Wie
dem auch immer sei, es geht mal wieder gegen die DDR und damit die
Menschen die DDR so sehen, wie sie gewesen sein soll und nicht so
sehen, wie sie gewesen ist, wird viel getan. Es werden
Wissenschaftler beauftragt zu untersuchen, wie das Leben in der DDR
war und diese Untersuchungen werden gebraucht, gilt es
doch die DDR nach wie vor zu verteufeln. Gut und Böse, eigentlich
Grundbegriffe der Moral und in keinem Fall unumstößlich, werden
heute als absolute Begriffe gesehen und angewendet. Das in diesem
Zusammenhang jegliche Endwicklung und Veränderung negiert und auf
einfache Schwarz-Weißschemen zurückgegriffen wird, ist nicht nur
dem fortschreitenden Verlust an Vernunft in der
politischen Auseinandersetzung geschuldet, sondern auch dem
verfolgtem Zweck. So wird ein Beitrag in der MZ mit „Hort oder Unterdrückungstaat, warum sich unterschiedlich an DDR-Alltagerinnert wird?“ überschrieben. Entweder oder, wird ein
einfaches Schema genutzt, eine Entscheidung für die benannten
Antipoden abverlangt, ein dazwischen gibt es nicht! Letztlich wird in
diesem Zusammenhang die Legende vom neutralen Staat unterstellt,
welcher vorgeblich Interessen-neutral die gesellschaftlichen
Verhältnisse zu überwachen hat. Der Staat als Machtorgan zur
Durchsetzung von Interessen bleibt unberührt. Also eher Verklärung
als Erklärung, wird Geschichte Interessen-bezogen betrachtet, die
gefressene Kreide soll den Eindruck von Neutralität und über den
Dingen stehend vermitteln.
Das
auf Facebook dieser Beitrag
umfangreich diskutiert wird, kann eigentlich nicht verwundern,
allerdings setzten viele den Hort, nicht als das Behütet-sein in der
Gesellschaft, sondern eher mit der entsprechenden Kindereinrichtung
gleich. Ich habe zum Thema dort folgenden Beitrag hinterlassen:
„Bis
heute gibt es eine Diskrepanz zwischen dem in der öffentlichen
Debatte vorherrschenden DDR-Bild und dem individuell Erlebten“, und
so möge es eine Diskrepanz zwischen dem in der öffentlichen Debatte
vorherrschenden DDR-Bild und dem individuellen Erleben geben,
allerdings gibt es eine wesentlich größere Diskrepanz zwischen dem
in der öffentlichen Debatte vorherrschenden DDR-Bild und dem Leben
in der DDR! Und das ist entscheidend, individuell wird sich gern
angepasst und gelegentlich den zu verbreitenden Vorstellungen vom
Leben in der DDR gefolgt! Das ist ein kleiner, aber nicht
unbedeutender Unterschied! Und was ist schon die öffentliche
Debatte? Wer führt diese? Wissenschaftler, welche die notwendigen
Mittel für ergebnisorientierte Forschung erhalten, die Medien, die
Politik, oder die Menschen, welche in der DDR gelebt und denen im
Zuge der öffentlichen Debatte erklärt wird, wie sie doch gelebt
haben müssen? Letztere sind in der Regel also Statisten ihres
eigenen Lebens, welchen ihre eigene Erfahrungswelt genommen werden
soll! Mittels wissenschaftlichen Anspruchs überdeckt, sollen sie
glauben was ihnen über ihr Leben erzählt wird! Die Menschen sollen
so gelebt haben, wie es Wissenschaftler erforschen, wie es Politiker
sehen, wie in den Medien darüber berichtet wird, aber nicht wie sie
selbst gelebt haben! Ihr Wissen, ihre Erfahrungen spielen eine
untergeordnete Rolle, der großen Linie ist zu folgen!
Nun
ja, wir streiten uns nicht über Geschichte, sondern über deren
Interpretation und diese ist in der Regel Interessen-bezogen, die DDR
muss böse gewesen sein, egal wie Menschen sie erfahren haben und so
kann unsere heutige Welt im Glanz ihres Seins gepriesen werden, die
Illusion in Hoffnung nährend!
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