Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Mittwoch, 29. Juli 2009

Es geht um Streitkultur!

Es geht um Streitkultur!

Gedanken zu einem interessanten Thema und einer Diskussion.

Eigentlich eine interessante Diskussion und wenn bedacht wird das alles seine Zeit und alles eine Zeit hat, so erfordern die sich derzeit verschärfenden Widersprüche und die Mediendominanz schon neue Formen der Zusammenarbeit. Es ist das eine, Missstände offen anzuprangern, was anderes ist es gegen diese erfolgreich vorzugehen. Dazu braucht es nämlich einen gewissen Rückenhalt, wenn man nicht als einsamer Rufer im Sturm enden möchte. Friedrich Engels schrieb einmal: „Alles, was die Menschen in Bewegung setzt, muss durch ihren Kopf hindurch; aber welche Gestalt es in diesem Kopf annimmt, hängt sehr von den Umständen ab.“ MEW Band 21, Seite 298, Dietz Verlag Berlin 1984. Dieses Zitat ist der Schrift „Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie“ entnommen, welche an Aktualität eigentlich nichts eingebüßt hat.

Dem Thema entsprechend sind es die Umstände, welche sich gegenwärtig in einem enormen Tempo verändern, wie dieses Wahrgenommen wird hängt von den Informationen ab, welche Menschen konsumieren und die Aufnahmebereitschaft steigt mit dem Grad der Betroffenheit, die Fähigkeit diese zu verarbeiten dagegen kaum. Womit wieder die Entwicklung der Streitkultur ins Spiel kommt. Aber eine entwickelte Streitkultur wird es nie erfolgreich geben ohne dem entsprechendem Rüstzeug, dem Wissen um die Sache, gegen welche und für welche man angetreten ist. Der Weg ist mühsam und steinig und nimmt seinen Beginn im kleinen, konkreten, betreffenden. Es ist nicht die große Politik, welche für die meisten Menschen greifbar ist, wo sie heute Möglichkeiten von Veränderungen sehen, ohne Illusionen nach zuhängen, sondern das klein in klein, die kleine Politik in den Kommunen, Kreisen, Ländern. Und eigentlich gibt es immer eine interne Streitkultur und eine externe, beides möchte gelernt sein und verknüpft.

Nun mögen die Bedingungen in den Großstädten andere sein als in einer Kleinstadt, oder gar auf dem Lande, ob daher aber weniger erreicht werden kann ist fraglich, die Wege werden andere Sein, die Mittel und Methoden sich unterscheiden und die Gefahr als „einsamer Rufer“ zu enden, ist in der Großstadt sicher geringer. Vom kleinen zu großen, der Bezug ist gegeben, was leider nicht bedeutet das er damit auch erkannt ist.

Nur was kann Erkenntnis bringen und welche Erkenntnis? Es ist schwer gegen die Massenmedien anzukommen. Dieser Kampf gleicht dem einer Wettfahrt eines Porsches gegen ein Fahrrad und keiner weiß wie lang die Strecke ist! Was bleibt da weiter übrig als zu versuchen mit möglichst vielen Fahrrädern die Stecke zu verstopfen? Gegenwärtig ist die Situation aber noch so, das viele Fahrradfahrer noch der Illusion anhänglich sind irgendwann mal Porsche zu fahren. Es ist die Kunst des Streits den Radfahrern bewusst zu machen, was die meisten selbst schon ahnen, aber nicht wahrhaben möchten, das sie nie Porsche fahren werden und die Wahrscheinlichkeit höher ist, das ihnen sogar die Räder genommen werden.

Als Beispiel möchte ich hier den Kampf gegen den Verkauf der Quedlinburger Stadtwerke anbringen. Ein Problem von welchen ein jeder Quedlinburger betroffen war (ist), aber in welcher Form? Die Verkaufsgegner predigten die Segnungen des Verkaufes, malten ein Horrorszenario an die Wand welches eintreten würde, wenn es nicht zu Verkauf kommt, ja sie scheuten sich nicht einmal davor den Untergang der Stadt zu prophezeien.

Widerstand war angebracht und dieser formierte sich, ein harter, aktiver Kern bildete sich heraus, welchem zu Gute kam, dass dieses Thema die Gesellschaft durch alle Lager hindurch spaltetet. Kurz gesagt, der Kampf wurde gewonnen, aber nur weil es gelungen ist ein jedes Argument der Befürworter in mühevoller Kleinarbeit zu entkräften, ja zu widerlegen. Es wurden Veranstaltungen durchgeführt, die Diskussionskultur war gut, wobei bekanntere Verkaufsgegner durchaus auch persönlich angegriffen wurden, wenn Argumente nicht mehr zogen! Wogegen dieses bei relativ Unbekannten, welche ansonsten wenig im öffentlichen Leben wahrgenommen wurden, nicht gelingen konnte.

Letztendlich geht es in solchen Auseinandersetzungen, egal ob auf der „großen“ politischen Bühne, oder auf der „kleinen“ politischen Bühne immer um Interessen, welche es gilt zu erkennen und zu benennen und dieses scheint im kleinen zur Zeit eher möglich, als im großen. Hauptsächlich weil der direkte Bezug gegeben ist und Verschleierungstaktiken eher zu entlarven sind und das auch noch mit weniger Aufwand. Entscheiden für den Sieg waren auch die gewonnenen „Multiplikatoren“, jene Bürger, welche die Veranstaltungen besuchten und die Ergebnisse weiter trugen.

Ja, Streitkultur ist wichtig, aber ohne das entsprechende Wissen und die Möglichkeiten dieses möglichst breit kundzutun, wird sie maximal Sektierertum generieren. Eine Grundvoraussetzung für den Sieg war die Offenheit und Transparenz, von Seiten der Gegner, so wurden Gesprächsangebote im kleinen Kreis abgelehnt und immer auch ein Publikum gesucht.

