Auf
einen Beitrag wurde aufmerksam gemacht, den
Link
folgend und nicht nur den Beitrag, sondern auch die Kommentare
lesend, stellte sich mir die Frage, ernst oder sarkastisch gemeint?
Leider erübrigt sich die Frage nach dem Sarkasmus heute meistens,
allein schon weil Auseinandersetzungen heute an Niveau verloren haben
und Argumentationen immer platter werden. Zudem spiel eine
entscheidende Rolle, von wem und wo ein Beitrag erschienen. Und wenn
dann noch auf ein momentan aktuelles Thema abgestellt wird, dieses
instrumentalisiert und wie oft üblich im Affekt praktiziert, geht
der wissenschaftliche Anspruch verloren, wenn die Auseinandersetzung
mit Sarkasmus nicht verwoben, sondern die Forderungen ernst gemeint.
Aber was soll es, die Soziologen logen zwar nicht immer, allerdings
schon Max Weber, ein führender Vertreter des Neopositivismus in der
spätbürgerlichen deutschen Ideologie, trug mit seinen
wissenschaftstheoretischen Auffassungen entscheidend zur Umwandlung
der Gesellschaftstheorie in eine „sozialtechnologische“
Ideologie bei und stand damit im Gegensatz zur marxistischen
Gesellschaftstheorie. Es ist bürgerliche Bewegtheit, welche manch
Tat motiviert, dabei allerdings gezwungen ist, sich mit jeder Theorie
auseinanderzusetzen, welche das bürgerliche, kapitalistische Sein
auch nur in Frage stellt. Dabei sich a-historischer Betrachtungsweise
zu bedienen und vor allen auf die Emotionalität des Menschen zu
setzen, den Irrationalismus zu fördern, scheint der letzte Weg zur
Rettung bestehender Verhältnisse zu sein.
Es werden menschliche
Verhaltensweisen in Frage gestellt, ohne jedoch ihre objektiven
Ursachen zu betrachten, es wird Verhalten verurteilt, ohne deren
Ursachen überhaupt in Frage stellen zu müssen. Das es so gehäuft
zu Erscheinungen von und Aufrufen zur Bilderstürmerei kommt, verwundert
wenig, werden doch Symbole gern in den Mittelpunkt gestellt, weil
sich an diesen praktisch gut abgearbeitet werden kann, ohne das
eigentliche Problem überhaupt nur im Ansatz konkret historisch angehen zu müssen.
Ein
interessantes Thema, vor allem auch aktuell und so schrieb ich
folgendes zurück:
Gepflegter
Sarkasmus, wohin moralisiert die politische Linke?
So
wäre es nicht das erste Mal, dass gegen Marx und Engels die
moralische Keule geschwungen wird und es verwundert auch nicht, dass
die Bedingungen gegenwärtig dafür günstig sind. Es wird auf die
Linken verwiesen, welche sich aus aktuell moralischen Gründen von
den Werken Marx und Engels verabschieden sollten. Ein Ruf, welcher zu
spät erklingt, da die Linke sich in der Regel schon weit von Marx
und Engels entfernt haben und somit ein solcher Aufruf in den Reihen
der Linken, ob nun als Bewegung oder Partei, nicht gerade auf
unfruchtbaren Boden fällt. Nicht bei allen, aber in vielen
vermeidlich führenden Köpfen.
Ansonsten
ist der Beitrag ein klassisches Beispiel für eine a-historische
Betrachtungsweise und in dieser Beziehung schwer zu übertreffen,
allerdings ist solch Vorgehensweise in der Gegenwart in linken
Bewegungen nicht unüblich. In diesem Zusammenhang sollte nicht
vergessen werden, dass eine linke Bewegung eine bürgerliche Bewegung
ist und keine proletarische ….
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