Haiti, eine Katastrophe und verschieden motivierte Hilfe!
Eine Katastrophe der Superlative, ist zu lesen, wiedereinmal und sicher nicht die Letzte. In Haiti bebte die Erde und dieses hinterließ seine Spuren,
schreckliche Spuren, schreckliche Folgen, welche durch die Armut im Land noch vergrößert werden. Dieses Land braucht Hilfe, allein wird es so mit den entstandenen Problemen nicht fertig und das Land bekommt Hilfe, uneigennützige wie auch eigennützige Hilfe.
„Nur wenige Stunden nach dem Beben landete eine Maschine aus Venezuela mit Hilfsgütern und Rettungsmannschaften in Haiti. Die rund 50 Ärzte, Ingenieure und Feuerwehrleute gehören der 2005 von Venezuelas Präsident Hugo Chávez gebildeten Humanitären Einsatzgruppe Simón Bolívar an und sind speziell ausgebildet, um Menschen aus schwierigen Situationen zu retten. Nicaraguas Präsident Daniel Ortega entsandte Techniker, die die nach dem Beben zusammengebrochene Stromversorgung wiederherstellen sollen. Auch Frankreich, Mexiko, Brasilien und weitere Länder kündigten Hilfssendungen an. Die deutsche Bundesregierung stellte 1,5 Millionen Euro als Soforthilfe bereit. Die USA boten »sowohl zivile als auch militärische« Hilfe an, warteten jedoch Heidi Lenzini vom South Command der US-Streitkräfte in Miami zufolge noch auf ein »offizielles Ersuchen der Regierung Haitis«.“
Von einigen Hilfsaktionen ist in den gleich geschalteten Medien zu erfahren, von anderen nur am Rande, oder auch nicht, obwohl gerade diese der Masse des Volkes zu gute kommen. Dieses Nichtnennen trifft zum Beispiel für oben genannte, sofortige Hilfsmaßnahmen Venezuelas, Nicaraguas und Kubas in den Beiträge der MZ zu, wogegen sie in der Jungen Welt durchaus die entsprechende Beachtung finden. Aber nicht nur der Unterschied in der Berichterstattung ist interessant, sondern auch was die Hilfe selbst anbelangt. So ist in einer Reflexionen von Fidel Castro, unter dem Titel „
Koloniales Erbe“ zu erfahren, dass die Hilfe für Haiti nicht erst mit dieser Katastrophe begonnen, sondern durchaus Tradition hat. Der Verweis auf die historischen Ursachen für das Ausmaß dieser Katastrophe, ist dabei durchaus Hilfreich und sollte bei der Betrachtung der Gesamtsituation nicht außer Acht gelassen werden. Kuba zeichnet sich und das trotz seiner eigenen, schwierigen Lage, gerade auch in diesem Zusammenhang durch seine permanente, bedingungslose Solidarität mit anderen Völkern aus. Dieses wird durch folgende Aussage anschaulich untermauert:
„Auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung und in anderen Bereichen hat Kuba, obwohl es ein armes und unter einer Blockade leidendes Land ist, seit Jahren mit dem haitianischen Volk zusammengearbeitet. Rund 400 Ärzte und Gesundheitsspezialisten bieten kostenlos ihre Dienste an. In 227 der 337 Kommunen des Landes arbeiten jeden Tag unsere Ärzte. Außerdem wurden nicht weniger als 400 junge Haitianer in unserem Heimatland als Ärzte ausgebildet. Sie werden jetzt mit der Verstärkung zusammenarbeiten, die am Mittwoch nach Haiti gereist ist, um in dieser kritischen Situation Leben zu retten. Ohne besondere Anstrengungen fanden sich fast 1000 Ärzte und Gesundheitsspezialisten, die sich auf den Weg gemacht haben und bereit sind, mit jedem anderen Staat zusammenzuarbeiten, der haitianische Leben retten und Verletzten helfen will.“ Wo andere erst einmal krähen und kräftig klappern, was gerade auch für die Politik der USA in solchen Fällen kennzeichnet ist und zum Handwerk gehört, handeln andere, wie Kuba und Venezuela, schon längst. Und dieses auch noch vorbehalt- und bedingungslos humanitär, welches man von den USA beim bestem Willen nicht behaupten kann. Gerade wenn die Art und Weise der Hilfen Berücksichtigung findet.