Wie kurzlebig solche Erfolge sein können, zeigt das Ergebnis der Kommunalwahlen im Juni, in diesen spiegelte sich das Ergebnis des Bürgerentscheides vom Januar diesen Jahres in keiner Weise wieder. Es wurde zu wenig mit Hilfe dieses Themas versucht zu polarisieren.

Nun, aus Erfahrungen soll man ja bekanntlich lernen und die sind sicher nicht von der Hand zu weisen, wobei sich zu anderen Themen durchaus auch andere Konstellationen bilden werden. Aber ohne eine entsprechende Streitkultur, intern, wie auch extern, verbunden mit der Erlangung des notwendigen Wissens, wäre der Erfolg kaum möglich gewesen, zumindest wäre er nicht so überragend gewesen.


Zum Afghanistankrieg gefunden:

Zum Afghanistankrieg gefunden:

Hier finden sich einige Berichte/Aussagen zu den neusten Entwicklungen im Afghanistankrieg. Der erste Beitrag, ein Interview, veranschaulicht im Zusammenhang mit der deutschen „Großoffensive“ die Sinnlosigkeit dieses Krieges und die Aussichtslosigkeit dortige Konflikte mit Hilfe von Waffen lösen zu können.

Dem zweiten Beitrag liegt die Abänderung der "Taschenkarte" der Bundeswehr zu Grunde und deren Folgen, welches ebenfalls Gegenstand des dritten Beitrages ist.

Alle drei Beträge beschränken sich hauptsächlich auf die Rolle des deutschen Aggressors, wobei im Interview darüber hinaus auf allgemeine Befindlichkeiten des Krieges eingegangen wird.

An anderer Stelle in meinem Blog hatte ich einmal geschrieben, auf die Aussage hin, das dieser Krieg nicht zu gewinnen sei: „Geht es überhaupt darum um einen Krieg zu gewinnen, oder geht es nicht eigentlich darum einen Krieg zu führen?“ Und genau darüber sollte einmal nachgedacht werden. Wie ein jeder Krieg seinen Zweck zu erfüllen hat, selbst wenn dieser vom normal, menschlichem Standpunkt zu negieren ist, so gilt es gerade diesen Zweck zu ergründen. Werden natürlich die Vorwände genommen, und der Sinn des Krieges an diesen festgemacht, so ist schnell erkannt, dass der Krieg Zweck- und Sinnlos ist! Nur warum werden Kriege geführt und werden sie wirklich geführt um gewonnen zu werden? Werden sie nicht sogar geführt um sie am Leben zu erhalten, da mit ihnen viel Geld verdient werden kann?

Dienstag, 28. Juli 2009

Eine interessante Übersetzung gefunden.

Der zwecklose Krieg,

unter dieser Überschrift findet sich eine interessante Übersetzung eines amerikanischen Journalisten zum Afghanistankrieg. Nun möge der Krieg sicher für bestimmte Kreise Sinn machen und einen Zweck erfüllen, aber wie im Beitrag zu lesen ist, wird er nicht zu gewinnen sein. Und das nicht auf Grund der unterschiedlichen Kampfmethoden, sondern weil es sich hier um eine Aggression handelt, im Interesse einiger weniger. Interessant ist auch die Aussage zu den Kriegsgründen, welche eigentlich das Verwirrspiel um einen jeden Krieg offenbarten. Nicht die wirklichen Interessen werden in den Vordergrund gestellt, sondern es werden Interessen vorgegeben, welche für das eigene Volk plausibel erscheinen sollen, um es für den Krieg vereinnahmen zu können. Auch wird festgestellt wie Terroristen besiegt werden können und das Krieg selbst dafür ein völlig ungeeignetes Mittel ist! Das System aber, welches solche Kriege hervorbringt, diese schürt und den Terrorismus zeugt, bleibt von der Kritik verschont.

Trotzdem ein interessanter Beitrag, welcher verschiedene Hintergründe anschneidet, Befindlichkeiten und deren Ursachen in der Region anspricht und entsprechende Schlüsse zieht.

Der anschließende Kommentar sollte in jedem Fall Berücksichtigung finden, wobei nicht nur dieser von Besatzern geführte Krieg sinnlos ist.

Wobei Sinn und Unsinn, oder Sinnlosigkeit immer auch im Auge des Betrachters liegen und Kriege nie ohne Sinn geführt werden.

Genau genommen und nicht zu vernachlässigen ist auch die Frage: Geht es überhaupt darum um einen Krieg zu gewinnen, oder geht es nicht eigentlich darum einen Krieg zu führen?

Subvention, Heilmittel vieler Problem?

