Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Dienstag, 23. November 2021

Historische Vergleiche sind sinnvoll, auch wenn Vergleiche hinken.

Es ging um eine Anzeige wegen Volksverhetzung, im Zusammenhang mit gegenwärtig allgemein üblicher Diskriminierung Ungeimpfter durch die führende Politik. Und wenn sich angeschaut wird, was Politiker so alles von sich geben, ins besonderen Menschen gegenüber, welche geneigt selbst zu denken, es wagen aktuelle Politik zu hinterfragen, politisch motivierte Maßnahmen der Kritik unterziehen und den politischen Vorgaben nicht folgen, dann wäre es an der Zeit nicht den einzelnen Politiker zu verklagen, sondern das politische System, indem die Basis desselben angeprangert.

In einer Liste wurde das Ansinnen einer Anzeige gegen eine Politikerin wegen Volksverhetzung dargestellt und um Gegenlesung gebeten. Es kam zu einer gegensätzlichen Diskussion, was zu erwarten und animierte mich meine Gedanken dazu entsprechend zu formulieren und in der Liste zu veröffentlichen:   

Für eine solche Anzeige wäre ich nicht, was kann sich davon versprochen werden? Das Rechtssystem einer Gesellschaft entspringt und entspricht den gesellschaftlichen Verhältnissen, es hat den dominierenden Interessen zu dienen und gehetzt wird gegenwärtig an allen Ecken und Enden. Allerdings um Entwicklungen zu erkennen kann ein Blick in die Geschichte hilfreich sein. Dabei hinken Vergleiche immer, nur hat der Mensch auch gelernt zu abstrahieren, doch nutzen viele diese Fähigkeit im eigenen Interesse nur selten und so werden Parallelen nicht erkannt, weil in Illusion verhaftet, dass heute alles anders sei und mit früher nicht mehr zu vergleichen. Aber ist dem so, nur weil die Form eine andere, technologische Entwicklung vorangeschritten und wegen klassischen religiösen Anderssein Menschen heute nicht mehr so leicht zu entzweien? Jedenfalls nicht hierzulande, wo es immer weniger konfessionell gebundene Menschen gibt.

Das Problem hatten die deutschen Faschisten schon und so stellten sie nicht die Religion in den Mittelpunkt ihrer Ausgrenzungspolitik, sondern die Rasse und politische Überzeugungen, die Religion lieferte nur noch die Tradition, an welcher angeknüpft. Dabei hat es nicht mit Pogromen begonnen, erst wurde mit dem Finger gezeigt, auf jene, welche vermeidlich anders und keine Bedrohung für die Faschisten waren. Jene welche bedrohlich gewesen, konnten nach dem Reichstagsbrand in den KZs unter Umständen zu Tode genesen, von den Strapazen welche ihnen auf den Weg in dieselben angetan. Sie wurden malträtiert, verhaftet, eingesperrt, gequält und manchmal auch wieder entlassen, so dass das Volk erfahren konnte, was ihm passiert, wenn es den notwendigen Gehorsam nicht kapiert und marschiert, wie wir heute wissen.

Und so werden heute die Ungeimpften mit Maßnahmen überzogen, in Österreich wurden Lockdowns für Ungeimpfte verhängt, hierzulande wird darüber noch fabuliert, aber 2G und 3G sind schon allgegenwärtig. Ungeimpfte wurden als Schuldige auserkoren, weil Maßnahmen nicht mehr anders zu begründen sind, gut zu sehen, wenn die Neigung zu hinterfragen und wissenschaftlicher Anspruch besteht.

Die Zeiten sind heute andere, Widerstand muss nicht weggesperrt werden, er ist nicht vorhanden und wo er keimt, wird er schnell erstickt, oder diskreditiert. Der Glaube ans Gute im System, lässt viele Menschen den faulen Kadaver nicht sehen, denn die Meinung ist frei, selbst wenn sie nur frei von Wahrheit sei und auch die Menschenwürde ist unantastbar, selbst wenn sie mit Füßen getreten wird.

Doch sie marschieren wieder in Richtung Osten, nur wer möchte hierzulande Krieg, das wollen die Menschen genauso wenig wie einst 1933, sie müssen darauf vorbereitet werden und da hilft nur Ablenkung, mit etwas was die Menschen trifft, was sie erfahren, was als Gefahr aufgebaut und aufgebauscht werden kann, bis keiner mehr woanders hinschaut. So ist die Schlange vor dem Kaninchen zwar eine Blindschleiche, welche ablenkt, damit das Kaninchen nicht merkt, wie es von hinten vom Fuchs gefressen, als gefährlich erkannt.

Ja einst wurden zum Zwecke nicht nur Juden denunziert, die Slaven waren genauso Untermenschen, wie Menschen mit anderer Hautfarbe und vor allem alle welche bolschewistisch, welche sich unter Nietzsches Überich zu beugen hatten, oder war es der Wille des Wahrhaftigen, welcher sich mittels Irrationalismus, den notwenigen Glauben verschaffte? Egal wer auch immer zu diskreditieren war, es diente zum Disziplinieren der anderen!

