Nun ist es noch einmal um die Beschneidung von Knaben in diesem Lande gegangen und es wurde auf Texte aufmerksam
gemacht, welche auch im Internet zu finden sind. Die Fraktionen sind
gespalten, was mich veranlasste nochmal dieses Thema aufzugreifen. Der
erste Teil des folgenden Textes basiert auf einem E-Mail welches ich dem
Inhaber oben verlinkter Seite schickte, der untere Teil ist ergänzend.
Folgender Text wurde von mir leicht überarbeitet:
Hallo …,
dafür dass Du das Thema
Beschneidung als nebensächlich einstufst, beschäftigt es Dich doch sehr.
Einmal davon abgesehen, dass ein solches Thema durchaus genutzt werden
kann um Parallelen zu anderen Themen herzustellen, wie ich es
versucht habe, wird es im allgemeinen nicht überstrapaziert. Ich für meinen Teil hatte einen
kurzen Beitrag
geschrieben und mehr wollte ich eigentlich dazu nicht von mir geben.
Die von Dir angeregte Diskussion animierte mich aber ein zweites Mal
über das Thema nachzudenken. Aber so ist es, Themen gewinnen an
Bedeutung wenn sie diskutiert werden, besonders wenn die Diskussion
konträr verläuft. Soll nicht heißen das veröffentlichte Standpunkte
nicht diskutiert werden sollten, gelegentlich können sie aber auch als
Standpunkt des Schreibers stehen gelassen werden, wenn der Gegenstand an
sich als bedeutungslos eingestuft wird.
Letztlich wird sich wohl
auch kaum ein Freidenker durch solche Themen von anderen Themen wie den
Krieg in Syrien ablenken lassen. Mich zum Beispiel bewegte seit über
einer Woche auch ein regionales
Thema,
wozu ich meine bisherigen Ansichten gestern endlich niederschrieb.
Dabei werden Auseinandersetzungen auf den verschiedensten Ebenen
geführt, ich selbst habe zum Thema Syrien in letzter Zeit nichts
geschrieben, nur Beiträge gesammelt, mit welchen ich mich eigentlich
auseinandersetzen wollte. Was bis jetzt nicht geschehen ist. In
Gesprächen vor Ort hingegen hat gerade auch diese Auseinandersetzung an
Bedeutung gewonnen. Das Thema Beschneidung von Knaben ist daran
allerdings nicht schuld.
Aber
wie versucht, Themen können auch miteinander verbunden werden und wenn
das Thema Beschneidung von Knaben populär ist, so sollten wir uns ruhig
damit beschäftigen und ihm allgemeines mit anderen Themen abgewinnen.
Eine Parallel in diesen Themen ist eben die Religion, zum einen als
Ritual aus Tradition und zum anderen als Ritual zur Begründung
kriegerischer Auseinandersetzungen und wer hindert uns daran
entsprechende Bezüge herzustellen? Also vom vermeidlich populären Thema
zum oft verdrängten Thema überzuleiten! Vergessen wir nicht, „
Der
große Grundgedanke, dass die Welt nicht als ein Komplex von fertigen
Dingen zu fassen ist, sondern als ein Komplex von Prozessen, worin die
scheinbar stabilen Dinge nicht minder wie ihre Gedankenabbilder in
unserm Kopf, die Begriffe, eine ununterbrochene Veränderung des Werdens
und Vergehens durchmachen, in der bei aller scheinbaren Zufälligkeit und
trotz aller momentanen Rückläufigkeit schließlich eine fortschreitende
Entwicklung sich durchsetzt …“ wie F. Engels
schrieb. Das Thema Beschneidung von Knaben, wie auch der Krieg in
Syrien haben in ihrer Instrumentalisierung eine Quelle und diese
verdient unsere Zuwendung. Womit wir bei Deinen Aufruf wären!
Solidarischen Gruß
Thomas
P.S.
Auch wenn ich mit dem Begriff der Gegenöffentlichkeit so meine Probleme
habe, werde ich Deinen Aufruf unterstützen und meinen Möglichkeiten
entsprechend darauf verweisen.
Letztlich
kann es aber nicht darauf ankommen, zu versuchen eine Gegenmacht gegen
die Konzernmedien aufzubauen, dazu fehlen uns beim besten Willen die
Mittel, sondern die Macht der Konzernmedien gegen sich selbst zu
instrumentalisieren. In jeder Lüge steckt die ihr entsprechende
Wahrheit, es kommt darauf an diese herauszuarbeiten.
Obiges hatte ich Dir
gestern lieber Hartmut in einer E.Mail geschrieben, dazu stehe ich heute
auch noch. Den Vergleich den Du nun anbringst kann ich nicht so richtig
nachvollziehen, da Jugendweihe, Konfirmation und wie
Lebensabschnittsfeiern auch immer genannt werden, nicht mit
Körperverletzung zu tun haben. Und treten wir Freidenker nicht auch für
eine konsequente Trennung von Staat und Kirche ein? Sollen wir dieses
vergessen und Körperverletzungen aus religiösen Gründen an Kindern gut
heißen? Ich kann mich erinnern, dass einmal eine Diskussion um rituelles
Schächten geführt und dieses als Tierquälerei gebrandmarkt wurde. Ein
jedes Ritual hat historische Ursachen, entstammt nicht dem Glauben der
Menschen, sondern ihrem praktischem Leben. Sie waren historisch durchaus
notwendig und die Religion war ein Mittel um sie durchzusetzen. Nun
haben sich aber die Lebensbedingungen der Menschen verändert, die Völker
sind gewandert, Religionen haben sich verbreitet und klimatische
Bedingungen sich z. B. gewandelt. Viele Rituale sind geblieben, ihrer
objektiven Ursachen beraubt.
Und wie soll
Körperverletzung gerade bei sehr jungen Menschen behandelt werden? Soll
es zweierlei Maß geben? Alles nur eine Frage des Glaubens, oder besser
der Religionsgemeinschaft welcher man angehört? Da kann ja nur von Glück
gesprochen werden, das es hierzulande keine Religionsgemeinschaft mehr
gibt, welche zur Ausübung ihrer Religion auf Menschenopfer zurückgreift.
Hat es historisch auch gegeben!
Übrigens habe ich folgende zwei interessante Beiträge zum Thema gefunden:
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