Die
Bauern haben Protestiert, einer der größten Proteste die diesem
Land in den letzten Jahren, vor allen ein Protest der von den Bauern
selbst gestaltet und ihre Interessen in den Mittelpunkt stellte.
Reaktionen gab es einige, wobei viele relativ verhalten daher kommen.
Da es bei diesen Protesten um eine effektive Gegenwehr gegangen, war
eher der Eindruck zu gewinnen, dass da lieber ein Schleier drüber
gelegt und am besten ignoriert. Auf Facebook fand ich einen
interessanten Beitrag, welcher auch auf einen Beitrag in einer
Zeitung verwiesen. Mit Zustimmung des Autor hier der Text:
Hier
eine ganz gute Darstellung zu den Bauernprotesten aus der FAZ.
Ein
paar freischweifende Assoziationen dazu:
Es
ist wohl kein Zweig der kapitalistischen Wirtschaft dermaßen vom
ideologischen Schein verhüllt wie die Landwirtschaft.
Es
beginnt damit, dass man aus der scheinbaren Abwesenheit großer
kapitalistischer Monopole "schließt", die Landwirtschaft
stünde für sich allein und sei nicht Teil der
Reproduktionsprozesses der kapitalistischen Wirtschaft. Von da wird
übergegangen zur Aussonderung "der Bauern" als
Objektgruppe, deren Produktionsweise angeblich auf ihren subjektiven
Präferenzen beruhe.
Die
ungeheuer anwachsende staatsmonopolistische Regulierung dieses
warenproduzierenden Wirtschaftszweigs wurde schon zu EWG-Zeiten so
beschrieben: die Landwirtschaft wird "eng mit den anderen
Bereichen der Wirtschaft verbunden und den ökonomischen
Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Produktionsweise
untergeordnet. Dies bedingt erstens die Differenzierung der
Bauernschaft, die Bildung von kapitalistischen Unternehmen in der
Landwirtschaft und die Proletarisierung der Mehrzahl der Bauern und
zweitens die Ausbeutung der landwirtschaftlichen Produzenten durch
das nichtagrikole Kapital, die durch das fortgeschrittenere
Entwicklungsniveau der Industrie gegenüber der Landwirtschaft
möglich wird. Die Landwirtschaft wird für das nichtagrikole Kapital
zu einem wichtigen Absatzmarkt, zu einem vielfältigen Gebiet der
Kapitalanlage und zu einem bedeutenden Rohstofflieferanten"
(Imperialismus heute, DDR 1967, S.291).
Die
grüne volksfeindliche HYSTERISIERUNG des staatsmonopolistischen
Kapitalismus zieht aus diesem ideologischen Schein ihre übelsten
demagogischen Waffen: das BAUERNBASHING. Es fußt gerade auf der
raffinierten Ausnutzung der Landwirtschaft und staatsmonopolistischen
Regulierung durch das nichtagrikole Kapital. Markantes Beispiel ist
die Verschmelzung der Glyphosat-Hysterie mit der Objektgruppe der
Bauern.
Ferner
betrifft der ideologische Schein alles, was das Wort
"Subventionierung" betrifft, wodurch die Produzenten so
dargestellt werden, als seien sie bloße ("egoistische")
Konsumenten.
Wir
kennen es aus der staatsmonopolistischen Privatisierung des
Wohnungsmarkts: als einziger Eingriff des Staates in "den Markt"
wird die Almosenverteilung der "Subjektförderung" für
"sozial schwache Härtefälle" geduldet - Wohngeld, KdU,
Transferleistungen allgemein. Hinzu kommt, dass der
Staatsmonopolismus infolge Lohn- und, im Agrarsektor, auch
Preisdrückerei einzuspringen hat ("Transferleistungen"),
da man heute durch seiner Hände Arbeit nicht einmal mehr die
Reproduktionskosten der eigenen Arbeitskraft deckt, geschweige
Reinvestition in Produktionsmittel. Diese Erkenntnis stand hinter
Sahra Wagenknechts Kampf für den Sozialstaat, während der
linksradikale Anti-Etatismus (etwa in Form "autonomer
Hausbesetzer") diesen Teufelskreis befeuert, der zu
Mietexplosion und anarchischem Wohnungs(nicht)Bau führt.
Der
Paroxysmus dieser "Subjektförderung", die zur totalen
Abhängigkeit ausgesonderter Objektgruppen führt, ist das
"bedingungslose Grundeinkommen."
Dem
gleichen Strickmuster dieses ideologischen Scheins, der produzierende
Subjekte zu "konsumierenden Objekten" mystifiziert und
ihnen daraufhin ein "falsches Gruppenbewußtsein"
unterstellt, folgt auch der "Kampf gegen Rechts". Es ist
nur noch eine Frage der Zeit, wahrscheinlich von Tagen oder Stunden,
bis das Bauernbashing zur Unterabteilung des "Kampfes gegen
rechts" erklärt wird.
K.
Linder
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