage ähnlich formuliert wie oben, die Antwort war ebenfalls ähnlich, die Errungenschaften vergangener Generationen sollten nicht negiert werden, oder negativ betrachtet, was ich eigentlich nicht getan, nur auf die Vergänglichkeit so mancher Erkenntnis sollte verwiesen werden, da die Theorie absolut, unumstößlich, als Dogma formuliert. Dabei wird in der Beweisführung gern versucht Unbekanntes mittels Unbekannten zu begründen, Kräfte werden vermutet, welche wirken, damit die erkannten Bewegungen überhaupt stattfinden können, da mit den erkannten Naturgesetzen vieles, wie gesehen, nicht erklärbar ist.
Nun wird es noch viel unerkanntes geben, allein das neuentdeckte, durch unbekanntes zu erklären, fördert nicht gerade den Beweis der Richtigkeit! Aber ich bin kein Wissenschaftler und der Irrtum soll ja menschlich sein, und so den Faden der Erkenntnis aufnehmend, war das geozentrische Weltbild einst auch plausibel, etwas kompliziert, aber plausibel, das heliozentrische Weltbild vereinfachte die Berechnung der Planetenbahnen erheblich, erkannte Kopernikus, allerdings stand dieses Weltbild im Widerspruch zur damaligen Lehre der katholischen Kirche. Ein Fortschritt in der Erkenntnis war es allemal, wurde bewiesen, infrage gestellt, negiert und führte weiter bis zur heutigen Urknalltheorie, … vergangene Theorien waren nicht das Ende der Erkenntnis, sie waren nicht der Anfang, aber ein notwendiger Bestandteil des Erkenntnisprozesses. So emanzipierte sich das naturwissenschaftliche Weltbild immer weiter von religiösen Schöpfungsmythen, wobei die Unbekannten nicht unbedingt weniger wurden, sondern sich neue Fragen auftaten, welche einer Beantwortung harten und harren, Versuch und Irrtum … usw.
Auch dieser Kommentar wurde mit einer Antwort bedacht:
(nur so am Rande, Thomas, warum sind / müssen deine Textbeiträge immer sooo lang sein? Ist es möglich wesentliche Aussagen kürzer zu formulieren? Du nimmst dir selbst einen Teil der Wirksamkeit, weil mancher den langen Text nicht mehr aufnimmt)
Aber zum Inhalt: Es ist zu oberflächlich, wenn man sagt, wir bauen auf den Ergebnissen / Erkenntnissen früherer Generationen auf. Treffender ist ein dialektisches Aufheben der vorhergehenden Aussagen / "Theorien" in und durch die "neue“ Theorie. Dabei können Teile einer "alten" Theorie weiter ihre Gültigkeit behalten. Die Erkenntnis schreitet fort von niederen zu höheren Stufen relativer Wahrheiten. So ist durch Einstein die klassische Physik von Newton aufgehoben worden und sie behält für geringe Massen und Beschleunigungen (so die Erdoberfläche) weiter Ihren Aussagewert.“
Einmal von der vermeidlichen Länge meiner Texte, in einem Netzwerk welches im Allgemeinen von Schlagwortanalytik lebt, abgesehen, enthält die letzte Reaktion eigentlich die Antwort, welche von einem Wissenschaftler zu erwarten wäre, aber was ist schon Dialektik, in einer gesellschaftlichen Gedankenwelt, welche weitestgehend weltanschaulich idealistisch geprägt ist!
P.s. Sicher ist es möglich manches kürzer und präziser auf den Punkt zu bringen, allerdings sind Auseinandersetzungen in Form von Texten selbst ein Mittel des Erkenntnisprozesses, die Kürze eines Textes, verbunden mit präziser und klarer Formulierung, setzt einen hohen Erkenntnisstand, also einen weiten Fortschritt im Erkenntnissprosses voraus!

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