Subvention, Heilmittel vieler Problem?
Unter dem reißerischen Titel „Ohne Subventionen geht bei vielen das Licht aus“ findet sich in der MZ ein Beitrag zu einen Brief des Bauernbundpräsidenten an dem Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. In erste Linie geht es um Subventionen für die Landwirtschaft, eigentlich ein Irrläufer, wenn sich den Problemen der Bauern zu gewannt wird.
Hier meine Gedanken zu oben verlinkten Beitrag:
Geld, Geld, Geld und wenn es in Form von Subventionen daherkommt, anders scheinen Probleme nicht mehr zu lösen sein. Irgendwie schon irrwitzig diese Herangehensweise des Bauernbundpräsidenten! Denkt dieser Mensch wirklich das mit Geld, in Form von Subventionen, die Probleme der Bauern zu lösen sind?
Und welche Ursachen haben diese Probleme hervorgebracht? An diese Frage wird nicht einmal gedacht, sondern es wird in das übliche, neoliberale Horn gestoßen, Probleme mit den Mitteln zu lösen, welche diese hervorgebracht haben. Trottel möge ein zu hartes Wort sein, aber glaubt der Mann wirklich an den Klapperstorch? Auch die Lösungen, welche von Ihm favorisiert werden stammen eigentlich aus der Mottenkiste, wenn sie sich nicht gerade in Verteilung von Subventionen erschöpfen.
Sicher ist es ein Problem, dass in diesem Land „täglich etwa 120 Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen“ werden, nur wie ist dem zu begegnen? Mit der gerechteren Verteilung und Umverteilung von Subventionen? Was unternehmen die Bauern gegen diesen Landraub? Denn die Zahl ist wirklich erschreckend! Wäre es nicht sinnvoller darüber nachzudenken wie diesem Prozess entgegen getreten werden kann, als über die mit dem Land verloren gehenden Zahlungsansprüche zu jammern? Ist es nicht angebracht darüber nachzudenken wie es gelingen kann, dass Bauern wieder von ihrer Hände Arbeit leben können, also ohne Subventionen? Auf diesen Gedanken scheint der Bauernpräsident nicht einmal zu kommen. Wo ist sie hin, die Bauernschläue? Nein, es wird gejammert und sich um Fleischtöpfe gestritten, welche von anderen zu füllen sind.
Sind die Bauern wirklich, wie dem Beitrag zu entnehmen ist, die „Schmarotzer“ der Nation, weil sie von ihrer eigenen Arbeit nicht mehr Leben können und wie jeder Hartz-IV-Empfänger auf Transferzahlungen angewiesen ist? Nun wären sie sicher nicht die einzigen, welche auf Transferleistungen angewiesen sind und das trotz Arbeit. Gedacht sei da im Besonderen an die wachsende Zahl prekärer Beschäftigungsverhältnisse.
Für den Bauernpräsidenten ist alles nur ein Verteilungsproblem, welches sich sogar noch auf Verteilung und Umverteilung von Subventionen zu beschränken scheint.
Aber wenn unzureichende Preise für landwirtschaftliche Produkte am Markt gezahlt werden, ist es ein Problem von Subventionen, wenn die Handelsketten Preise drücken, ist es ein Problem von Subventionen, wenn in veralteten landwirtschaftlichen Strukturen gearbeitet wird, ist es ein Problem von Subventionen, wenn hauptsächlich Monokulturen angebaut werden, ist es ein Problem von Subventionen, wenn die Landwirtschaft einer Region diese nicht mehr ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgen kann, ist es ein Problem von Subventionen, wenn Äpfel aus aller Welt im Supermarkt zu haben sind, ist es ein Problem der Subventionen? Es gibt scheinbar nur Subventionsprobleme, jedenfalls für den Präsidenten der Bauern!
Und wie sieht es mit den Straßen aus? Den Bauern wird das Land genommen, entschädigt werden sie und so mancher Feldweg befestigt, aber sind die Straßen wirklich notwendig? Für Quedlinburg ist eine Umgehungsstraße geplant, welche bald gebaut werden soll, aber ist diese wirklich notwendig? Was unternehmen die betroffenen Bauern dagegen, sie fügen sich in ihr Schicksal, den der Bauernpräsident erhebt alles zu einen Subventionsproblem. Denn es sind die Zahlungsansprüche, welche mit dem Straßenbau verloren gehen, dass eigentliche Problem.
Aus was für einen Arsch aber der konservative Furz geschossen kommt ist an dieser Äußerung zu erkenne: „"Gerade in den neuen Ländern wird sich der Strukturwandel laut Agrarberichten weiter von uneffizienten agrarindustriellen Großbetriebsstrukturen hin zu leistungsfähigen bäuerlichen Betrieben vollziehen".“ Es lebe der Kleinbauer, welcher mit Hacke und Spaten den Acker bestellt, er ist die Zukunft einer modernen Landwirtschaft! Nur schaut man sich in der Welt um so sind es gerade jene Betriebe welche industrielle Landwirtschaft betreiben, die noch einiger Maßen über die Runden kommen, wenn sie nicht gar die Kleinen aus dem Rennen schicken. Eher scheint hier dem Präsidenten der Bauern das genossenschaftliche Eigentum ein Dorn im Auge zu sein und die Flächen welche von solchen Betrieben, oder deren Nachfolgern bewirtschafte werden. Einmal davon abgesehen das hier wahrscheinlich traditionell aufs ostdeutsche Erbe geschimpft wird, dürften dem Herren die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte eigentlich nicht entgangen sein. Wenn die Ursachen aber an einer falschen Stelle gesucht und gesehen werden, wird eine Lösung der Problem der Bauern schwerlich möglich sein. Da ist es auch nicht verwunderlich wenn sich in Subventionen verkrampft wird.
Sicher sind die Bauern auch bestrebt Flächenverluste auszugleichen, nur warum gehen sie nicht gegen diese vor? Wem nützt die fortschreitende Zersiedlung unserer Kulturlandschaft? Gibt es nicht in Städten und Gemeinden genügend Flächen? Gerade im Osten des Landes, welcher durch erhebliche Bevölkerungsabwanderungen gekennzeichnet ist, sollte dieses doch kein Problem sein. Immerhin haben nach der Wende weit über drei Millionen Menschen den Osten verlassen, da sind einige Lücken entstanden.
Dem Präsidenten der Bauern geht es scheinbar nicht um die Bauern und deren Aufgabe als Nahrungsmittelproduzenten, Landschaftspfleger und Rohstofflieferant, sondern um die Bauern als Subventionsempfänger.
Es ist traurig wenn zu lesen ist: „"Ohne Subventionen geht in der Landwirtschaft das Licht aus", betonte der DBB-Präsident. Dies sei Folge der aktuellen Agrarpolitik. "Wir würden lieber kostendeckend produzieren, aber dann würden die Lebensmittelpreise in die Höhe gehen", sagte der Westerhäuser Landwirt weiter. Doch dies sei gerade in Wahlkampfzeiten politisch nicht gewollt. Die sachsen-anhaltischen Betriebe erwirtschafteten je Hektar etwa 200 Euro Gewinn. Darin sind aber neben den Erlösen aus dem Verkauf, so der Bauernbundpräsident, auch schon 300 Euro pro Hektar so genannte Subventionen enthalten.“
Was will der Mann eigentlich? Wahlkampf machen, um Subventionen buhlen, oder die Lage der Bauern verbessern? Die Frage warum in der Landwirtschaft das Licht ausgeht, wenn es keine Subventionen gibt, scheint sich der Bauernpräsident nicht einmal gestellt zu haben, genauso wenig wird er darüber nachgedacht haben wie es gelingen könnte, dass Bauern wieder ohne Subventionen leben könnten.
Und weil es so schön klingt, vielsagend, aussagefähig und die Bedeutung der Subventionen gut hervorhebt, noch einmal diese Aussage: „Die sachsen-anhaltischen Betriebe erwirtschafteten je Hektar etwa 200 Euro Gewinn. Darin sind aber neben den Erlösen aus dem Verkauf, so der Bauernbundpräsident, auch schon 300 Euro pro Hektar so genannte Subventionen enthalten.“
Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen, 200 Euro Gewinn pro Hektar, in denen sind 300 Euro Subventionen pro Hektar enthalten und da behaupte noch mal einer Hartz-IV-Empfänger würden allein auf Kosten der Gesellschaft leben! Wie der Mensch da noch von Gewinn sprechen kann, wo es sich eigentlich nur um einen Verlust handelt, welcher von der Allgemeinheit mehr als ausgeglichen wird. Damit sich diese Situation nicht ändert und die Bauern weiter ihre Subventionen bekommen, dafür kämpft der Bauernpräsident! Wenn die Situation aber so ist, warum nehmen die Bauern nicht das Geld und lassen ihre Felder brach liegen? Einen jeden Bauern wird sein Verlust ausgezahlt, im obigem Fall 100 Euro pro Hektar und die restlichen 200 Euro Subventionen könnten gespart werden!
Das ist doch der reinste Irrsinn und der hat ja bekanntlich Methode, hier wird nicht um eine sicher Zukunft der Bauern gerungen, sondern nur um Subventionen gekämpft. Hier geht es nicht um gerechte Preise für Milch, sondern um die Sicherung eines Verlustausgleichs. Hier geht es nicht um die Rolle der Bauern als Ernährer einer Region, sonder um die Rolle des Bauern als Subventionsempfänger zu sichern, hier geht es nicht um den Schutz der Natur und den Erhalt landwirtschaftlicher Nutzflächen, sondern um die mit diesen Flächen schwindenden Subventionen!
Hier stimmt jemand einen Jammergesang um Transferleistungen an, obwohl die Bauern zu klagen hätten. Aber des Ergebnisses ihre Arbeit wegen. Subventionen können Ungerechtigkeiten nicht kompensieren, sie schaffen höchstens neue. Ein Nachdenken darüber täte Not und wer nur nach Subventionen schreit, sich hauptsächlich um deren Verteilung sorgt, verliert eigentlich nur die wirklichen Problem aus dem Auge. Warum können Bauern von ihre Arbeit ohne Subventionen heute nicht leben, warum ist die Landwirtschaft einer Region nicht in der Lage diese mit allem Notwendigen zu versorgen? Warum ist die ja so effiziente Landwirtschaft der Bundesrepublik nicht in der Lage zu vollbringen, was die „marode“ Landwirtschaft der DDR fertig gebracht hat, nämlich die Selbstversorgung zu sicher. Sicher nicht mit Bananen oder anderen Südfrüchten, die wachsen in diesen Breiten nun wirklich nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden, dank der Klimaerwärmung! Nach Vorstellung des Bauernpräsidenten sicher auch ein Problem, welches sich mit Subventionen lösen ließe.
Subventionen lösen keine Probleme und wenn sie nicht gar neue Problem schaffen, so sind sie bestenfalls ein Trostpflaster!

