Nicht
gesucht, aber gefunden, vor Tagen schon, Beiträge, geschrieben,
verlinkt, kommentiert. Es geht um viel, aber um was geht es
eigentlich in der gegenwärtigen Krise? Da gibt es die
verschiedensten Ansichten, unterschiedlich motiviert, unterschiedlich
sozialisiert, unterschiedlich historisiert. Die Welt ist ein Komplex
von Prozessen, dass haben viele Menschen heute vergessen und sehen
nur fertige Dinge, einfache Erklärungen werden gesucht, gelegentlich
zu einfache gefunden und dann unumwunden gekämpft mit den Argumenten
und Methoden, welche nicht zu loben, heute aber gepriesen, weil
anderen Orts funktioniert, so historisch unkorrekt manchen Geist im
Widerstand erweckt. So steckt der Widerspruch oft in der Frage,
welche nach Antwort strebt, es ist der Zweifel in Bewegung, der nach
Erkenntnis strebt, so gestellt in Frage, oder auch nur hinterfragt,
es ist die allgemeine Klage, gegen welche Kritik sich wagt, zumindest
mit der Frage, wem nutzt es, oder in wessen Interessen, cui bono?
Zwei
Kommentare:*
(Gegenständlicher Beitrag ist
vom 26.03.2020)
- Wir
brauchen mehr Staat, eine nette Forderung, wenn nicht berücksichtigt
wird, was der Staat eigentlich ist und davon ausgegangen, dass der
Staat etwas unabhängiges, über den Dingen und Menschen stehend,
eine neutral agierende Einrichtung ist. Wenn aus bürgerlichen
Kreisen der Ruf nach weniger Staat zu vernehmen ist, ist es nur das
Echo des Rufes nach mehr Staat, denn nur der Staat ist in der Lage
staatliches zu privatisieren und nur der Staat ist dazu in der Lage
viel privatisiertes zu finanzieren, nur der Staat ist in der Lage den
gesellschaftlichen Reichtum um-zu-verteilen und der Staat sichert vor
der Umverteilung schon die Verteilung des gesellschaftlichen
Reichtums. Heute den Ruf nach mehr Staat zu erheben, weil der Staat
könne die Konzerne zwingen, was er auch kann, aber letztlich nur um
die Konzerne zu retten, selbst wenn der eine oder andere zu diesem
Zwecke geopfert werden muss.
Letztlich
werden Strukturen geopfert, um neue zu schaffen. Der Staat ist der
Staat, er hat den Interessen der herrschenden Klasse zu dienen und
das tut er, nicht mehr, aber auch nicht weniger und innerhalb der
herrschenden Klasse gibt es verschiedene Fraktionen, deren Interesse
durchaus verschieden sein können, gelegentlich gegenläufig und
welche sich bekämpfen, im Normalfall mittels Demokratie. Diese dient
nach wie vor der Unterdrückung des eigenen Volkes und des
Interessenausgleichs innerhalb der herrschenden Klasse.
Der
Prolet, welchen Du gerne schützen möchtest, kann sich nur selbst
schützen und zu diesem Zweck ist es notwendig sich zu organisieren,
wofür die Zeiten von Krisen sich gut eignen, da in diesen sich
gesellschaftliche Widersprüche verschärfen, zuspitzen und offen zu
Tage treten, aber um sich zu Organisieren braucht es Gruppen (Gruppe
ab 3 Personen), sowie Möglichkeiten des Zusammentreffens, z. B.
Orte, also Lokalitäten. Lenin setzte sich einst mit diesem Problem
auseinander, wer verfügt über diese Lokalitäten? In Quedlinburg
wurden selbst die Bänke auf dem Marktplatz, also im öffentlichem
Raum demontiert, obwohl kaum Menschen unterwegs, ist eine regelrechte
Geisterstadt.
Und
was ist die Krise hinter der Krise mit welcher Du Dich gegenwärtig
so intensiv auseinandersetzt? Wie würdest Du sie bezeichnen,
Wirtschaftskrise, Finanzkrise, zyklische Krise, allgemeine Krise,
Konjunkturkrise, Systemkrise, Strukturkrise, oder CoVid-19-Krise?
Ich
habe mich in letzter Zeit mit der Problematik beschäftigt, habe ja
Zeit, etliches habe ich gelesen und schwankend waren die Gedanken,
was ist richtig, was falsch, was nichtig, was von Bedeutung und da
gibt es noch eine ganze Menge dazwischen und wie üblich stellte ich
Fragen, wieso, weshalb, warum, wem nutzt es?
Es
geht nicht darum der einen oder anderen Kapitalfraktion das Wort zu
reden, es geht aber darum zu erkennen, dass in solchen Kämpfen das
Proletariat beständig zerrieben wird, von der einen, wie von der
anderen Seite. Da das Proletariat allerdings für den Fortbestand des
Kapitalismus unabdingbar ist, eines Lazarus gleich wieder aufersteht
und das wird solange so sein, bis der Proletarier als Messias seine
Grabhöhle selbst verlässt, und seine eigenen Wege geht.
