Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 5. November 2010

Gedanken zum ideologischen Kampf im Internet!

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es um Formen, speziell um den Umgangston im Netz geht, welchen der Inhalt oft geopfert wird. Das Internet hat sich zu eine nicht mehr zu vernachlässigenden Plattform des Klassenkampfes entwickelt. Gerade der ideologische Kampf wird mittels des Internets mit zunehmender Schärfe geführt, auch wenn es vielen so nicht bewusst ist.
Der zweite Gegenstand der Betrachtung zum Thema ist dann auch Ideologie, etwas, was zwar angewendet wird, aber  die wenigsten sich dessen bewusst sind, weil gerade die bürgerliche Ideologie, welche im System des Kapitals die herrschende Ideologie ist, sich selbst verschleiert, in dem der Begriff seinem Inhalt beraubt, zum Schimpfwort mutierte, oder als über den Dingen stehend und wertneutral dargestellt wird. Hier aber erst ein paar Gedanken zu den Auseinandersetzungen im Netz selbst und die verschiedensten Kräfte, welche dort wirken. Den Beitrag selbst habe ich in meinen Hauptblog veröffentlicht, werde ihn hier in einer überarbeiteter Form wiedergeben. In diesem Zusammenhang bitte ich zu berücksichtigen, dass es sich letztlich nicht um eine fertige Meinung handelt, sondern um einen Prozess der Erkenntnisfindung. Und so könnte man sich sicher in ein Kämmerlein zurückziehen, grübeln und ein fertiges Produkt präsentieren, andererseits kann es durchaus interessant sein, bestimmte Gedankengänge zu verfolgen und Erkenntnis als einen Prozess zu verstehen. Im Ergebnis so mancher Auseinadersetzung, so mancher Beschäftigung, mit so manchem Thema, wird erst einmal viel niedergeschrieben, was letztendlich in ein paar Sätzen zusammengefasst werden kann. Die Zusammenfassung allein zu präsentieren, ist oft wenig verständlich, da auf gegebene Bezüge der kürze wegen verzichtet wird.    
In den Auseinandersetzungen unserer Zeit geht es um Viel, es geht um die Zukunft der Menschheit. Die Kämpfe, welche in diesem Zusammenhang geführt werden, sind durchaus verschieden, letztlich handelt es sich um Klassenkämpfe. Ob es sich dabei um Auseinadersetzungen innerhalb der herrschenden Klasse, entsprechend verschiedener Interessenlagen, oder um Auseinandersetzungen zwischen den Klasse, ist nicht ohne Bedeutung. Das diese Kämpfe, ins besondere die ideologische Auseinadersetzung, heute auch im Internet geführt wird, ist eigentlich nicht verwunderlich, denn es wird nichts gern dem Zufall überlassen! Und so ist es Streben den Einfluss auch im Internet ausgebaut. In diesem Zusammenhang werden die verschiedensten Mittel eingesetzt, immerhin geht es um Macht, und diese gilt es eben auch im Internet zu verteidigen und zu erobern. Mit Verboten klappt es bis jetzt noch nicht so richtig, wobei weiter dran gearbeitet wird, Ablenkung hingegen ist ein bewährtes Rezept, klappt auch mittels anderer Medien und so wird dieses Mittel ebenfalls eingesetzt. Für die, welche sich nicht so einfach ablenken lassen wollen, gibt es „Partner“ die Helfen, von den eigentlichen Problemen abzulenken. Diskussionen werden geführt, den eigentlichen Gegenstand oft ignorierend und in der Schule hätte es dereinst „fünf und setzen“ geheißen, „Thema verfehlt“! Heute ist es gängige Methode, am Thema vorbei zu diskutieren, um Scherpunkte zu verschieben und gegensätzliches Streben zu entschärfen. Diese sollte aber nicht hinderlich sein, sich selbst dieser Themen, dieser Auseinandersetzungen anzunehmen. So treiben sich in Foren und an anderen Orten im Netz, nicht nur Trolle rum, welchen in der Regel relativ leicht beizukommen ist, sondern auch Diskutanten, welche bemüht sind eine jede Diskussion seriös auf eine Kreisbahn zu führen. Ja, Störfeuer gibt es einige, wobei mancher Störfeuer schießende sicher institutionellen Hintergrund hat und