Montag, 27. Juli 2009

Es wird aufgerüstet!

Es wird aufgerüstet!
Es wird aufgerüstet, die Truppen werden verstärkt und der US-Präsident ist alles andere als ein Friedensengel. Ja wir haben Krieg, es brennt an den verschiedensten Stellen und solange man Öl zum löschen nimmt, wird sich der Brand eher ausweiten, als eindämmen lassen. Und wenn schon Brandbeschleuniger genutzt werden, ist man natürlich bestrebt diese (das Öl) wieder zubekommen, auch Gas kann es sein. Wenn es noch gelingt eine Vormachtstellung zu gewinnen, auszubauen und zu erhalten, dann ist fast jedes Mittel recht.
Kriegswirtschaft, von den USA seit Jahrzehnten praktiziert, wird die Probleme des Systems nicht lösen können, dieses System ist am Ende! Aus diesem Grund aber auch besonders gefährlich, Menschen, Mehrheitsinteressen, Umwelt, etc. alles spielt keine Rolle, wenn es um Macht geht, maximal dienen sie als Vorwand, als Mittel zur Erlangung der Selben. Es ist auch nicht das erste mal, dass Krisen in einem Inferno enden und auch die deutsche Regierung vermeint dieses Mal wieder auf der Seite der Sieger zu stehen. Nur letztendlich standen die Aggressoren immer auf der Seite der Verlierer, wieso sollte dies heute anders sein? Aus erstem Grund ist es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, wann die Bundeswehr vergrößert wird, vielleicht schon nach den nächsten Wahlen. Wer weiß?

(Kein-) Krieg in Afghanistan(?)!

(Kein-) Krieg in Afghanistan(?)!

Deutsche Offensive und immer noch kein Krieg? Schwere Waffen werden eingesetzt, aus der Luft wird geschossen und zusätzliche Aufgaben sollen übernommen werden!

