"Du musst Deinen Lappen drum tun", hörte ich heute eine ältere Dame zu ihren Mann sagen. Die Wege der beiden schienen sich zu trennen, die Frau ging mit dieser Bemerkung weiter und der Mann lenkte seine Schritte in eine Geschäftsstraße. Der Ort des Geschehens war der Holzmarkt, Einmündung Taubenstraße in Aschersleben.
Volksmund tut Wahrheit kund und zeigt was Menschen von so mancher politischen Aktion halten. Nach offizieller Auslegung gehört dieses Pärchen zur Risikogruppe der Senioren, sprechen aber nicht von einer Maske, oder verklärenderweise vom Mund - Nasenschutz, sondern schlicht und einfache von einem Lappen!
Nun ja, was wird nicht alles als Lappen bezeichnet? Mann kann den Boden mit einen Lappen wischen, Frau sicher auch, gelegentlich wurde auch schon mal ein Geldschein, oder ein Ausweispapier als Lappen bezeichnet, das Gesicht, oder andere Körperteile können mit einen Lappen gereinigt werden. Er kann als Symbol für Sauberkeit gesehen, allerdings auch abwertend verwendet werden, er gehört zum Leben dazu, symbolisiert allerdings nicht wie eine Maske Gefahr.
Übrigens und interessanterweise ist heute eher ein "Lappen", eine Maske, oder ein hoch offizieller Mund-Nasenschutz auf der Straße zu finden, als ein Hundehaufen. Letztere gaben oft schon Anlass zum Klagen, über den neuzeitlichen Pandemieabfall hörte ich bis jetzt noch keine Klagen, obwohl ersteres biologisch abbaubar, bei letzteren habe ich da meine Zweifel. Was allerdings zu beobachten ist, es fallen immer weniger Menschen auf scheinheilige Pandemie-Rhetorik herein und stellen diese in Frage. Aus diesem Grund wird die Gefahr verbal potenziert und instrumentalisiert, so dass sie zumindest Symbolisch offensichtlich.
Interessant ist allerdings auch, dass trotz verkündeten Kampfes gegen ein Virus, die Diskussion über die Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt wieder aufgenommen wird, in dem verkündet, dass nachgedacht werden muss und es zu viele Krankenhäuser gibt. So wird wieder auf den Privatisierungszug aufgesprungen, um etwas anderes geht es in diesem Zusammenhang nicht. Also nichts gelernt aus den Nöten der Pandemie und des verkündeten Kampfes gegen die selbe, außer das Krankenhausbetten leer standen und mancher Orts die Mitarbeiter auf Grund der enormen Pandemiefälle in Kurzarbeit geschickt werden mussten? Ja der Lappen vor dem Mund, er hat aufzusaugen, was der Mensch so ausatmet und da er das nicht so richtig kann, atmet der Mensch auch wieder einen Teil davon ein. So geht es vielen Masken nicht anders als so manchen Lappen, nach einer gewissen Zeit der Nutzung und desto intensiver, desto kürzer, wird es unappetitlich. Aber es geht ja nicht ums Essen, sondern um eines der anderen elementaren Grundbedürfnisse des Menschen, dem Atmen! Schlecht durch einen Lappen geatmet, ist immerhin besser als von einen der wenigen am Virus infizierten und noch weniger erkrankten, welche ohnehin in Quarantäne gesteckt, angesteckt zu werden. Ansonsten kann es einen auf dem Weg zur Unsterblichkeit gehen, wie jüngst einem Patienten in Staßfurt, über welchem die MZ berichtete, er ist gestorben. Überschrieben ist der Beitrag mit: "Erster Sterbefall im Salzlandkreis - 92-Jähriger erliegt Coronavierus", vielleicht hatte er seinen Lappen nicht richtig getragen, oder die Vorerkrankungen hatten Einfluss. Aber so konnte nach über einem halben Jahr Pandemie, solange hat es gedauert, auch im Salzlandkreis ein solcher Sterbefall verkündet werden! Traurig, aber auch makaber, wie mit Leben und Tod propagandistisch umgegangen wird! Wir haben "endlich" einen, es ist gefährlich …
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