entlohnt wird, aber auch Überzeugungstäter sind nicht selten und so ist man in diesem Fall gut gerüstet. Und umso intensiver Auseinandersetzungen im Netz sein werden, desto mehr sie an Qualität gewinnen und des so offener die gegenwärtigen Verhältnisse in Frage gestellt werden, desto mehr wird gegen diesen Widerstand aufgerüstet. Andererseits gibt es natürlich auch noch genügend Klärungsbedarf, um der Verklärung vergangener Jahre, Jahrzehnte entgegenzuwirken. Aufklärung ist ein wichtiger Punkt, einer Missionierung hingegen gilt es entsprechend zu begegnen. Dabei ist es nicht notwendig irgendwelche Verschwörungstheorien, welche selbst nur Mittel zur Ablenkung sind, ins Spiel zu bringen, sondern nur zu berücksichtigen, dass es Macht zu erhalten gilt, wie auch zu gewinnen und es keinen öffentlichen Bereich des gesellschaftlichen Lebens gibt, welcher sich diesen Ansinnen, entsprechenden Einfluss auszuüben, direkt oder indirekt, entziehen kann. Letztlich ist das alles nicht neu, es ist ein Kampf, welcher lange schon mit unterschiedlicher Intensität geführt wird, und der auf Grund sich gegenwärtig verschärfender Widersprüche in der Gesellschaft zugenommen hat. Er tritt offener zu Tage, weil Verschleierung nicht mehr so einfach ist und so mancher streitende Geist sich von alten Illusionen trennt. Bei diesem Kampf handelt es sich um Klassenkampf, nur scheut man oft es so zu nennen, Verwirrungen und Verirrungen der Vergangenheit tun ihr übriges und sich einer Klasse angehörig zu fühlen, ist nicht einfach, aus der gepriesen Herde des Individualismus heraus!  Ja, Klassenkampf und drei Grundformen, die einander ergänzen und eine Einheit bilden: den ökonomischen, den politischen und den ideologischen Kampf“, möchte ich  hier benennen. Im Netz ist es vordergründig der ideologische Kampf, welches ausgefochten wird, nur klar ist dabei oft zu selten, was Ideologie eigentlich ist.
In diesem Zusammenhang wird im Falle von Auseinandersetzungen sicher die Sprache gesprochen, mit welcher man vermeint, effizient Einfluss auf seine Zielgruppe nehmen zu können. Parallelen zu anderen Medien können getrost gezogen werden.
Dabei stimmt es durchaus, wenn mit Keulen aufeinander eingedroschen wird, hat es sicher keine einende Wirkung und in einem Kommentar zum Thema an anderer Stelle, wo sich auseinandergesetzt wurde, wurde ein treffendes Zitat aus dem Solidaritätslied von Brecht angebracht. Heißt es dort sehr treffend „Unsere Herrn, wer sie auch seien, sähen unsere Zwietracht gern, denn solang sie uns entzweien, bleiben sie doch unsere Herrn“! Da solle es auch nicht verwundern, wenn es Streben ist, möglichst viele Menschen in der Herde des Individualismus zu halten!
Aber unabhängig davon, auf den ersten Blick ist es meistens nicht ersichtlich, mit wem man es zu tun hat, welche Beweggründe dahinter stehen mögen, sich im Netz zu kultivieren. So erachte ich es durchaus als Notwendig, jeden in seinen Ansichten ernst zu nehmen, wobei das eigentliche Ansinnen sich mit der Zeit oft offenbart. Letztlich kommt es aber auch darauf an, sich selbst im Klaren zu sein, und Ansichten zu ordnen, Begriffe zu klären und Widersprüche zu ergründen.
In diesem Zusammenhang kann sogar über die Aussage: „Idealismus ist also auch wieder nur eine Hurengestalt, die sich den Meistbietenden an den Hals wirft und sich dann nur schwer wieder abschütteln lässt.“ nachgedacht werden. So wäre es schon interessant zu wissen, was unter Idealismus verstanden wird, weltanschaulich betrachtet, oder vom Ideal, also einer idealisierten Vorstellung her? Warum dabei der weltanschauliche Idealismus heute die meisten Ansichten dominiert, verdient genauso hinterfragt zu werden, wie oftmalige Abwesenheit seines natürlichen Gegenpols. Sein oder Bewusstsein, dass ist hier die Frage!
 

 
 

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