Der Grundtenor dieses Beitrages in der MZ.

Der Kriegsminister warnt die Linke, sie solle den (Nicht) Krieg nicht zum Wahlkampfthema machen, als „Wahlkampfmunition“ nutzen. (Achtung, auch im Wahlkampf wird scharf geschossen!) Aber was dann, Friede, Freude, Eierkuchen, die Deutschen geeint im Krieg? Hatten wir das nicht schon mal? Nein eigentlich schon öfter!

Und so stellt der Kriegsminister auch fest: „Wir sind jetzt besonders herausgefordert in Kundus“, (nur wer sind „wir“) und dieser Vorlage folgt der Generalinspekteur mit der Aussage: „Es war jetzt einfach an der Zeit, diese Eskalation vorzunehmen, (…) auch um Abschreckungseffekte zu erzielen.“ Nun ja, wenigstens wird zugegeben das von der eigenen Seite eskaliert wird und das zum Zwecke der Abschreckung (Machtdemonstration). Das auf diese Art und Weise kein Frieden zu erreichen ist, hat die Geschichte oft bewiesen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass dem Ganzen das Etikett eines „Stabilisierungseinsatzes“ umgehängt wird. Krieg bleibt Krieg und Besatzung eben Besatzung, welche Besatzer erfordert. Im Moment sei das Mandat ausreichend wird festgestellt, nur was wird sein wenn deutsche Truppen weitere Aufgaben (welche auch immer) übernehmen? Nicht zu vergessen das die USA ihre Truppenpräsens in Afghanistan weiter erhöht haben und noch weiter erhöhen werden!

Wo liegt eigentlich Afghanistan, wer da wohl eingekreist werden soll?

Und von der anderen Seite rollt Israel an, geht es vielleicht um einen schwarzen Fleck des Einflusses in der Region?

Keine U-Boote für Israel!

Keine U-Boote für Israel!

Es darf keine weiteren Kriege geben und die gegenwärtigen Kriege müssen beendet werden. Israel zeigt nicht nur seine Waffen, es rüstet gegen Iran und das auch mit Hilfe deutscher Waffen. Es gilt zu verhindern das weiter Waffen, welche auch Atomwaffen tragen können, nach Israel gelangen.

Hier habe ich einen Beitrag gefunden welcher sich mit dieser Problematik beschäftigt und auf die Online-Aktion der IPPNW verweist.

Offener Brief und Online-Aktion der IPPNW an Bundeskanzlerin Angela Merkel“

An dieser Aktion (klick) kann sich jeder beteiligen, ich habe dieses schon getan, da es Notwendig ist weitere Kriege zu vermeiden, vor allen wenn vorgesehen ist die weltpolitische Lage mit Hilfe von Atomwaffen weiter zu destabilisieren. So gilt es die Lieferung weiterer deutscher U-Boote an Israel zu verhindern.

Im Aufruf heißt es unter anderen:

„Deutschland darf keinerlei Beihilfe für eine weitere Verschärfung des Nahostkonfliktes leisten. Laut den politischen Grundsätzen der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern, Absatz III, Artikel 5 dürfen Lieferungen von Kriegswaffen und kriegswaffennahen sonstigen Rüstungsgütern in Länder, in denen ein Ausbruch bewaffneter Auseinandersetzungen droht, nicht genehmigt werden“

Auf erst genannter Seite finden sich weitere Links zu Thema.

Ich wünsche der Aktion viel Erfolg und die Reaktion der Bundesregierung wird zeigen wie erst sie es mit dem Erhalt des Friedens nimmt. Krieg ist die größte und gröbste Verletzung von Menschenrechten, er negiert diese absolut!

Gestern gefunden:

Gestern gefunden und hierher übernommen:

Vorwort:
Hier einen Blog zu eröffnen ist eigentlich die Folge eines Beitrages, welchen ich in einen Blog gefunden habe und zu Gegenstand eigener Betrachtungen gemacht habe. Nun bin ich kein Spezialist, was die Gestaltung von Webseiten und Blogs betrifft, wobei im Falle von Blogs die Möglichkeiten durchaus beschränkter vorgegeben sind, so scheinen hier die Möglichkeiten doch etwas breiter zu sein.

Übernommener Beitrag:
Älteren Beitrag gefunden.
Den Beitrag habe ich wiedergefunden, hier ist er nachzulesen und der Bezeichnende Titel ist: „Der Untergang des Abendprogramms, oder >Hungern muss hier keiner. - ein Land redet sich arm<.“. Nun wird das Abendprogramm deswegen nicht untergehen, es hat innerhalb des Medienspektrums durchaus seine Aufgabe zu erfüllen, nur genügt es anspruchsvollen Zuschauern schon lange nicht mehr. Die hirnverneblung und -verkleisterung Strategie soll ja aufgehen und so erhalten vorrangig jene das Wort, welche dem System treu ergeben und ihre Kritik in vorgegeben Grenzen halten. Wenn Kritik geübt wird, so der Kritik willen und nicht um Veränderung zu generieren. Ansonsten sind die Programme voll von kurzweiliger Unterhaltung, welche die Menschen meist mit Problemen konfrontiert, welche die ihren nicht sind und der Zerstreuung dienen. Diese Ablenkungsstrategie geht auch auf und so wird sich oft mit allen Möglichen beschäftigt, nur nicht mit den eigenen, übergreifenden Problemen. Die Massenmedien erfüllen ihren Auftrag, Aufklärung ist es nicht, es wird auch nicht Erklärt, sondern Verklärt. So soll in den Vormittags- und Nachmittagssendungen das Präkariat auf Linie halten werden, in dem für „Problemvielfalt“ gesorgt wird, die abendliche Diskussionsrunden sind eher für den Zeudointellektuellen gedacht. Gemüter sollen sich erregen und Unzufriedenheit so kanalisiert werden, Ursachen spielen kaum eine Rolle, Schuldige hingegen werden reihenweise vorgeführt und zum Fraße vorgeworfen. Leider werden diese Angebote wahrgenommen und oft viel zu spät bemerkt, dass der vorgeworfene Knochen nur der Ablenkung diente und oft dem „eigenem Körper“ entstammte.

