Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 15. Januar 2010

Wenn eine Nebensache zur Hauptsache wird!

Wenn eine Nebensache zur Hauptsache wird!

So, kann man es sich also aussuchen, ob man Arbeiter wird oder nicht, hätte ja auch Unternehmer werden können, der junge Mann, die Wahl hat anscheinend jeder! Aber selbst wenn dem nicht so ist, ein Aufhänger, um von der Luxemburg-Liebknecht-Demo am letzten Sonntag in Berlin zu berichten, ist es allemal. Da hat die taz anscheinend gesucht und zwei junge Männer gefunden, welche ihrer Art und Weise der Berichterstattung entsprechen und dieser dienlich sind. Ja, wer sucht soll ja bekanntlich auch fündig werden und mache Mühe wird belohnt, in dem der Gegenstand der Betrachtung zur Bedienung des einen und anderen Klischees taugt und genutzt werden kann! Hätte ja studieren können, der eine von den beiden, ist zu erfahren, wollte aber nicht und hat sich bewusst für ein Leben als Arbeiter entschieden, bis jetzt jedenfalls. Was wäre aber wenn und er hätte studiert, dann wäre er wahrscheinlich in die Schicht der Intelligenz aufgestiegen, in eine Schicht, welche sich bekanntlich aus allen Klassen und Schichten rekrutiert. Seiner Klasse hätte er sich dadurch sicher nicht entfremdet. Irgendwie hat anscheinend der junge Mann Sozialismus noch nicht so richtig begriffen, wahrscheinlich für die taz ein Grund ihn als Beispiel zu nehmen.

Nun ja, einmal davon abgesehen, dass dieser Beitrag an nebensächlichen Begebenheiten dieser Veranstaltung festmacht, ist der abwertende Grundton nicht zu überhören, handelt es sich doch um „so etwas wie das Schaulaufen des deutschen Sozialismus. Hier treffen DDR-Nostalgiker mit Pelzmütze auf antikapitalistische Antifas mit Kapuze.“ Wenn diese Gruppen die Bandbreite der Teilnehmer beschreiben soll, gut, nur sollte die überwiegende Mehrheit dazwischen nicht ohne Berücksichtigung bleiben. Das in diesem Jahr wesentlich weniger Teilnehmer anwesend waren, hat dann wohl eher am Wetter gelegen, als an mangelndem Interesse. Daraus zu schließen, dass es dieses Jahr „kein gutes Jahr für Revolution ist“, ist wohl doch etwas übereilt, es wird mit Sicherheit kein schlechteres, als das letzte Jahr. Sondern und wie es den Anschein hat, kommt selbst in linke Bewegungen neuer Wind, resultierend aus der Verschärfung der Widersprüche im Kapitalismus, besonders des Grundwiderspruchs. Und zu guter Letzt ist dafür auch anderes ausschlaggebend, als die Teilnahme an einer rituellen Handlung. Wobei auch diese ihre Bedeutung und Berechtigung hat, besonders des Gedenkens und Erinnerns wegen! Und dieses nicht nur der ermordeten Arbeiterführer, sondern auch der Geschichte des Klassenkampfes, der Höhen und Tiefen dieses Kampfes selbst, die Toten stehen stellvertretend für den Kampf der Arbeiterklasse um Emanzipation und mahnen. Das dabei das Gedenken an die DDR eine entscheidende Rolle spielt, hat weniger mit Nostalgie zu tun, als vielmehr mit der Erinnerung an den einzigen deutschen Friedensstaat auf deutschen Boden, in welchen ein jeder Mensch ein selbst bestimmte Auskommen hatte und niemand um Almosen betteln musste. Die DDR ist Geschichte, ihr nachzutrauern macht wenig Sinn, sich mit ihr auseinander zu setzen, ist aber ein Gebot unserer Zeit! Und dieses auch um Erfahrungen aus dem Klassenkampf und für den Klassenkampf zu gewinnen!

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