Am letzten Wochenende
war Sachsen-Anhalt-Tag in Dessau, ich selbst war nicht da, hatte anderes
zu tun, zum Beispiel Film vorführen. Aus diesem Grund habe ich auch
nicht mitbekommen was so alles passiert ist und den Beitrag in der MZ
über dieses Ereignis habe ich nicht gelesen. Gehört hatte ich, dass
Rundflüge mit einer Ju 52 möglich waren und immerhin wurde diese in
Dessau gebaut. Den Schöpfer dieses Flugzeuges hatten die Faschisten
enteignet, lag er doch nicht auf ihrer Wellenlänge. Mit Dessau verbindet
mich, dass ich dort einen Beruf erlernt habe, in einem Betrieb, auf
dessen Gelände sich heute ein Gewerbepark befindet, da er selbst nach
der Wende aufhören musste zu existieren, wobei die übernehmende
Konkurrenz sicher die Technologien über welche das Unternehmen verfügte
mitnahm. Über dreitausend Beschäftigte hatte der Betrieb zu DDR-Zeiten
und war mehr als ausgelastet.
Auf der Seite Kritische Massen
wurde ich nun über den Umstand kundig, dass zum Sachsen-Anhalt-Tag im
Festumzug sich auch Menschen in Wehrmachtsuniform befanden und eine Zeit
repräsentierten, an dessen Ende auch Dessau stark zerstört war. Zum
Beitrag habe ich folgenden Kommentar hinterlassen:
Hallo Sepp,
wie sich doch die Bilder gleichen und Zeiten sich ändern. Diese Truppe marschierte schon zum Sachsen-Anhalt-Tag in Thale, die
Zeitung wusste zu berichten, war doch damals zu lesen:
„Die Stadt Dessau-Roßlau hat sich von dem Verein distanziert, der beim
Landesfest in Uniformen von Wehrmacht und Waffen-SS durch Thale (Harz)
marschiert ist.“ Ich hatte das Thema
aufgegriffen, zwei Beiträge in einem betrachtet, da es durchaus etwas mit einander zu tun hat.
Ist schon erschreckend und über die Vorkommnisse in
Insel
in Sachsen-Anhalt braucht sich keiner zu wundern! Großdeutsche
Tradition, Deutschland ist wieder wer, zwingt andere Länder nach
deutscher Politik-pfeife zu tanzen und führt Krieg! Allgemeine Schwäche
im Kampf um soziale Rechte wird mittels großdeutscher Machtallüren in
nationale Stärke verwandelt, eine Stärke für welche das Volk Opfer
bringen muss! Es wird gejubelt und Traditionen deutscher Stärke werden
zelebriert, selbst wenn diese im Fiasko endeten. Sicher nicht nur eine
Form der Traditionspflege in Sachsen-Anhalt.
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