Heute Nacht hatte ich oben genannten, interessanten Beitrag, welcher sich mit einer Diskussion im Fernsehen beschäftigt, gelesen. Nun muss ich gestehen, dass ich mir solche Fernsehsendungen selten antue und meistens nur, wenn beim klicken durch die Programme bei Diskussionsrunden angehalten wird, meistens wird dort auch nicht lange verweilt. Dabei gab es durchaus ein Zeit in der ich solche Sendungen schaute und sogar mit Interesse verfolgte. Irgendwann wurde mir das ganze „Gesafte“ zu langweilig, zu monoton, zu wieder, von Diskussion kann keine Rede mehr sein, es werden Meinungen getauscht und die Meinung des Gegenüber dient maximal als Aufhänger für die eigene Meinung. Auseinandersetzung, fehl am Platz, Meinungsverschiedenheiten oft gespielt und die Moderatoren sind meistens alles andere als moderat, welches ja bekanntlich etwas mit zurückhaltend zu tun hat. So auch bei geschilderter Sendung, mit welcher sich auseinander gesetzt, in dem so manche Aussage entlarvt, mancher Diskutant und dessen Beweggründe endschleiert, wurde. Der Beitrag stammte aus dem Jahre 2008 und Gegenstand der besprochenen Diskussion war Armut und wie kann es anders sein waren Hartz IV Empfänger auch Gegenstande der Betrachtung, deren „Sozialschmarotzertum“ nicht unerwähnt. In diesem Zusammenhang wurde sich im Beitrag auch damit beschäftigt, warum gerade bestimmte Fälle herausgenommen werden, verallgemeinert und breitenwirksam übertragen. Diverse Ursachen gab es in der Diskussion nicht zu ergründen und wenn Diskutanten auf Zusammenhänge, wie etwa die Forderung nach einem Mindestlohn und prekäre Beschäftigungsverhältnisse, wurden diese abgewürgt und auf das Thema verwiesen. Das soll aber nicht Gegenstand meiner Betrachtung sein, sonder eher die getroffene Feststellung, warum man Menschen nicht einfach leben lässt, wie es ihnen genehm ist! Nun gibt es Menschen welche mit wenig Geld auskommen, welche sich unter Umständen sogar eingerichtet haben und mit ihrem Leben mehr oder weniger zufrieden sind. Nicht weil sie beglückt von den gegeben Verhältnissen sind, sonder weil sie gelernt haben mit diesen zu leben. Deren monetären Ansprüche also so niedrig sind, dass sie mit den Mittel auskommen, welche ihnen zur Verfügung stehen. Was nicht heißen muss das sie Faul seien und der Gesellschaft nicht dienen würden. Letzteres scheint der Knackpunkt in solchen Diskussionen zu sein, da gibt es Menschen, welche auf Kosten der Gesellschaft leben, da gibt es Menschen, welche nicht arbeiten wollen und so der logische Schluss: wer von der Gesellschaft nimmt, muss und gibt der Gesellschaft auch etwas! So richtig dieser Grundsatz auch ist, so wichtig ist es aber auch den Blickwinkel des Betrachters zu berücksichtigen, oder einfach dessen Interesse! Genau genommen kommt es aber gerade darauf an, was von der Gesellschaft vom Einzelnen verlangt wird. Und wenn wir ehrlich sind, wenn ich ehrenamtlich, freiwillig zum Beispiel in einem gemeinnützigem Verein tätig bin, ohne eine monetäre Gegenleistung dafür zu erhalten, ist dieses eine gesellschaftlich nützliche Tätigkeit, auch ohne das ich davon meine Lebensunterhalt bestreiten kann. Was wird aber in diversen Diskussionen unter dem verstanden, was der Gesellschaft als Gegenleistung für den Lebensunterhalt gegeben werden soll? Es sind doch keine Tätigkeiten welche allgemein, gesellschaftlichem Interesse entsprechen, sondern eher egozentrischem Kapitalinteresse. Ja wozu werden betroffene Menschen gezwungen? Sie werden in Praktikumsmaßnahmen gedrückt, welche ihnen wenig neues bringen und letztendlich nur gut für die die Maßnahme durchführende Gesellschaft ist. Auch mit den Eineurojobs ist es nicht anders, hier gibt es eine Aufwandsentschädigung und dem Nutzer kann die Arbeitskraft eigentlich nicht billiger angeboten werden. Wer hier wohl auf Kosten des Steuerzahlers lebt, in dem er sich Arbeitskräfte fleißig subventionieren lässt, was nicht nur dazu führt das reguläre Beschäftigungsverhältnisse vernichtet werden, sondern das das Lohnniveau weitergehend abgesenkt wird. Sind so Menschen wirklich zwangsläufig Faul, wenn sie in einem wirtschaftlich, vom Profitstreben geprägtem System unserer Zeit, nicht den Platz einnehmen können, oder auch wollen, welcher ihnen zugedacht wird? Gelegentlich nehmen sie diesen Platz vielleicht auch zu schnell und zu konsequent ein, was zwar gewollt ist, aber auch der Kritik würdig. Ein Gedanke in der Auseinandersetzung war, warum man nicht die Menschen, welche nicht über die notwendige Anpassungsfähigkeit verfügen, nicht nach ihren Vorstellungen leben lässt, sondern sich „besonders“ gerade um diese zu mühen scheint? Wo doch gerade diese eine „Freude“ für jeden Unternehmer sind, wo es eigentlich genügend „Anpassungsfähige/willige“ gibt! Es soll eben nicht sein, was nicht sein darf! Ein Mensch, welcher sich auf niederen, finanziellem Niveau eingerichtet hat, kann dieses eigentlich nur, in dem er sich Möglichkeiten erschlossen hat, welche diesem zuträglich sind, es ermöglichen. Von Hartz IV allein ist dieses, wie oft festgestellt wird, nicht möglich, schon gar nicht wenn eine Familie zu nähren ist. Hier hat sich in den letzten Jahren etwas entwickelt, welches sich den direkten Zugriffen der Mächtigen entzieht. Der Not gehorchend wird nicht gebettelt, hat sich als Erfolglos