Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 10. August 2018

Auf der Facebook-Seite eines Politikers entdeckt, … es sind noch Lehrstellen frei …


Bildschirmfoto 2018-08-05 14:50 Uhr
Nicht uninteressant und oft wird gejammert, dass es zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte gibt, als Fachkräftemangel wird solches verkauft und beklagt. Da liegt der Schluss nahe, zu qualifizieren und berufliche Qualifikation beginnt heutzutage mit einem Lehrberuf. Kann auch ein Studium sein, aber solches ist gegenwärtig nicht beliebt, jedenfalls nicht bei jenen, welche Fachkräfte in Industrie und Handwerk brauchen. Dabei jammert die Industrie nicht so laut wie das Handwerk, allerdings sind es vorrangig Abiturienten, welche die Voraussetzungen für einen Lehrberuf mitbringen. Warum das so ist, wird selten hinterfragt und um das Problem zu lösen, werden sehr oberflächliche Lösungen vorgeschlagen, die eigentlichen Ursachen nicht berücksichtigend. Auf Facebook findet sich eine Auseinandersetzung zum Thema, zu welcher ich folgendes geschrieben:
1.) Es ist sicher ein Spagat, auf der einen Seite wollen Unternehmen gut gebildete und auf die Ausbildung gut vorbereitete junge Menschen, zum anderen wollen sie aber auch Menschen, welche folgsam sind, gehorchen und ausreichend Eigenmotivation mitbringen, … eine Kombination welche zugegebener Maße nicht so einfach zu finden ist. Eine Perspektive können Unternehmen allerdings nicht bieten, wenn der Auszubildende seine Ausbildung abgeschlossen hat, wird er in die Rotation eines zukünftigen Arbeitslebens entlassen und das selbst wenn er übernommen wird. Die Zukunft ist ungewiss und als Träger der Ware Arbeitskraft wird es den Menschen immer schwerer gemacht diese so zu veräußern, dass Mensch auch davon leben kann. Die Lohnunterschiede in diesem Land sind enorm und immer mehr Menschen werden gezwungen ihre Arbeitskraft unter Wert zu verkaufen. Wenn das Berufsleben endet, gibt es für immer mehr Menschen eine Rente, welche zum Leben hinten und vorn nicht reicht. Mit solch einer Perspektive versehen, weil von immer mehr jungen Menschen in der eigenen Familie erlebt, ist die Motivation nicht unbedingt groß, einen Beruf zu erlernen, da die berufliche Perspektive im ungewissen liegt und die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass diese über lange Wegstrecken im sozialen Elend verläuft und dort auch enden wird.
2.) Das schlimmste ist eigentlich, dass die meisten sogenannten Unternehmer, welche über den Mangel an ausreichend vorbereiteten Schulabsolventen klagen, dieses oft selbst mit verschuldet haben, da sie die dafür verantwortliche Politik unterstützen und befördern. Sogenannten Unternehmern fehlt es oft am Vermögen gesellschaftliche Zusammenhänge zu erkennen und die notwendigen Konsequenzen daraus abzuleiten, lieber wird gejammert, geklagt und festgestellt, dass viel zu viel junge Menschen studieren wollen. Letztlich aber nur aus dem Grund, weil diese jungen Menschen oft die Voraussetzung für die Aufnahme einer Lehre mitbringen. Die Mühe einmal darüber nachzudenken, warum es junge Menschen gibt, welche keinen Schulabschluss vorweisen können, warum junge Menschen die Schule verlassen und die Voraussetzungen für eine Berufsausbildung nicht mitbringen, machen sich diese Menschen nicht, oder sie folgen den allgemein verbreiteten Anschichten und schieben es auf die Eigenverantwortung der jungen Menschen selbst. Die gesellschaftlichen Ursachen bleiben dabei meistens unberücksichtigt. Das Sein bestimmt das Bewusstsein, da wir aber in einer Gesellschaft leben, in welcher der Irrationalismus Hochkonjunktur hat, sollte sich allerdings auch keiner über die Folgen wundern!
3.) Nun ist es so, dass in diesem System alles messbar und damit vergleichbar sein muss, dazu braucht es Schulnoten, allerdings sagen diese wenig über die Fähigkeit und Fertigkeiten eines Menschen aus, in der Regel zeigen gute Noten nur, dass diese Mensch besonders anpassungsfähig sind und das wird in der Wirtschaft gebraucht, auch ein Grund warum das hiesige Bildungssystem nicht eine breite Allgemeinbildung mit Entwicklung praktischer Fähigkeiten praktiziert, sondern eine tiefe Schmalspurbildung, zur Zeugung williger und billiger „Fachidioten“, welche am besten nicht in der Lage sind über den Tellerrand zu schauen, produziert. … Und es wird immer Probleme geben, wenn die Angestellten intelligenter, besser gebildet und lernfähiger sind, als die Inhaber von Unternehmen, wenn diese nie gelernt haben damit umzugehen.
P.S. Unternehmer, oder sogenannter Selbstständiger kann Mensch aus den verschiedensten Gründen werden, so manche Notwendigkeit möge den einen oder die andere dazu allerdings auch zwingen, die Gründe sind in der Regel allerdings monetär und nicht Intelligenz bezogen …


1 Kommentar:

  1. Hallo und mal genau betrachtet, treten Sie den Selbstständigen nicht zu sehr auf die Füße, immerhin sind diese das Rückgrat der Gesellschaft. Und die Selbständigen sind sicher nicht verantwortlich für die schlechte Ausbildung so manch Jugendlichen ...

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