Und
jetzt kommt die Verschwörungstheorie, die erlassenen Maßnahmen
negieren nicht nur das Versammlungsrecht, sie stärken auch die
gegenwärtig regierende Kapitalfraktion, in dem die Basis ihres
Konkurrenten geschleift wird. Also jene Unternehmen, welche
vordergründig von der Binnennachfrage und vom kleinen Handel leben,
die großen Handelsketten können weiter agieren, ihnen wird lästige
Konkurrenz vom Hals geschafft und letztlich bleiben jene übrig,
welche sich diese Einschnitte leisten können. Waren können
weiterhin per Versandhandel bestellt werden, also besteht die
Möglichkeit sich auch mal eine neue Hose zu kaufen.
Und
die Rettungsmaßnahmen zeigen wohin der Zug fährt, 40 Milliarden für
die Rettung von Kleinstunternehmen, 500 Milliarden für die Großen
und das wird erst der Anfang sein, dank CoVid-19 human verpackt. Hier
findet eine Bereinigung des Marktes statt und der von Dir zu
schützende Prolet wird es zahlen müssen und kann nicht einmal
dagegen vorgehen, sich organisieren, weil er dank der Heiligkeit von
CoVid-19 eingesperrt wurde.
Und
die Fallzahlen hierzulande? Dank eines Gesundheitssystems, welches
noch nicht komplett auf dem Altar des Marktes geopfert wurde, vor
Wochen wurde darüber fabuliert, dass es hierzulande noch 1000
Krankenhäuser zu viel gibt, durchaus überschaubar.
Da
sollte angesetzt werden!
Ein
Prolet, Tagelöhner und Kulturarbeiter ohne Bezahlung, aber mit Sinn!
Ps.
Und wenn der Proletarier den Proletarier hängt, weil er nicht dem
üblichen Duktus folgt und in Frage stellt, hat er schon verloren …
Eine Antwort hat es gegeben, worauf ich
wie folgt reagierte:
…
und wo wäre Putin ohne Jelzin? Im
allgemeinen, wie im besonderen werden die Auseinandersetzungen, ob
mit oder ohne Beteiligung des Proletariats auf dem Rücken des
Proletariats ausgefochten, solange dieses seine eigenen Interessen
nicht vertritt. Es werden die verschiedensten Säue durchs Dorf
getrieben, der Ringelschwanz erheischt Aufmerksamkeit und es wird
sich an diesen geklammert und gefolgt, solange die Sau am laufen ist.
Gelegentlich wird allerdings auch die eine oder andere Sau
geschlachtet, gelegentlich wenn sie ihren Zweck erfüllt, oder diesen
nicht mehr erfüllen kann, von ihren eigenen Herren. Sie zu
schlachten von anderer Seite ist nicht einfach, fühlt sie sich doch
im Schlamm wohl, lässt sich gern in diesen sinken. Damit das Wesen
der Sau erkannt werden kann und offenbart, müssen zum Beispiel viele
Steine in den Sumpf geschmissen, so dass sie nach oben kommt, der
Sumpf kann auch trocken gelegt werden, was allerdings dazu führen
kann, dass die Sau nun im trocken Schlamm feststeckt, wie dem auch
immer ist, der Ringelschwanz verlockt und soll verlocken!
Wie
lange hat es gedauert, in die Klimadiskussion Vernunft und das
wirkungsvoll, einfließen zu lassen?
Mit Ängsten werden
Menschen gefügig gemacht, diszipliniert und kontrolliert. Das Klima
konnte alle umbringen, das Virus jeden einzelnen, die Gefahr ist
groß, im zweiten Fall nur persönlich!
In China brach ein
Virus aus, in einer Stadt mit 11 Millionen Einwohnern, es war neu und
unberechenbar, die Chinesen reagierten, bauten zwei neue
Krankenhäuser und schafften zusätzlich medizinisches Personal in
eine Region welche 60 Millionen Menschen beherbergt und riegelte
diese ab, sollen wohl 50000 Helfer gewesen sein. Der Rettung des
menschlichen Lebens wurde alles andere untergeordnet. Sie bekamen das
Problem in den Griff und unterstützen nun materiell und personell
andere Staaten, Industriestaaten wie Italien darunter. In Italien
tobt sich das Virus richtig aus, es gibt zwar schon Erfahrungen im
Umgang mit dem Virus, diese fallen in Italien allerdings auf
unfruchtbarem Boden, fruchtbar ist dieser allerdings für die
Verbreitung des Virus. Und gerade in den Ländern breitet sich das
Virus besonders stark aus und hinterlässt eine verheerende Spur, in
welchen das Gesundheitssystem in den letzten Jahrzehnten am
intensivsten im Sinne der großen Klinikkonzerne umgebaut wurde. Der
Umbau war staatlich veranlasst, ob nun in Form des italienischen,
oder des EU-Staates, ist in diesem Fall sekundär, der starke Staat
machte es möglich! Es mangelt an allem! Hierzulande wurden zwar auch
schon Teile des Gesundheitssystems umgebaut, aber noch nicht in dem
Umfang wie anderswo, der weitere Umbau war geplant, war nicht vor
Wochen noch zu vernehmen, dass es hierzulande noch 1000 Krankenhäuser
zu viel gäbe? ...
*
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