herausgestellt, sondern es entwickeln sich langsam solidarische Strukturen welche zwar ihre Ursachen im System haben, von diesem aber nicht gewollt sind. So wird sich z.B. in vielen Fällen gegenseitig unterstützt, wo das System egozentrisches Herangehen verlangt, die Heiligkeit des Wettbewerbes wird negiert, in dem sich diesem entzogen wird, der Mythos der Ware wird ins wanken gebracht, wenn der Handel verschwindet und letztendlich negiert sich die Macht des Geldes mit dessen Ermangelung. Die wenigsten Menschen machen dieses bewusst, also vorsätzlich, viele der Not gehorchend, welche die Erkenntnis in sich trägt, was wirklich im Leben wichtig ist. So verändern sich Einstellungen, dem Mangel in einem System des Warenüberschusses geschuldet. Wie sich diese Einstellung ändern, welchen Zielen sie sich unterordnen oder unterordnen lassen, steht anfänglich nicht fest, auch Ziele sind Ergebnis von Entwicklung und in der Gesellschaft wirkender Kräfte. Aber zurück zu den konsequent sich entziehenden, welche so wichtig für die Integratoren des Systems sind und daher immer als Gegenstand der Betrachtung herhalten müssen. Ist es nicht die mangelnde Integrationsfähigkeit, welche Ausschlag für so manche Betrachtung gibt? Nicht Faulheit, nicht Arbeitsscheue, nicht Schmarotzertum sind das Problem, sonder Unangepasstheit, eigene Souveränität sich dem System wo immer es geht zu verweigern. Zwar erst als Reflex, später als bewusste Tat. Und da ist es schon der Mühe wert sich mit diesen Menschen, nach dem Motto: Wehrt den Anfängen, auseinander zusetzen. Dabei ist Armut nicht das Ziel, denn diese wird gebraucht, sie bedingt immerhin den Reichtum einiger Weniger. Ziel sind alternative Lebensformen, welche sich in einem System entwickeln und denen die Neigung inne wohnt sich zu verselbständigen und über das System hinaus wirken, ja es nicht nur in Frage stellen, sondern es auch alternativ überwinden können. Der Mensch ist in erster Linie ein gesellschaftliches Wesen, kein monetäres, er lebt in einer Gesellschaft um zu überleben, er ist ein mit Bewusstsein ausgestattetes, nicht nur den Instinkten folgendes Herdentier. Wenn nun gesellschaftliche Verhältnisse sich zu Ungunsten immer breiterer Bevölkerungsschichten verschieben, ihnen gar die Befriedigung elementarer Bedürfnisse erschwert, ja gar verweigert wird, sucht er nach anderen Möglichkeiten der Bewegung (Bedürfnisbefriedigung). Dieses geschieht erst einmal unter den gegeben Bedingungen, in dem versucht wird diese für sich besser zu nutzen, sich in diesen einzurichten, wenn dieses nicht fruchtet bilden sich parallele, gesellschaftliche Strukturen heraus, welche ein Leben wieder ermöglichen. Deren Entstehung wird durch das kapitalistische System, zwar ungewollt, sogar begünstigt. Nun stehen Menschen neben dem System, sie wagen es sich diesem zu entziehen, wo immer es geht und er schließen für sich neue Möglichkeiten, neue Lebensformen. Dieses wollten sicher die Wenigsten von vornherein, die meisten wurden durch das System dorthin gestellt, gedrängt. Aber kann man den Menschen, welche noch lieb und artig den Untertanen machen, erzählen, das es alternative Lebensmöglichkeiten gibt? Sie könnten ja auf die Idee kommen dem Hamsterrad selbst adieu zu sagen und vielleicht würden sie sogar feststellen, dass weniger unter veränderten Umständen sogar mehr sein kann. Nein, alles andere, nur das nicht! Aber wie dem Trend neuer Sozialisierung entgegenwirken, wie Egozentrik am leben halten, wenn immer mehr Menschen gezwungen werden dieser zu entsagen? Da gibt es nur eins, Tatsachen auf den Kopf und solchen Menschen den Vorwurf der Asozialität machen, ihnen Faulheit und Schmarotzertum vorwerfen und durch die Gesellschaft verurteilen lassen. Wo kommen wir den hin, wenn Menschen sich dem Wettbewerb und ihre Arbeitskraft der permanenten Konkurrenz entziehen? Das funktioniert auch, da vielen Menschen eine sehr eingeschränkte Vorstellung von Arbeit eigen ist. Arbeit wird all zu oft auf eine, wie auch immer geartete, abhängige Beschäftigung, oft nur zum Zwecke der Gewinnerwirtschaftung, beschränkt. Arbeit ist aber wesentlich mehr und diese Fähigkeit war den Menschen schon eigen als noch keiner an Gewinne, Gewinnwachstum, Gewinnmaximierung gedacht hat. Menschen haben schon gearbeitet, als es noch nicht einmal Geld und Waren gab. Und so gibt es auch Arbeit außerhalb des Kapitalverwertungsprozesses und welche sich diesem entzieht, oder auch diesem nicht zugeführt werden kann. Diese Arbeit wird bei entsprechender Gelegenheit als Faulheit bezeichnet und wenn es Menschen gibt, welche sich gewollt oder ungewollt dem Kapitalverwertungsprozess entziehen, so kann dieses auch als Beleg dafür gesehen werden, dass es menschliches Leben auch ohne Kapitalverwertung gibt, immer gegeben hat und weiter geben wird. Der Nabel der Welt, oder einfach nur der Wirtschaft würde sich verschieben und wer möchte dieses schon? Jene, welche vom jetzigen Wirtschaften profitieren sicher nicht. Wenn Arbeit als die bewusste Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und der Gesellschaft betrachte wird, so unterbleiben viele Einschränkungen und Fehleinschätzungen. Nur wer möchte das schon, in einer Gesellschaft, wo über die Ware Reichtümer angehäuft werden und dieses zu aller erst über die Ware Arbeitskraft.

