Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 30. Dezember 2019

Was für ein Gerangel, mit dem Fachkräftemangel.


Bildschirmfoto 2019-12-24 11:44 Uhr
„Arbeit sucht Arbeiter Nur durch Syrer und Polen steigt Beschäftigung im Land“* lautet eine Überschrift in der MZ, es geht um Arbeitskräfte, oder besser um den Mangel an diesen. Die Überschrift selbst ist eigentlich eine Irritation, wie so vieles was sich um die Arbeitskraft dreht. Da wird von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gesprochen und viele Arbeiter glauben das ihnen Arbeit gegeben wird, sind unter Umständen sogar dankbar, gelegentlich sogar selbst wenn das Einkommen zum Leben nicht reicht. Den Arbeitgebern wird gehuldigt, von der Politik, welche eigentlich die ihre ist, obwohl diese ohne Arbeiter nichts wären, ohne Arbeiter geht es nicht und zwar ohne Arbeiter, die über die Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen welche der sogenannte Arbeitgeber dringend benötigt. Wenn es nicht genügend Arbeiter mit entsprechenden Fähig- und Fertigkeiten gibt, wird dieses als Fachkräftemangel bezeichnet. Dabei sollten immer ausreichend Arbeiter zur Verfügung stehen, mehr als gebraucht werden, so das nicht nur eine entsprechende Auswahl besteht, sonder unter den Arbeiter gleicher Qualifikation die zur Beherrschung der Arbeiter als Klasse notwendige Konkurrenz vorhanden. Und bei allen verbreiteten Illusionen, kein sogenannter Arbeitgeber wird mehr Arbeitnehmer beschäftigen als er benötigt, allerdings auch nicht weniger. Es ist der Handel mit der Arbeitskraft, welcher in den Mittelpunkt zu stellen ist, also eine Geschäftsbeziehung, kein gnädiges geben und dankbares nehmen, sondern ein knallhartes Geschäft, in welchem wie üblich jede Ware gleicher Qualität in Konkurrenz zu seines Gleichen steht.
Also werden Arbeitskräfte gesucht, Menschen welche über entsprechende Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen und gezwungen sind diese auf dem Markt zu verkaufen, weil sie sonst nichts anderes zum Leben hätten, als das was sie aus diesem Verkauf erlösen können.
Der Fachkräftemangel entwickelt sich zu einem Dauerthema, wobei nun auch Arbeitskräftemangel an sich ausgemacht wird, ein gesamtgesellschaftliches Problem also? Danke des demographischen Wandels lässt so manches Problem begründen, ohne die eigentlichen Gründe für Arbeits- und Fachkräftemangel offenlegen zu müssen. Die Ursachen des gern bemühten demografischen Wandels hingegen bleiben im dunkel. So wird es auch einen Grund haben, warum populärer Weise vom demographisch Wandel gesprochen und nicht vom Gegenstand der Demographie, der Bevölkerungsentwicklung.
Das Thema also nicht neu, wurde durch einen Sachsen-anhaltinischen Minister erst jüngst in Vietnam um Arbeitskräfte geworben, war es der MZ oben erwähnten Beitrag wert, welcher auf Facebook geteilt und reichlich kommentiert und diskutiert wurde. Ich schrieb folgende zwei Kommentare: 

… Nun ja, so was kommt von so was, wenn Menschen in Größenordnungen aus dem Land vertrieben werden, muss sich eigentlich keiner über Fachkräfte- oder gar Arbeitskräftemangel beklagen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang, dass mit der Entindustrialisierung DDR nach 1990, eine wachsende Zahl von Menschen gezwungen wurden, ihre Arbeitskraft woanders zu verkaufen, dass taten sie auch und zogen in Folge sehr oft weg. Ihre Kinder wurden somit auch nicht hierzulande groß, sondern anderswo. Die ich rief die Geister ..., und welche Motivation gibt es zurückzuziehen? Etwa die erheblich schlechteren Löhne zum Beispiel?

… ... der demographische Wandel, eine Ursache? Nun war die Demographie einst die Wissenschaft von der Bevölkerungsentwicklung, aber es wandelt sich eben und so auch die Wissenschaft von der Bevölkerungsentwicklung. Allerdings hat die Bevölkerungsentwicklung viele Ursachen, Menschen wandern ab, weil sie ihren Lebensunterhalt hierzulande nicht im ausreichendem Masse bestreiten, und/oder ihre Arbeitskraft woanders besser verkaufen können. Menschen stellen die Fortpflanzung ein, weil sie für ihre Kinder keine Perspektive mehr erkennen, prekäre Beschäftigung nimmt nach wie vor zu und gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist hierzulande eine Illusion mit Zukunft. Da muss Abhilfe her und so braucht es Zuwanderung und das in Zeiten weitgehender extensiven Wirtschaftsentwicklung. Das Thema ist nicht neu, der Boden wird bereitet und jüngst wurde sogar auf hoher Ebene um Arbeitskräfte in Vietnam geworben ...,
Die MZ wusste zu berichten und es wurde kommentiert und diskutiert ...*


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