Die USA ist nicht nur geneigt Hilfsaktion wie diese zu Instrumentalisieren, sie instrumentalisiert diese auch, hier im Interesse ihres Einflusses auf ihrem “Hinterhof”, wie verschieden Beiträgen in der MZ zu entnehmen ist. Wo andere Ärzte, Medikamente, Bergungstrupps, Techniker und anderes Zivilpersonal zur Hilfe schicken, schickt die USA erst einmal Militär und sichert den Flughafen, wie unter dem Titel
„USA starten riesige Hilfsaktion“ zu erfahren ist:
„Auf dem Flughafen in Haitis Hauptstadt sichern und koordinieren US-Soldaten rund um die Uhr Hilfsflüge. Angeführt vom Flugzeugträger “USS Carl Vinson”, der am Freitag vor Haitis Küste eintraf, bewegt sich eine ganze US-Armada auf das geschundene Karibik-Eiland zu.“ Wobei dieses Bild durchaus in das Schema imperialer Machtpolitik, gerade US-amerikanischer Außenpolitik passt, welche letztendlich eine Folge und Ausdruck der permanenten Kriegswirtschaft der USA ist. So ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass die USA diese historische Katastrophe, von welcher die Vereinten Nationen sprechen, nutzen wollen, um verlorenen Einfluss auf ihren Hinterhof wieder zurückzugewinnen, wie auch diesem
Beitrag zu entnehmen ist und welches sich in folgenden Zitaten gut widerspiegelt:
„Die Vereinten Nationen sprachen von der schlimmsten Katastrophe in ihrer Geschichte. Inzwischen übernahmen die USA die Kontrolle des Flughafens in der Hauptstadt, so sollen die Hilfslieferungen effizienter abgewickelt werden.
…
Clinton versprach langfristige Hilfe. «Wir sind hier, um Euch zu helfen (…). Wir sind heute hier, wir werden morgen hier sein und in der Zeit, die vor uns liegt.» Die US-Politikerin ist die erste ausländische Spitzenpolitikerin in dem Katastrophengebiet.“, klappern gehört zum Handwerk, nur leider wollen die USA nicht sobald wieder gehen und es ist davon Auszugehen, dass sie so bleiben wollen, wie sie gekommen sind!
Andere hingegen folgen ihrem humanistischen Auftrag und arbeiten bis zur Erschöpfung und gegen die Zeit, wie folgendem Zitat zu entnehmen ist: „In einem Wettlauf gegen die Zeit operierten Mediziner der Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» Verletzte. Erfahrene Mitarbeiter sagten nach Angaben der Organisation, sie hätten noch nie so viele schwere Verletzungen auf einmal gesehen. «Innerhalb der nächsten 24 Stunden müssen etwa ein Drittel der Patienten hier unbedingt operiert werden, sonst sterben sie», sagte Jennifer Furin dem Nachrichtensender CNN. Die Medizinerin arbeitet in einem provisorischen Krankenhaus am Flughafen von Port-au-Prince.““
In Haiti hat es eine Katastrophe gegeben, welche weltweite Hilfe erfordert, dabei ist es durchaus wichtig und von Interesse, zu erkennen, welche Ambitionen mit der jeweiligen Hilfe verbunden sind. Diese werden nicht nur durch die Aussagen von Politikern dokumentiert, sonder viel mehr durch die Art und Weise der Hilfsaktionen. Wo die einen vorbehaltlos und bedingungslos, ohne Frage, Hilfe leisten, möchten andere gebeten werden, um den Ruf nach Hilfe folgend, ihre Bedingungen diktieren zu können! Das Kapital kennt keine Solidarität, es kennt nur Geschäft, Macht und Einfluss und selbst humanitäre Hilfe wird es von dieser Seite nicht ohne Gegenleistung geben! Das haben viele Katastrophen der Vergangenheit bewiesen, auch solche, die das Imperium selbst zu Verantworten hat! Es liegt aber auch an den Völkern selbst, ob sich Hilfsleistungen gegen ihr eigenes Interesse dauerhaft Instrumentalisieren lassen.
Hilfe tut Not und zwar Hilfe gegen die Not!
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