Die Einheit von Staat und Amtskirche wieder hergestellt!
Nun hat der Kreuzzug seine Kreuzträger wieder, wie den Verlautbarungen der Presse zu entnehmen ist. Und wie im Verkauf nicht anders üblich, wird erst einmal positiv begonnen und die Kritik der Kirchenfürstin gelobt.
Ja, die Bischöfin war zum Rapport ins Kriegsministerium geladen und leistete dieser Ladung folge. Es wurde ihr Lob zu Teil, hat sie doch die Diskussion um den Krieg in Afghanistan etwas angeheizt, welches in den Medien entsprechenden Widerhall fand. Eine neue Strategie ist zu erkennen, der Krieg wird nicht mehr klein geredet, sondern in das Bewusstsein der Öffentlichkeit, mit dem Ziel die überwiegend ablehnende Haltung der Bevölkerung gegen diesen Krieg zu kippen, gebracht. Da nun die Kirchenfürstin von ihrer halbherzigen Kritik an diesen Krieg kräftig zurück gerudert ist, bietet sich dem Kriegsminister eine sehr gute Gelegenheit das Vorgehen in seinem Interesse zu Instrumentalisieren und die Amtskirche noch fester vor den Kriegskarren zu spannen.
Da nun von Seiten der Amtskirche alle möglichen Register zur Rechtfertigung ihres Vorgehens gezogen werden, verwundert auch die Feststellung, dass „der Glaube an die Allmacht der Gewaltlosigkeit … ein Aberglaube“ ist, wenig. Nun war dieses nicht immer schon so, auch wenn zu anderen Zeiten, unter anderen Bedingungen, sehr wohl auch von Seiten der Kirchen auf diesen Aberglauben gepocht wurde?. Ja, er wurde sogar vom vermeintlichen Gegenüber eingefordert! Aber ist nicht ein jeder Glaube, an eine wie auch immer geartete Form von Allmacht, ein Aberglaube? Wird somit nicht, mit Hilfe der Verneinung von Gewaltlosigkeit, der Einsatz von Gewallt gegen fremde Völker gerechtfertigt? Das es auch kritische Stimmen innerhalb der Kirche gibt, soll hier nicht unerwähnt bleiben, welche Wirkung diese innerhalb der Amtskirche haben können, ist aber entschieden von der praktizierten Verquickung von Staat und Kirche abhängig. Und da geht es nicht nur um die Einnahmen aus der Militärseelsorge.
Ja, auch für die Amtskirchen gilt, wessen Brot ich esse, des Lied ich singe, oder zumindest, dass die eine Hand die andere wäscht! Da gibt es genügend Potenzial, selbst die „Freiheit des Glaubens“ unter Druck zu setzen und in Frage zu stellen. Und zu guter Letzt wird dem Kriegsminister sogar die Möglichkeit geboten, seine kriegerische Ambitionen auf einer „Akademietagung der Evangelischen Kirche“ kundzutun, im Gegenzug darf die Kirchenfürstin die „Führungsakademie der Bundeswehr nach Hamburg“ besuchen, wie auch die Truppen in Afghanistan. So wurde der Schulterschluss zwischen Amtskirche und Staat hergestellt und gemeinsam wird nun wieder nach Rückhalt für diesen Raubkrieg in der Bevölkerung gesucht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen