Seitdem ich in der Bundesrepublik lebe, konnte ich beobachten, dass das Bildungssystem an die Wand gefahren wird und desto weiter die Zeit fortschritt, desto schneller. Im letzten Jahr wurde dieser Prozess noch einmal kräftig beschleunigt, die Pandemie machte es möglich, die meisten Schülerinnen und Schüler wurden der Schule verwiesen und als Alternative gab es Unterricht übers Internet, Bildungsfernsehen war also gestern, heute soll es das Internet richten, egal wie der Zustand desselben, welcher regional sehr unterschiedlich sein kann. Dazu kommt noch die Ausstattung der Haushalte, hier sind letztlich jene bevorteilt, welche sich einen entsprechenden Internetanschluss leisten können und über die entsprechende Technik verfügen. Somit spielte das Einkommen der Eltern, die finanzielle Situation in der Familie noch eine größere Rolle als sonst im Schulsystem üblich. Zu den materiellen Voraussetzungen fürs Lernen von zu Hause aus, gehören nicht nur die technischen Voraussetzungen, sondern auch die Wohnverhältnisse selbst, wer genügend Platz zu Hause, wo jedes Kind ein eigenes Zimmer hat, ist da klar im Vorteil, gegenüber Kindern, welche in beengten Verhältnisse wohnen und wo es zum Beispiel keine Möglichkeit gibt sich zurückzuziehen, insbesondere wenn der Großteil der Familie dank der Maßnahmen ebenfalls gezwungen ist zu Hause zu bleiben. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Grad der Selektion im Bildungssystem weiter zunimmt und die Möglichkeiten von Kindern aus ärmeren Verhältnissen, egal wie talentiert und begabt diese sind, eine höhere Schulbildung zu absolvieren, so gut wie unmöglich gemacht wird.
Es gibt in diesem Land keine Menschen, welche bildungsfern, wie gern behauptet, um die Schuld für die wachsende neue Armut den Betroffenen zuzuschieben, allerdings gibt es immer mehr Menschen, von denen die Bildung ferngehalten wird.
Das Krokodilstränen vergossen werden und die Keule des Bedauerns geschwungen, ist an Heuchelei kaum zu überbieten, was die Diskussionen über den Lehrermangel schon gezeigt. Nun gibt es allerdings einen universellen Schuldigen und dieser kommt in Form eines Virus daher und da das Bildungsniveau im freien Fall, sind heute leider viele Menschen geneigt dem zu glauben, was Politiker verkünden und die Medien ihnen berichten. Auch ein Ergebnis beständig absinkenden Niveaus in der Bildung, viele der Betroffenen sind besonders empfänglich für geistige Manipulation, welche im letzten Jahr enorm fokussiert und ausgeweitet wurde. Die Medien wurden zu diesem Zweck genauso gleichgeschaltet, wie die politischen Parteien, so dass die ergriffenen Maßnahmen kaum in Frage gestellt werden und mittels einfacher Schemen und unter Einsatz ganzer Ströme von Krokodilstränen gerechtfertigt werden.
Es bleibt die Bildungspolitik nicht ohne Folgen, insbesondere unter den Bedingungen der Pandemie und so war der Lehrstoff im letzten Schuljahr kaum zu schaffen, die Noten vieler Schüler verschlechterten sich und so wurde das Klassenziel trotz Abstriche des Öfteren nicht erreicht. Den Bildungsdefiziten des letzten Schuljahres soll nun entgegengewirkt werden, so dass Kinder die Klasse noch einmal wiederholen dürfen, ohne als Sitzenbleiber gewertet zu werden. Welch glorreicher Fortschritt, für ein Problem, welches so sicher nicht zu lösen ist, insbesondere wenn die materiellen Lebensumstände der Kinder nicht gerade die besten. Dazu kommt noch der lange beklagte Lehrermangel, für den trotz aller Verkündigungen keine Lösung in Sicht und welcher behaupteter Weise überraschend sich einstellte. Es ist nämlich nicht logisch, dass ein Kind, welches heute geboren, in sechs bis sieben Jahren zur Schule kommt. Jedenfalls nicht für die Politiker, welche entsprechende Entscheidungen treffen müssen.
Die MZ berichtete in einem Beitrag, diesen teilte sie auf ihrer Facebook-Seite und ich teilte weiter, mit folgender Anmerkung:
Zum geteilten Beitrag hatte ich auf der Facebook-Seite der MZ folgenden Kommentar hinterlassen, zweimal sogar, allerdings ist er dort nicht mehr zu finden und so sei der Beitrag hierher geteilt und kommentiert:
Immer intensiver wird an der allgemeinen Verblödung der Bevölkerung gearbeitet, da können Schulen keine Ausnahme machen, sie fungieren ganz im Gegenteil, als Schrittmacher. Und wer möchte schon gebildete Menschen, funktionieren müssen diese, tun was von ihnen verlangt, nicht auf den Gedanken kommen zu hinterfragen, in Frage stellen ist besonders gefährlich, also weg mit der Bildung, was die Medien bieten muss reichen und der zu erwartende Fachkräftemangel kann behoben werden, die Arbeitskraft ist eine Ware, welche auch anderswo gekauft werden kann.
Allerdings lernen kann der Mensch, wenn er das Lernen gelernt hat, immer, viel gravierender an den Maßnahmen ist die Entsozialisierung, der Mensch ist ein soziales Wesen und der Umgang der Menschen untereinander entwickelt sich wie er praktiziert. Bildung mit Hilfe des Internet kann die Schule in ihrer klassischen Form nicht ersetzen und eine Wiederholung der Klassenstufe möge zwar einen besseren Abschluss ermöglichen, aber hilft das unbedingt weiter?
Letztlich wird ein selektives Bildungssystem noch selektiver, wer sich Bildung leisten kann, wird Mittel und Wege finden, die geschaffenen und vom Staat geförderten Defizite für seine Kinder zu kompensieren, wer nicht über diese Mittel verfügt … https://kucaf.blogspot.com/2021/04/was-das-kind-braucht-was-braucht-das.html
Ursprung: klick.
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