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Bildschirmfoto bearbeitet, heute 17:48 | Uhr |
Das
Elend und die Elenden, spielen mal wieder eine Rolle in einem Beitrag der MZ, allerdings nur indirekt, direkt geht es um eine
Großspende eines Handelskonzern an die Tafeln. Das ist nicht neu und
in regelmäßigen Abständen wird berichtet, oft in der Zeit vor
Weihnachten. Denn Beitrag selbst hatte ich in der Druckausgabe schon
gelesen, als ich in den Weiten des Internet, auf den beschränken
Seiten eines asozialen Netzwerkes, darauf aufmerksam gemacht wurde.
Dort habe ich auf
Facebook zum
Beitrag
zwei Kommentare hinterlassen und anschließend diesen sogar geteilt.
Wie
üblich spielen in solchen Beiträgen die Ursachen für
gesellschaftliches Elend keine, oder nur eine untergeordnete Rolle, nur die Almosen und die Spender
sind von Bedeutung und der Bedarf an Almosen wächst, denn trotz
wirtschaftlichen Wachstums, trotz steigender Steuereinnahmen, trotz
beständig bejubelten Rückgang der Arbeitslosigkeit, gibt es immer
mehr Menschen, welche auf Almosen angewiesen sind, um ihre
elementarsten Grundbedürfnisse zu befriedigen!
Und
so schrieb ich im ersten Kommentar:
- Die
Elendsindustrie funktioniert, Almosen im ausreichender Menge zur
Verfügung zu stellen, gelingt allerdings oft nicht mehr, die Zahl
der Bedürftigen nimmt zu, die Schlangen an den Tafel werden länger,
die Beruhigungspillen müssen nachgereicht werden. Neu ist das alles
nicht, seit Jahren wird regelmäßig berichtet und frohlockt über
die Almosenspender. Und es ist nicht mehr lange bis Weihnachten ...
https://kucaf.blogspot.com/.../fur-die-werbewirksame…
Der
zweite Kommentar ist eine Antwort auf einen anderen Kommentar, in
welchem z. B. festgestellt wird: „Sind die Beweggründe der Spender
nicht auch egal?“ Nein sind sie nicht, im Besonderen wenn es darum
geht, für das eigene Unternehmen Werbung zu machen, die
eigentlichen Ursachen des Elends ausgeblendet werden und
ein Teil der Spenden durch dritte bezahlt wurden. Zudem sind die
Spenden sicher auch steuerliche abzusetzen. Also in der Regel für
den Handelskonzern ein gutes Geschäft mit dem Elend. Weiter ist im
von mir kommentierten Kommentar zu lesen: „Solche
Kommentare jedenfalls helfen den Bedürftigen absolut nicht und sie
sind gerade vor Weihnachten sehr dankbar für diese Tafel-Tüten
Aktion!!“ Und
da ich nicht genau sagen kann, ob diese Aussage sich auf meinen, oder
einen davor abgegebenen Kommentar bezieht, ist sie doch dahingehend
problematisch, da „solche Kommentare“ durchaus helfen können,
sie
machen
sicher nicht satt, aber haben eventuell Einfluss auf das Bewusstsein
von Menschen, im Umgang mit solchen gesellschaftlichen Problemen.
Oder wie Karl Marx es einmal ausdrückte, „man
muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das
Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller,
indem man sie publiziert.“ Und um etwas anderes geht es nicht. Der
Zweck soll zwar so manches Mittel heiligen, allerdings ist immer die
Frage nach dem Nutzen zu stellen. Also wem nutzen derlei Großspenden
und ihr publizieren letztendlich mehr, dem Unternehmen, welches
werbewirksam seine Lager räumen kann, oder den Bedürftigen, welche
zu Weihnachten mit dieser „Tafel-Tüten Aktion“ ein
Beruhigungspflaster erhalten? Und
wenn die Schreiberin auch bestätigen kann, „das wirklich jede Tüte
auch bei der Tafel ankommt.“ ändert sich an dem Zustand nichts.
Letztlich wurde auch nicht angezweifelt, dass diese Tüten bei den
Bedürftigen ankommen.
Der Kommentar endet mit der Aussage: „Zudem
spendet REWE, im Gegensatz zu anderen Märkten, auch täglich alle
noch genießbaren Lebensmittel an die Tafeln.“, ja
das macht REWE sicher, allerdings ist auch das zumindest zum
gegenseitigen Vorteil, viele Produkte vor dem Ablauf, oder weil sie
sich schwer verkaufen lassen, abzugeben, erspart unter Umständen
teure Entsorgungskosten. Schauen wir einmal in die
Lebensmittelregale, in die Kühltruhen und auch in die Ost- und
Gemüseregale, vieles ist mehrfach verpackt, viel Kunststoff, viel
Pappe, Papier sind dort zu finden, in der Kombination eigentlich
Sondermüll, denn die einzelnen Bestandteile vor Entsorgung zu
trennen, ist sehr aufwendig, also überlässt man dieses gern den
Elenden dieser Gesellschaft. Das Angenehme mit dem Nützlichen zu
verbinden, verstehen diese Konzerne unter Umständen recht gut! Das
allerdings habe ich auf der Facebook-Seite der MZ so nicht
geschrieben, sondern folgendes zum Kommentar:
- Ist
es nicht schlimm, wenn die Menschen dankbar sein müssen, wenn sie
Almosen empfangen dürfen? Übrigens geht es nicht um die Spenden, es
geht um die Almosen und das Menschen sich in einer Lage befinden, von
Almosen leben zu müssen. Die Almosen verschaffen Linderung,
allerdings das Problem wird dadurch nicht gelöst, eher ist zu
verzeichnen, dass trotz oft und gern verkündeten Aufschwungs immer
mehr Menschen von Almosen abhängig werden, die Schlangen an den
Tafel werden länger. ... Es geht nicht darum gegen Almosen zu sein,
sondern gegen die Zustände, welche Menschen zu Almosenempfänger
werden lassen.
Nachgedanke:
Auch wenn sich das Thema wiederholt, ist es Sinnvoll sich damit
auseinanderzusetzen, es hat an Aktualität nicht verloren, ganz im
Gegenteil, trotz gegenteiliger Bekundungen, nimmt das Elend in diesem
Land zu, verschärft sich die Lebenssituation breiter
Bevölkerungsschichten, dabei ist das Elend in dieser Gesellschaft
nicht nur an materielle Armut geknüpft, sonder es ist wesentlich
weitreichender!
Unten
einige ältere Beiträge zum Thema auf diesem Blog:
Es
ist ein Elend mit der Armut, welches Sorge bereitet klick
Suppenküchen,
ja Suppenküchen, Tafeln und ... klick
...
mal wieder um gesellschaftliches Elend ... klick
Im
Wahlkampf darf das Elend nicht zu kurz kommen! klick
„Für
die werbewirksame Manifestation des Elends und den Verkauf unserer
Produkte!“ klick
Es
geht mal wieder um Almosen, ... klick
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