Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 25. März 2011

Krieg in Libyen!

Nun hat der Westen das was er wollte, Krieg in Libyen. Eine Flugverbotszone wird eingerichtet, und Frankreich und England bereiten sich auf die Bombardierung des Landes vor, wie den Nachrichten im Radio zu entnehmen war. Dabei stand der Bürgerkrieg vor seinem Ende, entsprechend des inneren Kräfteverhältnisses, wäre der Ausgang gewesen. Da aber dieser Ausgang nicht dem Interesse der USA, Europas und einiger arabischer Diktaturen entspricht, wurde nun die Reißleine gezogen und der Weg für äußere Einmischung, für eine Inversion freigemacht. Das von deutscher Seite, sich der Stimme enthalten wurde, ist wohl eher taktischen Erwägungen geschuldet, als dem Interesse des libyschen Volkes. Immerhin möchte sich der Westen zumindest eine Hintertür offen halten. Das hingegen Russland und China auf ihr Vetorecht verzichtet und sich nur ihrer Stimme enthalten haben, ist etwas enttäuschend. Gerade diese Nationen müssten die Folgen westlichter Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten eigentlich kennen.
Wie es jetzt aussieht, wird dem libyschem Volk dasselbe Schicksal zugedacht, wie in jüngerer Zeit dem irakischen und afghanischen Volk. Der libysche Bürgerkrieg, welcher kurz vor dem Abschluss stand, wird nun in Form einer Inversion weiter geführt, welche wesentlich folgenreicher für das libysche Volk sein wird, wie es der Bürgerkrieg jemals hätte sein können.
Das darauf langfristig hingearbeitet wurde, ist nicht nur an der medialen Hetze zu sehen, sondern auch an der klaren Positionierung der westlichen Mächte, aber auch an der Ablehnung von Verhandlungsangeboten, welche Gaddafi unterbreitet hatte. Zur Stabilisierung der Situation in dieser Region der Welt, trägt diese Inversion sicher nicht bei, eher werden sich die Widersprüche verschärfen. Die Proteste im arabischen Raum werden weiter gehen, der Ausgang ist alles andere als sicher, die Stellung, welche die Westmächte zu diesen Protesten einnimmt, hingegen entlarvt ihr Ansinnen. Da geht es zum einen, um den Erhalt der Vormachtstellung in dieser Region, zum anderen aber auch um das führen von Kriegen. In diesem Zusammenhang sollte nämlich nicht vergessen werden, dass Krieg ein Instrument der Wirtschaft ist. Die Krisen in der kapitalistischen Welt, sind aber auch mit diesem Mittel nicht mehr zu lösen, das hat vielleicht noch in den 1930/40 Jahren funktioniert, heute nicht mehr, dafür haben die Gefahren, welche für die Menschheit mit Kriegen verbunden sind, um ein vielfaches zugenommen. Von entstandenen Ungleichgewichten ganz zu schweigen, wobei gerade die USA nicht ewig an der Geldpresse drehen können, um ihren rieseigen Militärapparat aufrecht zu erhalten. Jetzt sind aber erst einmal die Libyer auserkoren, die Zeche zu zahlen, aufgehen wird die Rechnung in Libyen aber genauso wenig wie im Irak, oder in Afghanistan. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen