Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Samstag, 21. März 2020

Das Land hat sich verändert, ...


Das Land hat sich verändert, allerdings nicht auf Grund der Epidemie, nicht auf Grund eines Virus, die Zahl der Erkrankten kann nach wie vor als sehr übersichtlich bezeichnet werden, aber die große Welle soll ja noch kommen, sondern auf Grund der Maßnahmen welche ergriffen wurden. Diese schränken das Leben der Menschen erheblich ein, das gesellschaftliche Leben wird auf ein Minimum heruntergefahren, wobei die Maßnahmen noch verschärft werden sollen. Das die Maßnahmen politisch gewollt, wissenschaftliche begründet werden müssen, versteht sich von selbst, denn selbst ein mit reichlich Naivität ausgestatteter Bewohner dieses Landes dürfte mitbekommen haben, dass die Politiker in den seltensten Fällen vom Fach sind. Der Gesundheitsminister dieses Landes hat wohl einmal in einer Bank gearbeitet und später Politikwissenschaften studiert. Also sein medizinisches Wissen wird das eines Durchschnittsbürgers sein. Und so werden Fachkräfte zu Rate gezogen, Ärzte, Mediziner, Forscher auf diesem Gebiet, welche die getroffenen Maßnahmen zu begründen und zu rechtfertigen haben. Wenn sich allerdings Mediziner, Spezialisten auf dem gegenständlichen Gebiet zu Wort melden, ohne von offizieller Stelle dazu aufgefordert und die ganze Angelegenheit kritisch betrachten, zum Beispiel das Virus als nicht so gefährlich wie dargestellt, die Maßnahmen als überzogen charakterisieren, werden diese oft Gegenstand von Verschmähungen. Eine wissenschaftliche Diskussion ist nicht angedacht, in welcher Argumente abgewogen werden könnten und welche definitiv der Wahrheitsfindung dienen würde. Warum eigentlich? Es wird sich mit anderen Standpunkten auseinandergesetzt, nur wenn in einer solchen Auseinandersetzung mit kritischen Stimmen von „einem großen wissenschaftlichen und politischen Konsens“, zu lesen ist, ist ohnehin Vorsicht geboten, fraglich woher die Vorgaben kommen, welche den Konsens bedingen, wenn Politik auf Wissenschaft trifft. Hier etwas zum Verhältnis von Politik und Wissenschaft, der König ist nackt, oder des Kaisers neue Kleider, ein Prinzip in der Politik, heute nicht ungewöhnlich. Es kann nicht sein, was nicht sein darf, nicht wie in der Wissenschaft üblich, wird sich auseinandergesetzt, sondern es wird unterstellt und ausgeführtes als falsch klassifiziert, ohne dieses jedoch zu widerlegen, mit den Argumenten wird sich nicht auseinandergesetzt.
Es kann nicht sein, was nicht sein darf und es finden sich immer Wissenschaftler, welche den Vorgaben folgen, propagierte Gefahr bestätigen, ergriffene Maßnahme verteidigen und eine Verschärfung der Selben fordern. In diesem Zusammenhang sei an eine sehr treffende Aussage von Friedrich Engels zur Geschichtsschreibung erinnert, die getrost auf die Wissenschaft übertragen werden kann. Der Volksmund allerdings drückt es einfacher aus, in dem festgestellt wird: wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe!
24.03.2020 Nun sind einige Tage vergangen, dass ich obigen Text geschrieben, weitere Informationen konnte ich erfahren, sehr verschieden und letztlich meine Ansicht auch untermauernd.
Worum geht es eigentlich und unter Umständen hatte der Bundesgesundheitsminister anfänglich sogar recht, als er darauf verwies, dass die jetzige Epidemie, Pandemie genannt, nicht schlimmer verläuft als die jährliche Grippeepidemie. So einmal festgestellt, sicher auch auf Grund der ihm zugegangenen Informationen und der erfolgten Beratung. Doch im Verlauf ändert sich die Strategie, nicht weil hierzulande sich die Situation entscheidend verändert hat, sondern vorbeugend, Ereignisse anderen Orts, speziell China und dann auch Italien, berücksichtigend. Im Ergebnis wird chaotisch reagiert, Anordnungen sind widersprüchlich und keiner weis so richtig was ist richtig, was ist falsch, die konkrete Situation in China, wo das Problem einer erfolgreichen Lösung zugeführt wird, wird nicht berücksichtigt und hierzulande Panik verbreitet, in dem Ängste geschürt. Das die Epidemie in China in einer Großstadt mit über 11 Millionen Einwohnern ausbricht, also in einer Stadt, welche ein vielfaches der Einwohnerschaft des Bundeslandes Sachsen-Anhalt hat und wie ansonsten gern bemüht, erheblich von Umweltverschmutzung betroffen, stellt kein Problem für die hiesige Berichterstattung da. Die Chinesen haben sehr pragmatisch reagiert, zwei Krankenhäuser neu errichtet und eine konsequente Quarantäne verhängt, die Wirtschaft wurde heruntergefahren und alle Kräfte auf das Ereignis gerichtet. Es wurden etliche Erfahrungen gesammelt, welche nun auch den Betroffenen in anderen Ländern zugute kommen können. Nach Italien schickte China erst einmal 30 Tonnen Hilfsgüter und medizinisches Personal, die anderen EU-Staaten hatten ihre Grenzen geschlossen und an Hilfe für Italien war nicht zu denken. Allerdings hat sich da jüngst auch etwas getan, Betroffene aus Italien werden so zum Beispiel in der Bundesrepublik behandelt.
Nur was bleibt EU-Staaten übrig, gern wird die europäische Solidarität bemüht und wenn ein Land diese wirklich benötigt wird sie verwehrt. Nach dem allerdings China Hilfe gesandt, Ärzte aus Cuba eingetroffen und russische Hilfe vereinbart, bleibt der Hegemonialmacht in der EU nichts anderes übrig als zu helfen, selbst wenn die symbolische Wirkung größer ist, als die wirkliche. Immerhin muss zumindest ansatzweise das Gesicht gewahrt bleiben. Zwar erkranken hierzulande auch Menschen, allerdings nicht so viele wie einst orakelt, was sicher nicht den ergriffenen Maßnahmen geschuldet ist, da es auch bei dieser Krankheit eine Inkubationszeit gibt und die ergriffenen Maßnahmen noch nicht alt zu weit zurück liegen.
Aber das Virus zeigt Wirkung, es legt sich wie ein Schleier auf gegenwärtige gesellschaftliche Probleme, es taugt Verantwortung zu übernehmen, für die wirtschaftlichen Probleme, welche sich seit längeren weiter zuspitzen. Das System steht vor einem Zusammenbruch, dieser ist zwar nicht dem Virus geschuldet, aber er lässt sich gut gebrauchen die Menschen zu disziplinieren, von diesen Problemen abzulenken und sie zu kontrollieren. Und vor allem, Probleme können umgepolt werden, von den eigentlichen Ursachen abgelenkt, wie heute zum Beispiel gefunden. „Coronatrifft die Immobilienwelt“ ist ein Betrag überschrieben, also das Virus ist schuld, obwohl ein solches Problem schon länger sich andeutete, in diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass ein Fakt der letzten großen Krise das Platzen von Immobilienblasen war, nicht nur in den USA, sondern auch in Spanien und anderen Ländern, hierzulande war damals eine solche Blase nicht zu erkennen, aber was nicht war, konnte ja noch werden, bis heute.

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