Heute währe gleiches Vorgehen wirkungslos, da braucht es anderes, um die Ängste der Menschen zu nähren, in unserer oft verkündeten Wohlstandswelt, wo sich selbst die Armen an Almosen überfressen können, um zu erkranken. So auf den Weg in die ewige Unsterblichkeit mit ausgeprägtem Körperkult, wo selbst die Über- und Untergewichtigen sich zelebrieren, da kann die Angst am besten mit Gesundheit parlieren, welche vermeintlich verloren geht, wenn der Mensch nicht wachsam steht und vorgeschriebene Wege geht. Und die nicht so laufen wollen, weil vielleicht sie sehen, wohin der Weg führt, welchen viele aus Angst heraus nun gehen, auch wenn sie die Welt nicht mit anderen Augen sehen, nur die rosarote Brille abgesetzt, werden von allgemein Gläubigen verpetzt, weil diese auf sie gehetzt.

Und andererseits kann Politik an etwas festgemacht werden, was den andersseienden gemein, zum Beispiel das sie sich nicht mit einem experimentellen Impfstoff impfen lassen. Darauf muss hingearbeitet werden denn anders kann nie die Mehrheit sein, im eigenen Land taugt nur eine Minderheit zu plakativen, ausschließenden, instrumentalisierten Anderssein. Sie werden zur Ablenkung gebraucht, ihnen wird die Schuld zugewiesen, denn wenn sie nicht wären, wäre die Welt in Ordnung, könnte selbst der Arme seine Almosen in vollen Zügen genießen, so die Intention. Das vor einem Jahr noch alle ungeimpft und die gegenwärtige Situation verkündeter weise noch schlimmer als damals, interessiert nicht und wird mit der Minderheit begründet, welche damals die Mehrheit gewesen. Die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz, desto unwissenschaftlicher Behauptungen, desto weniger Aussagen zu beweisen, desto mehr braucht es den Sündenbock. Dieser ist allerdings nicht einfach da, er muss geschaffen werden und Menschen mit deren Verurteilung konfrontiert, sie müssen vorbereitet werden, denn am Anfang standen nie die Pogrome, Scheiterhaufen, Gaskammern, am Anfang wurde verurteilt, verunglimpft, ausgeschlossen. Und immer wurden dann die Pogrome, Scheiterhaufen, Gaskammern etc. mittels Rechts gerechtfertigt, egal ob Inquisition, Volksgerichtshof, Bundesverfassungsgericht, sie sprachen die Rechtfertigung aus, welche die Politik brauchte und in neuerer Zeit Wissenschaftler wie von Politikern gewünscht vordem begründen mussten.

Sie werden es wissen, schrieb ich an anderer Stelle, die Erde ist eine Scheibe und die Gestirne haben sich gefälligst um diese zu drehen, Galilei hat einst widerrufen, mit diesem Widerruf erhob er die Wissenschaft in den Status einer Hure der Politik, sie hat zu begründen was Politiker erfinden. Und so gelten für das aktuelle Virus sonst übliche Naturgesetze nicht, Gesunde stecken Kranke an und Menschen, welche mittels Spritze immunisiert, erkranken an einer Krankheit, gegen die sie verkündeter weise immunisiert. 

Nein, für die gegenständliche Anzeige wäre ich nicht, sie würde sich im Sande verlaufen und ohnehin kaum etwas davon an die Öffentlichkeit gelangen. Von vielen Anzeigen betreffs der Maßnahmen habe ich gelesen, im Allgemeinen außer Spesen nichts gewesen, in den endlichen Weiten des bundesdeutschen Rechtssystem hat sich schon vieles verlaufen und letztlich totgelaufen. Aufklärung, Auseinandersetzung, Erkenntnisgewinn und vor allem Organisation sind wichtig. Widersprüche sind Triebkräfte und aus dem Widerspruch wächst Erkenntnis, wenn es denn gewollt ist. Der Weg zu wissenschaftlicher Erkenntnis ist kein einfacher, im Gegensatz zur Meinungsbildung, dafür braucht es auch eine entsprechend Diskussionskultur, welche nicht im Ausschluss, Selbstausschluss enden sollte, so entsprechend der Aussage von Rosa Luxemburgs, von der Freiheit, als auch der Freiheit der Andersdenkenden. In dieser Beziehung gibt es allerdings regional große Unterschiede, anstatt sich mit den Ansichten anderer auseinanderzusetzen, wird häufig festgestellt, dass diese falsch, böse etc. und deswegen ist der Kontakt abzubrechen.

Nur warum stellt jemand einen Text mit Frage in eine Liste und bittet diesen gegenzulesen? Meines Erachtens, um zu diskutieren, Bestätigung oder Wiederspruch zu erfahren. Der Zweifel ist eine Kraft, welche treibt, Erkenntnis soll er bringen! Oder?    

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