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Bildschirmfoto 2018-08-05 14:50 Uhr |
Nicht
uninteressant und oft wird gejammert, dass es zu wenig qualifizierte
Arbeitskräfte gibt, als Fachkräftemangel wird solches verkauft und
beklagt. Da liegt der Schluss nahe, zu qualifizieren und berufliche
Qualifikation beginnt heutzutage mit einem Lehrberuf. Kann auch ein
Studium sein, aber solches ist gegenwärtig nicht beliebt, jedenfalls
nicht bei jenen, welche Fachkräfte in Industrie und Handwerk
brauchen. Dabei jammert die Industrie nicht so laut wie das Handwerk,
allerdings
sind es vorrangig Abiturienten, welche die Voraussetzungen für einen
Lehrberuf mitbringen. Warum
das so ist, wird selten hinterfragt und um das Problem zu lösen,
werden sehr oberflächliche Lösungen vorgeschlagen, die eigentlichen
Ursachen nicht berücksichtigend. Auf
Facebook findet
sich eine Auseinandersetzung zum
Thema,
zu welcher ich folgendes geschrieben:
1.)
Es
ist sicher ein Spagat, auf der einen Seite wollen
Unternehmen gut gebildete und auf die Ausbildung gut vorbereitete
junge Menschen, zum anderen wollen sie aber auch Menschen, welche
folgsam sind, gehorchen und ausreichend Eigenmotivation mitbringen, …
eine Kombination welche zugegebener Maße nicht so einfach zu finden
ist. Eine Perspektive können Unternehmen allerdings nicht bieten,
wenn der Auszubildende seine Ausbildung abgeschlossen hat, wird er in
die Rotation eines zukünftigen Arbeitslebens entlassen und das
selbst wenn er übernommen wird. Die Zukunft ist ungewiss und als
Träger der Ware Arbeitskraft wird es den Menschen immer schwerer
gemacht diese so zu veräußern, dass Mensch auch davon leben kann. Die
Lohnunterschiede in diesem Land sind enorm und immer mehr Menschen
werden gezwungen ihre Arbeitskraft unter Wert zu verkaufen. Wenn das
Berufsleben endet, gibt
es für immer mehr Menschen eine Rente, welche zum Leben hinten und
vorn nicht reicht. Mit solch einer Perspektive versehen, weil von
immer mehr jungen Menschen in der eigenen Familie erlebt, ist die
Motivation nicht unbedingt groß, einen Beruf zu erlernen, da die
berufliche Perspektive im ungewissen liegt und die Wahrscheinlichkeit
sehr hoch ist, dass diese über lange Wegstrecken im sozialen Elend
verläuft und dort auch enden wird.
2.)
Das
schlimmste ist eigentlich, dass die meisten sogenannten Unternehmer,
welche über den Mangel an ausreichend vorbereiteten Schulabsolventen
klagen,
dieses oft selbst mit verschuldet haben, da sie die dafür
verantwortliche Politik unterstützen und befördern. Sogenannten
Unternehmern fehlt es oft am Vermögen gesellschaftliche
Zusammenhänge zu erkennen und die notwendigen Konsequenzen daraus
abzuleiten, lieber wird gejammert, geklagt und festgestellt, dass
viel zu viel junge Menschen studieren wollen. Letztlich aber nur aus
dem Grund, weil diese jungen Menschen oft die Voraussetzung für die
Aufnahme einer Lehre mitbringen. Die Mühe einmal darüber
nachzudenken, warum es junge Menschen gibt, welche keinen
Schulabschluss vorweisen können, warum junge Menschen die Schule
verlassen und die Voraussetzungen für eine Berufsausbildung nicht
mitbringen, machen sich diese Menschen nicht, oder sie folgen den
allgemein verbreiteten Anschichten und schieben es auf die
Eigenverantwortung der jungen Menschen selbst. Die gesellschaftlichen
Ursachen bleiben dabei meistens unberücksichtigt. Das Sein bestimmt
das Bewusstsein, da wir aber in einer Gesellschaft leben, in welcher
der Irrationalismus Hochkonjunktur hat, sollte
sich allerdings auch keiner über die Folgen wundern!
3.)
Nun
ist es so, dass in diesem System alles messbar und
damit vergleichbar sein muss, dazu braucht es Schulnoten, allerdings
sagen diese wenig über die Fähigkeit und Fertigkeiten eines
Menschen aus, in der Regel zeigen gute Noten nur, dass diese Mensch
besonders
anpassungsfähig
sind
und das wird in der Wirtschaft gebraucht, auch ein Grund warum das
hiesige Bildungssystem nicht eine breite Allgemeinbildung mit
Entwicklung praktischer Fähigkeiten praktiziert,
sondern eine tiefe Schmalspurbildung, zur Zeugung williger und
billiger „Fachidioten“,
welche am
besten nicht
in der Lage sind über den Tellerrand zu schauen, produziert. … Und
es wird immer Probleme geben, wenn die Angestellten intelligenter,
besser gebildet und lernfähiger sind, als die Inhaber von
Unternehmen, wenn diese nie gelernt haben damit umzugehen.
P.S.
Unternehmer, oder sogenannter Selbstständiger kann Mensch aus den
verschiedensten Gründen werden, so manche Notwendigkeit möge den
einen oder die andere dazu allerdings
auch zwingen,
die Gründe sind in der Regel allerdings
monetär und nicht Intelligenz bezogen …
Hallo und mal genau betrachtet, treten Sie den Selbstständigen nicht zu sehr auf die Füße, immerhin sind diese das Rückgrat der Gesellschaft. Und die Selbständigen sind sicher nicht verantwortlich für die schlechte Ausbildung so manch Jugendlichen ...
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