Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Sonntag, 28. November 2010

Was wird eigentlich gerettet?

Gedanken zu einem Text!
Hier fand ich einen interessanten Text zu den gegenwärtigen Ereignissen innerhalb der EU. Es wird gut herausgestellt, was die eigentlichen Hintergründe der Politik der „Rettungsschirme“ von deutscher Seite aus ist. Zum Text selbst sind mir folgende weiterführende, und Bezug nehmende Gedanken gekommen:
Die herrschenden Kreise der europäischen Hegemonialmacht Deutschland formen die EU in ihrem Interesse und die gegenwärtige Krise beschleunigt diesen Prozess nicht unerheblich. Dabei wird diesen Bestrebungen kaum nennenswerter Widerstand von den Regierungen der einzelnen Staaten entgegengebracht.
Aber hatten wir das nicht schon mal so ähnlich? Versuchte nicht gerade das westeuropäische Kapital in den 1930iger Jahren den deutschen Faschismus in ihrem Interesse zu nutzen und diesen in seinen Bestrebungen die Sowjetunion zu vernichten zu Unterstützen? Erinnert sei in diesem Zusammenhang an das Münchener Abkommen 1938, welches den Weg für die ersten Okkupationen frei machte. Als das deutsche Reich sich dann Polen einverleibte, erklärten Frankreich und Großbritannien, ihrer Bündnispflicht gegenüber Polen nachkommend, halbherzig dem faschistischen deutschen Reich den Krieg. Nachdem Polen erobert war, wurden die Angreifer geschlagen und das deutsche Imperium eroberte relativ schnell Nord- und Westeuropa. Damit stand den deutschen Faschisten der größte Teil der westeuropäischen Wirtschaft zur Kriegsvorbereitung gegen die Sowjetunion zur Verfügung. Während der Zeit dieser Kriegsvorbereitung wurde England aus der Luft angegriffen und bis zum Überfall auf die Sowjetunion der Anschein einer möglichen Landung erweckt.
Auch damals war Deutschland die europäische Hegemonialmacht, benötigte aber den objektiven Bedingungen der Zeit Rechnung tragend, einen Krieg, um weitestgehend die europäischen Wirtschaftspotenziale für seine Interessen umfassend nutzbar zu machen. Der Widerstand gegen die faschistischen Okkupanten in den einzelnen Ländern erwuchs letztlich aus dem Volk heraus und nicht aus der herrschenden Klasse. Letztere versuchte in der Regel von den Ereignissen zu partizipieren und am geführten Krieg kräftig zu verdienen und schloss sich den Widerstand an, als dieser ihre eigenen Interessen zu bedrohen begann.
Heute stellt sich die Situation etwas anders da, Westeuropa ist weitestgehend politisch geeint, mit der EU wurde eine politische Struktur geschaffen, welche selbst für bürgerliche Verhältnisse untypisch nicht einmal zum Schein legitimiert wurde. Das Europäische Parlament verfügt über kein entscheidendes Recht und die eigentlichen Entscheidungsträger werden nicht gewählt, sondern eingesetzt. Mittels der EU ist es gelungen nationales Recht auszuhöhlen und somit auch viele Errungenschaften der Werktätigen zurückzudrängen. Das deutsche Imperium hat seine Machtposition beständig ausgebaut und ist zum bestimmenden Faktor innerhalb der EU geworden. Die gegenwärtigen Ereignisse werden genutzt um diese Machtstrukturen zu verfestigen und ermöglichen einen immer direkteren Eingriff in die Geschicke eines jeden betroffenen Landes. Die Regierungen selbst setzen diesen Bestrebungen kaum, oder maximal zum Schein etwas entgegen. So das es heute über diesen Weg gelingt, die industriellen Potenziale Westeuropas zu einen und hinter ein gemeinsames Interesse zu stellen. Auch dieses Mal kann es entschiedenen und konsequenten Widerstand nur von den Völkern selbst geben, da die sie Beherrschenden sich all zu bereitwillig anpassen.

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