Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 2. Juli 2012

Zwangsarbeit ist nicht gleich Zwangsarbeit!

Hier findet sich ein interessanter Beitrag, welcher sich mit der jüngsten Diskussion über Zwangsarbeit in Gefängnissen der DDR beschäftigt. In dieser Diskussion wird ja im allgemeinen und wie in solchen Fällen üblich, kräftig die Menschenrechtstrommel gerührt, ohne jedoch zu berücksichtigen, dass Zwangsarbeit in bundesdeutschen Gefängnissen ebenfalls praktiziert wurde und wird, wobei dort Arbeitsverweigerungen mit empfindlichen Sanktionen belegt werden. Aber nicht nur dieses, es wurde in der Gesellschaft selbst mit Hartz IV ein System der Zwangsarbeit errichtet. Mit Hilfe der Mechanismen von Hartz IV werden Menschen gezwungen jede Arbeit anzunehmen, egal ob diese ausreichend vergütet wird, also der Betroffene davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, oder auch nicht. Die Bedingungen an vielen Arbeitsplätzen sind alles andere als Menschenwürdig und die Umgangsformen lassen oft zu wünschen übrig. Allein den Unternehmen, welchen diese billigen Arbeitskräfte zugeführt werden, dienen diese zur Maximierung ihres Profits. Die betroffenen Menschen haben nichts verbrochen, ihre einzige „Schuld“ besteht darin, dass es ihnen nicht gelingt ihre Arbeitskraft am Markt existenzsichernd zu verkaufen. So werden sie gezwungen ihre Arbeitskraft zu verhökern, um anschließend um staatliche Hilfen betteln zu müssen. Aber letztlich kommt jeder Euro, welchen diese Menschen von staatlicher Seite aus erhalten müssen um zu Überleben, den Unternehmen zugute, an denen sie ihre Arbeitskraft verhökern müssen. Das ist aber nur der Anfang, es geht weiter und Bestrebungen Arbeitskraft noch billiger zu machen sind schon in vollem Gange. Auch in der Bundesrepublik hat der Aufbau von Strukturen eines Gefängnis-industriellen Komplexes längst begonnen, erinnert sei in diesem Zusammenhang an das Gefängnis in Burg bei Magdeburg, welches privatwirtschaftliche betrieben wird.
Im Gegensatz dazu hatte in der DDR ein jeder Mensch sein Auskommen, ein Recht auf Arbeit war in der Verfassung verankert und auch wenn die Rechte von Menschen in Gefängnissen eingeschränkt waren, waren sie deswegen noch lange nicht von ihren Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft entbunden. Im Gegensatz zu anderen rechtlichen Systemen, wie zum Beispiel im Falle des schon weit entwickelten Gefängnis-industriellen Komplexes in den USA, wo mittels eines ausgeklügelten juristischen Systems für Unternehmen billige Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt werden, kamen die Leistungen der Gefangenen in der DDR der Gesellschaft, also auch den Gefangenen selbst zugute. Vielleicht auch aus diesem Grund wird weniger über die Arbeit in Gefängnissen im allgemeinen, sondern im besonderem diskutiert, speziell über „Zwangsarbeit“ für politisch Gefangene. Denn politische Gefangenen in der DDR gelten in der BRD im allgemeinen als unschuldig verurteilt. Aber auch in diesem Punkt wird der Unterschied manifestiert um eigenes Vorgehen zu rechtfertigen!

Letztlich reit sich auch diese Kampagne in den allgemeinen Feldzug gegen die DDR ein und entpuppt sich als nichts anderes als ein Beweis der Stärke einer sozialistischen Alternative. Die DDR gibt es seit über zwanzig Jahren nicht mehr, ihre Kraft scheint ungebrochen, ihre Gefährlichkeit für das System des Kapitals könnte in dem Maße zunehmen, wie sich gesellschaftliche Krisen zuspitzen und verschärfen, dem wird versucht mit den verschiedensten Kampanien entgegenzuwirken. Tagtäglich wird aber der Beweis angetreten, dass das System des Kapitals nicht in der Lage ist die gegenwärtigen gesellschaftlichen Probleme zu lösen und jeder Lösungsansatz endet mit einer Verschärfung der allgemeinen Krise des Kapitalismus. Da geht es in erster Linie nicht darum die DDR an sich der Kritik auszusetzen, sonder die einzig historisch sinnvolle Alternative zum System des Kapitals, ein System des Sozialismus in Misskredit zu bringen.

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