Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 17. Dezember 2012

Tod ist nicht gleich Tod und Mord nicht gleich Mord!


Auf „Zweierlei Advents-Massaker“ wurde auf der Seite von Barth-Engelbart verwiesen, zum Text habe ich, einen anderen Kommentar berücksichtigend, einen Kommentar hinterlassen. Zum Thema passend folgt dem Kommentar ein Gedicht von Hannelore Fleiss, welches ebenfalls praktizierte medial unterschiedliche Herangehensweise thematisiert:

Ja, das Volk zahlt für seine eigene Verblödung und die erwähnten Massaker haben trotz ihrer Unterschiedlichkeit, trotz ihrer unterschiedlichen Präsentation in den Medien, dieselben Ursachen, sie sind Produkt des kapitalistischen Systems und imperialer Politik! Zum einen spiegeln sie Folgen des Kriegs gegen fremde Völker und zum anderen die Folgen des Kriegs gegen das eigene Volk. Das im Falle Connecticuts mediale Tränen in Strömen fließen, selbst der US-Präsident eine Träne vergossen hat, verwundert wenig. Andere Tote Kinder finden hingegen nur beiläufige Beachtung, ist ihr Tod doch Folge eines Krieges, welcher gerade vom Westen gegen das syrische Volk geführt wird. Der Tod dieser Kinder ist maximal ein Kollateralschaden, genauso wie ein Vorgang, über welchem berichtet wurde und wo „Rebellen“ einen zehnjährigen motivieren einem syrischen Offizier den Kopf abzuhaken.  
Wichtig scheint in den Augen vieler nur, wer als Gut und wer als Böse mit der Hilfe der Medien klassifiziert wird. Im Kampf um westliche Demokratie und westliche Freiheiten ist jedes Mittel recht und billig! Wenn hingegen im eigenen Land Menschen sterben, durch einen Amoklauf zum Beispiel, wird nicht nach den Ursachen gefragt, der „Irrläufer“ kann benannt werden und Krokodilstränen über den Tod der eigenen Landeskinder werden vergossen! Erschreckend die Reaktionen vieler Menschen aber im Falle der Toten im Krieg, obwohl selbst in den Meinungsmachemedien konkret eigentlich nur über Massaker und Exzesse der „Rebellen“ in Syrien berichtet wird, erhalten diese trotzdem noch ein positives Image.
In den USA wird als Ursache wieder einmal der Waffenbesitz oder der nicht Waffenbesitz als Ursache angeprangert, abhängig davon wer den Protest anmeldet.

Obamas Tränen

Zu Herzen geht, was in der Welt geschieht:
ein Amoklauf im Staate USA.
Man überträgt uns das per Satellit -
wir sind ergriffen und den Opfern nah.

Obama wankt erschüttert vor dem Mikro.
Er wischt sich eine Träne vom Gesicht.
Denkt er dabei ans Sterben anderswo?
Ein edles Bild. Allein: Man glaubt ihm nicht.

Wer sah Obama denn schon je in Tränen,
als in Damaskus Schulen detonierten?
Die Mörder wird man finden unter jenen,
die von dem Tod der Kinder profitierten.

Jetzt aber starben Kinder aus den Staaten.
Wiegt ihr Tod schwerer als der andrer Kinder?
Herr Präsident, die Welt misst Sie an Taten,
und Friede ist nun mal für sie gesünder.

Wer zählt die toten Kinder Ihrer Kriege,
die leergeweinten Herzen ihrer Mütter?
Sie zählen nüchtern rechnend Ihre Siege.
Wer also ist des Friedens wahrer Hüter?

The show is over, Mister President.
Sie ging zu Herzen, das ganz ohne Frage.
Doch Morden liegt bei Ihnen ja im Trend -
verdammt, was soll die scheinheilige Klage?

Hannelore Fleiss

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