Glaube: 1.
umgangssprachlich eine geistige Haltung, die ein berechtigtes Erwarten,
Hoffen oder Vermuten von Tatbeständen oder Ereignissen bzw. das
Vertrauen zu anderen Menschen zum Ausdruck bringt; 2.
als religiöser Glaube eine idealistische, im Gegensatz zum Wissen
stehende unbedingte Zustimmung zu angeblich unbezweifelbaren, durch Gott
(Jahve, Allah, Buddha) geoffenbarte Glaubenswahrheiten. Zugleich ist
Glaube eine Verhaltensweise, die uneingeschränktes Vertrauen in die
Erfüllung der religiösen Erwartung setzt. Dem religiösen Glauben liegt
die Auffassung von der Existenz Gottes (bzw. mehrerer Götter) und seiner
Offenbarung bzw. von der Existenz und Wirkung übernatürlicher Kräfte
und Mächte zugrunde. Seinem Wesen nach ist der Glaube stets subjektives,
illusionäres Fürwahrhalten.Glaube ist grundsätzlich unbeweisbar und lässt daher, wie die Vielzahl der Religionen beweist, der Phantasie uneingeschränkten Lauf. Es kann deshalb keine Glaubens„wahrheiten“ und Glaubens„gewißheiten“ geben, da es keine objektiven Kriterien für den Glauben gibt und der angeblichen Gewissheit das Wissen als Grundlage fehlt. Somit stehen Wissenschaft und Glaube in einem unauflösbaren Widerspruch, der im Jahrhunderte währenden Kampf zwischen beiden in Erscheinung tritt. In diesem Kampf musste der religiöse Glaube Schritt für Schritt vor der voranschreitenden Wissenschaft zurückweichen, da die Wissenschaft die Wirklichkeit immer tiefer erforschte und genauer erklärte und hinsichtlich Natur und Gesellschaft jede Spekulation überflüssig machte bzw. widerlegte. Alle Versuche der christlichen Theologie, Glaubensaussagen mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse zu begründen, sind gescheitert. Der Versuch, eine Harmonie zwischen Glaube und Wissenschaft zu konstruieren, beruht auf der idealistischen Behauptung, die Wissenschaft sein für bestimmte Bereiche nicht zugängig; diese könnten nur durch den Glauben erfasst werden.
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