Sonntag, 26. Juli 2009

Hallo!

Hallo,

diesen Blog richte ich ein um die Inhalte eines anderen Blogs zu übertragen, von welchen ich mich zu gegebener Zeit verabschieden werden.

Hauptsächlich wird es sich auch in diesem Blog um die verschiedensten Gedanken zu verschiedenen Themen handeln. Was so bewegt und es bewegt einen Menschen vieles und alles was den Menschen bewegt, muss durch seinen Kopf und so manches Ergebnis dieses Ganges wird hier veröffentlicht werden. Die Bandbreite kann dabei vom Trivialen bis hin zu hochbrisanten und aktuellen Themen reichen.

In der Vielschichtigkeit des Seins und dessen Reflexion befindet sich ein jedes Denken im Prozess beständigen werden und vergehen, es durchläuft eine Entwicklung, welche auch von Irrtümern begleitet werden kann und wird. Es ist die Suche nach Erkenntnis, welche treibt, es ist die Suche nach Wahrheiten, welche anregt nachzudenken, es ist die Suche nach Zukunft, in einer sich immer komplizierter darstellenden Welt, es ist die Suche nach Einfachheit, welche im Komplizierten verborgen ist.

Vielleicht wird sich dieser Blog auch als ein Neuanfang entpuppen, welcher gelegentlich durchaus Sinn macht und so werde ich bereits geschriebenes und an anderer Stelle veröffentlichtes selektiv übernehmen und gegebenenfalls überarbeiten.


Donnerstag, 16. Juli 2009

Macht:

Macht: notwendiger politischer, ökonomischer und ideologischer Ausdruck konkreter sozialökonomischer Verhältnisse. Die Macht ist stets an die Existenz einer herrschenden Klasse gebunden. In der antagonistischen Klassengesellschaft ist die Macht die materielle (politische und ökonomische) sowie ideologische Herrschaft der Klasse, die die ausbeutende Minderheit darstellt, über jene Klassen und Schichten, die die ausgebeutete Mehrheit der Gesellschaft bilden. Die Macht beruht auf dem Eigentum an den entscheidenden Produktionsmitteln. Den Verschiedenen Formen des Privateigentums an Produktionsmitteln entsprechen verschiedene Formen der ökonomischen Macht. In der Sklavenhalterordnung nimmt die ökonomische Macht die Form des persönlichen Eigentums der Sklavenhalter an den Sklaven, im Feudalismus des beschränkten Eigentums der Feudalherren an den Bauern an. Im Kapitalismus wird die ökonomische Macht der Kapitalisten über die Lohnarbeit durch ökonomischen Zwang ausgeübt, d. h., die Arbeiter sind durch ihre ökonomische Lage gezwungen, ihre Arbeitskraft an den Besitzer der Produktionsmittel, die Kapitalisten, zu verkaufen. „die kapitalistische Organisation der gesellschaftlichen Arbeit beruht auf der Disziplin des Hungers …“ (Lenin, Bd. 29, S. 409)
Die ökonomische Macht ist die Grundlage der politischen und ideologischen Herrschaft (Einheit von Ökonomie, Politik und Ideologie). Die politische Macht übt in der Regel die jeweils ökonomisch herrschende Klasse mittels des Staates aus, er ist ihr Machtinstrument. Die ideologische Macht wird mittels eines Systems von staatlichen u. a. Institutionen durchzusetzen versucht, wobei es darum geht, die Ideologie der herrschenden Klasse zur herrschenden Ideologie der Gesellschaft zu machen (geistige Meinungsmanipulation). Ihr kam besonders in der Auseinandersetzung zwischen Kapitalismus und Sozialismus immer größere Bedeutung zu.
Aufgabe der Staatsmacht in der antagonistischen Klassengesellschaft ist die Sicherung der Herrschaft der Ausbeuterklasse über die ausgebeuteten und unterdrückten Volksmassen; im Kapitalismus, gleicht in welcher Staatsform, die Sicherung der Herrschaft der Bourgeoisie, im staatsmonopolistischen Kapitalismus vor allen der Monopolbourgeoisie. Die Arbeiterklasse kann sich nur befreien, indem sie unter Führung ihrer marxistisch-leninistischen Partei und im Bündnis mit den anderen Werktätigen die Macht ergreift, die Herrschaft der Bourgeoisie beseitigt und ihre eigene Herrschaft errichtet. Ihre Macht, die erste wirklich demokratische Staatsmacht der Geschichte, die Herrschaft der Mehrheit über eine Minderheit, die Diktatur des Proletariats, wird dazu benutzt, den Widerstand der reaktionären Kräfte zu brechen und den Sozialismus und Kommunismus planmäßig und bewusst aufzubauen, die Klassengesellschaft überhaupt zu beseitigen und im Kommunismus die klassenlose Gesellschaft zu errichten. Deshalb ist die Machtfrage die Hauptfrage der sozialen Revolution.

Aus: Kleines politisches Wörterbuch, sechste Auflage, Dietz Verlag Berlin 1986, Seite 576.