Pandemisches Gejammer, die kleine Zahl wird zum Hammer, ein Quantensprung mutiert zum Lichtjahr, schiere Größe erlangt der Ballon, nur was wenn die Luft entweicht? Der Ballon keinen Schatten mehr spendet, in dessen Schutz sich heute westliche Politik bewegt? Was wenn das aufgeblasene Virus platzt, welches gegenwärtig nicht nur als Rettungsanker genutzt?
In der Wochenendausgabe (13./14.02.21) der MZ finden sich mehrere kurze Mitteilungen auf Seite 20, Wirtschaft. Die erste Mitteilung ist überschrieben: “China bringt VW starken Zuwachs”, zu erfahren ist auch, “auf dem Heimatmarkt Westeuropa sieht es … nach wie vor düster aus.” Wachstum in China, EU-Europa im Siechtum und das ist keinem Virus geschuldet, sondern den jeweils herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen. Das Virus ist eine gute Ausrede, die ergriffenen Maßnahmen Katalysator, Ursachen für den wirtschaftlichen und damit auch gesellschaftlichen Niedergang ist es und sind sie nicht.
Wohin die Reise geht und um offene Arbeitslosigkeit zu vermeiden, ist einer zweiten kurzen Mitteilung, welche überschrieben: “Kurzarbeitsregel soll länger gelten”, zu entnehmen. Somit wird die Decke, welche über das Elend gebreitet, etwas verlängert.
Das dieses nicht ohne Folgen bleibt, ist einer dritten, kurzen Mitteilung zu entnehmen, denn “Teuerung zieht auch im Februar an”. Und das die meisten Dinge des täglichen Lebens in den letzten Monaten nicht unerheblich teurer geworden sind, dürften die meisten Menschen längst mitbekommen haben, zumindest jene, welche für den wöchentlichen Einkauf verantwortlich.
Auf derselben Seite der Zeitung findet sich allerdings auch ein Beitrag, in dem zu erfahren ist, “EU will Batterie-Riese sein”, und der Wille soll ja mächtig daherkommen, überhaupt ist man in der westlichen Gesellschaft im Denken längst wieder beim freien Willen, oder der Willensfreiheit angekommen, als den höchsten Ausdruck für Freiheit. Da weltanschaulich materialistisch betrachtet allerdings das Sein das Bewusstsein bestimmt, wie auch das gesellschaftliche Sein, das gesellschaftliche Bewusstsein, folgt das bestimmende westliche Denken letztlich nur der gesellschaftlichen Entwicklung in ihrem Niedergang.
So ist nicht verwunderlich, dass im erwähnten Beitrag vom Möchtegern-Batterieriesen EU nicht der Bedarf, sondern der erwartete Bedarf eine Rolle spielt, es wird orakelt, die wirkliche Bedeutung und Tragweite technologischer Entwicklungen nicht einmal im Ansatz erfassend. Es geht nur noch um schiere Produktion und das sich die Produkte als Ware realisieren, über Sinn und Unsinn, ob konstruktiv, oder destruktiv, wird nicht weiter nachgedacht, solange nur Profit erwirtschaftet werden kann. So ist es nicht verwunderlich, dass moderne Produktivkräfte im Kapitalismus letztlich nur noch destruktiv daher kommen. Konstruktiv entwickelt sich allerdings auch in dieser Beziehung die Wirtschaft in China, welches im Falle der Produktivkraftentwicklung die Nase vorn hat.
Drei Punkte der Kritik werden im Beitrag genannt, es mangelt in der EU an entsprechender Hauptproduktivkraft, was in der Äußerung: “es gibt zu wenig Kompetenz auf dem Arbeitsmarkt”, zum Ausdruck kommt. Letztlich nicht verwunderlich, wenn berücksichtigt, mit welchem Aufwand an der Verblödung der Bevölkerung gearbeitet wird, die Menschen werden schlicht und einfach entfähigt, längst erlernter Fähigkeiten beraubt. Des weiteren werden Technologien gebraucht, “wir brauchen Investitionen, und wir brauchen Unabhängigkeit”. Das gerade letzteres schwerlich möglich, ist insbesondere an den Ausführungen zur Rohstoffsituation zu erkennen. So wird dann festgestellt, “in allen drei Punkten liegt Europa vor allem hinter China zurück – einige Beobachter fügen hinzu: uneinholbar.” So zeigt sich in diesem Zusammenhang, dass der Kapitalismus/Imperialismus längst die Fähigkeit verloren hat, die modernen Produktivkräfte zu beherrschen. Auch ein Grund warum von der Politik in der EU der gesellschaftliche Rückschritt auf allen Ebenen gefördert wird. Dahinter steckt vielleicht die Illusion, dass es nur erforderlich sei, den Menschen in seinem Denken zurück zu versetzen und so gesellschaftliche Verhältnisse wieder herzustellen, in welchen sich der Kapitalismus noch auf dem aufsteigenden Ast gesellschaftlicher Entwicklung befand, am besten in vor-kapitalistische Verhältnisse, die nach-kapitalistischen sind ihm immer schon ein Horror gewesen.
Ursprung: klick.
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