Es
ist interessant über Worte und deren Inhalte nachzudenken, Worte
finden Verwendung, mit Worten lässt sich trefflich streiten,
allerdings kann auch über Wortinhalte gestritten werden, wenn
sie Begriffe sind.
Und so schrieb ich im Rahmen einer Diskussion folgende Gedanken
nieder:
Wörter
können
sehr schnell umgedreht werden,
Retröw zum Beispiel, allerdings kann ich nicht sagen was es
bedeutet, außer umgedreht Wörter. Mit den Inhalten sieht es unter
Umständen
anders aus und gern werden Begriffe genutzt, welche positiv belegt
sind, um
gegenteiliges zu transportieren und ursprüngliche inhaltliche
Transparenz so zu negieren.
(Sinnvoll
ist es daher
mit Begriffen und Begriffsinhalten zu arbeiten, wenn sich die
Gelegenheit ergibt, die Reaktionen sind durchaus interessant und
gerade bei älteren Begrifflichkeiten kann es so zu manch einer
Überraschung kommen. So überrascht kann darauf verwiesen werden,
dass sich Inhalte von Begriffen durchaus mit ihrer Anwendung und
Verwendung ändern, in Vergangenheit, wie in Gegenwart. Selbes
ist übrigens auch mit der Geschichtsschreibung möglich, sie hat
einem Zweck zu folgen, gelingt es dieses für die Vergangenheit zu
veranschaulichen, ist es
gut in die Gegenwart zu übertragen. Wichtig sind plausible und
nachvollziehbare Beispiele.)
Oft
ist es aber auch so, dass Begriffe ihres Inhaltes nicht einmal
beraubt werden, ihre Anwendung allerdings gesellschaftskonform und
nicht gesellschaftskritisch erfolgt. Wie übrigens schön im
verlinkten Beitrag zu sehen. Emanzipation ist
letztlich ohne gesellschaftlichen Kontext nicht denkbar und da kommt
es auf die Betrachtungsweise und deren weltanschauliche Grundlagen
an.
Letztlich
bleibt
oft
nichts
anderes
übrig,
als
in
Diskussionen
Begriffsinhalte zu klären, also verständlich zu machen, was unter
diesen Begriff verstanden,
mit welchem Inhalt er verwendet wird. Das ist allein schon notwendig,
damit der Gegenüber weiß, von was gesprochen, oder geschrieben.
Übrigens ist es auch nicht neu, dass Wörter zu Worthülsen werden,
oder mit zum Teil gegenteiligen Inhalten versehen werden, aus
ursprünglich positives,
negatives wird, oder umgekehrt. Es ist das Interesse, welches hinter
der Verwendung steht und
was
mit
der
Verwendung
assoziiert werden
soll.
Wörter
werden inhaltlich nicht richtig oder falsch angewendet, sondern
Interessen bezogen!
Auch eine Form des ideologischen Klassenkampfes und war es nicht
Luther, welcher sagte, stehe fest, rede klar, höre auf!
Weitere
Gedanken im Zusammenhang mit der Diskussion:
-
Die
Wortbedeutung, angemessen oder nicht, sie ist gegeben, sie wird
gegeben, sie wird verändert, mit der Veränderung ihrer Ursachen,
und/oder
dem dienlichen Zweck.
Was die Emanzipation betrifft, so ist der Begriff selbst Beispiel für
Veränderung, grundsätzlich bleibt die Bedeutung aber erhalten, auch
wenn sich die Bezugsebene ändert. Letztere wird von Interessen
bestimmt, welche wiederum den jeweiligen gesellschaftlichen
Verhältnissen entsprechen, durch die Produktionsverhältnisse
bestimmt. In einer Gesellschaft, in welcher es keine Sklaven mehr
gibt, geht es auch nicht mehr um die Emanzipation derselben!
Weltanschaulich
betrachtet, sein oder nicht sein ist nicht der Frage, sondern Sein
oder Bewusstsein, was hat das Primat, letzteres lässt alles möglich
zu, erstes orientiert sich an der objektiven Realität, also am Sein
…
-
Beispiele,
nun ja, es gibt Begriffe, Bezeichnungen, welche mit dem Wandel ihrer
Funktion ihre Bedeutung änderten. So der Fensterladen, er diente
einst dem Schutz, der Sicherung des Fensters und als
Aufbewahrungsfläche (Lade)
für
Waren zum Handel. Die Verkaufsfunktion ging verloren, die
Schutzfunktion und
der Name blieb
erhalten, der Fensterladen befindet sich praktischerweise heute
rechts
und/oder links vom Fenster, und
nicht mehr Unterhalb zum
klappen.
Oder Demokratie, verklärt wird sie allgemein, als ein Instrument des
Interessenausgleich allgemein
betrachtet,
obwohl sie ein Instrument der Herrschaft ist, dem Interessenausgleich
speziell
in
der Klassen der Herrschenden dienlich. So
kommt es das oft von falscher oder richtiger Demokratie gesprochen
wird, es werden Illusionen gepflegt, welche verhindern die jeweilige
Diktatur hinter der entsprechenden Demokratie zu erkennen. Aus diesem
Grund ist es sinnvoll
von bürgerlicher Demokratie zu reden, wenn wir uns mit gegenwärtiger
Demokratieform auseinandersetzen. Und da haben wir das nächste
Problem, sind wir nicht alle Bürger? Ja, da für alle die gleichen
formalen Bürgerrechte gelten, aber
nein, wenn die Stellung zu den Produktionsmitteln Berücksichtigung
findet. In Folge der französischen Revolution wird der Begriff des Bürgers auf die Gesamtbevölkerung übertragen, die althergebrachte
Ständeordnung wird aufgehoben und
die Theorie von den Klassengegensätzen entwickelt.
-
Es
macht Spaß mit Worten und Begriffen zu spielen, gerade im Rahmen von
Stadtführungen, die Ergebnisse sind überraschend und regen oft zum
Nachdenken an. Und wenn an Beispielen praktiziert, wird unter
Umständen das Nachdenken über Begriffe angeregt, diese also nicht
als gegeben,
sondern als entwickelt zu betrachte! ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen