Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 23. Juli 2012

Gedanken zu einer Seite im Netz.


Auf diese Seite wurde ich durch ein E-Mail aufmerksam, was dazu führte das ich mir einige Beiträge angeschaut habe und die folgenden Gedanke an den Absender schrieb:
Wissensmanufaktur, im Zeitalter der Monopole! Das ist doch mal was, zurück zu den Anfängen kapitalistischen Seins und dann vorwärts und alles besser machen, weil anders! Der Kapitalismus ist reformierbar, so der Grundtenor, nur gemachte Fehler müssten korrigiert werden. Aber wurden Fehler gemacht, ist die Geldwirtschaft wie sie besteht ein Fehler kapitalistischen Seins oder doch nur eine gesetzmäßige Konsequenz? Zurück zu den Anfängen, z. B. weg mit den Zinsen und der Kapitalismus wird auferstehen wie der Phönix aus der Asche? (Was sind eigentlich Zinsen, die Ursachen für Schulden, oder letztlich nur ein Mittel zur Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums?)
Auf der Seite wird auf eine Veranstaltung vom 09.06.2012 in Leipzig verwiesen, welche unter dem Motto „Lust auf neues Geld“ gestanden hat. Ich habe an dieser Veranstaltung nicht teilgenommen, obwohl ich einen Sponsor für den Teilnahmebeitrag von 48,-€ gehabt hätte. Vielleicht war es ein Fehler, auch wenn ich nicht zu den Apologeten des Geldes gehöre, auch nicht des neuen Geldes, zeigen solche Veranstaltungen doch wie groß der Bedarf an gesellschaftlicher Veränderung ist, wie viele Menschen erkennen, dass das kapitalistische System, wie es heute funktioniert, für die Menschen nicht gut funktioniert und zur weiteren Verschärfung gesellschaftlicher Probleme beiträgt. Somit teile ich durchaus viele Einschätzungen der gesellschaftlichen Situation mit den dortigen Akteuren, ziehe aber nicht nur andere Schlüsse, sondern verorte auch die Ursachen anders. So bin ich z. B. nicht der Meinung, dass das Geldsystem die gegenwärtigen Krisen ursächlich bedingt, was letztendlich dazu führt, dass ich auch die Lösung nicht in vergangenen gesellschaftlichen Sein sehe, sondern in zukünftigen! So gesehen liegt die Zukunft nicht in der Manufaktur, sondern im Monopol, im absolutem Monopol, was in seiner Konsequenz die Aufhebung seiner selbst bedeutet!

Aber eine durchaus interessante Seite, nur wenn die Folgen kapitalistischen Seins als die Ursachen des Selben gesehen werden, wird es nicht einmal gelingen den Folgen zu begegnen, obwohl man permanent mit diesen konfrontiert wird! Nicht nur aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass solche Seiten und Initiativen durchaus eine Aufgabe in der Gesellschaft zu erfüllen haben, sie schaffen Wissen, welches sich letztlich als Glaube entpuppt, Glaube an die vermittelten Ursachen gegenwärtiger gesellschaftlicher Probleme und sie suggerieren Lösungen, ihrem Glauben entsprechend, um das Handeln von Menschen auszurichten! In diesem Fall, um beim Bilde zu bleiben, auf die Manufaktur, in die Vergangenheit! Also in eine Zeit wo sich kapitalistische Entwicklung auf den aufsteigenden Ast befand und gesellschaftlichen Fortschritt bedeutete. Ach wie schön war da doch erst das Mittelalter der alles Ritter und keiner Knecht, oder die Zeit als Mensch noch nicht richtig Mensch war und sich von Ast zu Ast hangelte, wobei er sich die Früchte in den Mund wachsen ließ!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen