Der Klassenkampf, was immer das auch ist, Vertreter des Imperialismus reden schon mal davon, dass sie diesen gewinnen, der ausgemachte Gegner allerdings scheint sich nicht einmal selbst zu kennen. Sozusagen ein Klassenkampf ohne Klassen, jedenfalls eine scheint zu fehlen und dazu noch eine entscheidende, ohne der Kapitalismus einfach nicht funktionieren kann.
Die Bourgeoisie ist also vorhanden, und wo diese Klasse vorhanden ist, ist das Proletariat, also die Arbeiterklasse nicht weit, denn ohne diese geht es nicht, würde Kapitalismus und das auch in seiner imperialistischen Ausprägung nicht funktionieren. Allerdings ist es über etliche Jahrzehnte gelungen Klassengegensätze zu verschleiern, gar wurden Klassen als nicht mehr existent, oder maximal noch marginal vorhanden dargestellt. Das gelang unter Umständen auch dadurch, dass ein völlig veraltetes Bild vom Proletarier gezeichnet wurde, ein Bild was der Produktivkraftentwicklung nur bedingt entsprach. Der Begriff des Bürgers hingegen wurde lange schon, unter Nutzung der formalen Bürgerrechten auf die Gesamtbevölkerung übertragen, vom Tellerwäscher zum Millionär wurde die Devise, allerdings hat den Menschen keiner erklärt, dass man mit Teller waschen nicht Millionär wird.
Diese Übertragung war auch gut möglich, soziale Sicherheit hat es selbst im Westen bis zu einem bestimmten Grad gegeben, der real existierende Sozialismus tat sein übriges im Klassenkampf. Nur ist der real existierende Sozialismus in Europa erst einmal Geschichte und mit seinem Untergang verschoben sich die Fronten im Klassenkampf erheblich zugunsten der Kräfte des Kapitals und das nicht ohne Folgen für die Werktätigen. Das Realeinkommen weiter Teile der Bevölkerung z. B. befinden sich seit dem im beständigen Sinkflug, die Renten werde beständig abgesenkt, das Gesundheitswesen privatisiert und geschleift, oder umgekehrt. Prekäre Beschäftigung gehört genauso zum Leben vieler Menschen wie Leiharbeit, Hartz IV, Scheinselbständigkeit, Obdachlosigkeit und vieles andere mehr. Der gesellschaftliche Reichtum wird, jede Krise als Katalysator nutzend, im sich beständig beschleunigten Umfang umverteilt. …
Da braucht es Propaganda um es dem Volke zu erklären, aber auch um jegliche Alternative zu negieren. Das Umschreiben von Geschichte wird zu diesem Zwecke gern gebraucht, da werden aus Opfer schon mal Täter und alles bekommt auch noch einen pseudowissenschaftlichen Anstrich, in dem eine Doktorarbeit daraus gemacht wird.
So wird sich z. B. mit einer KZ-Gedenkstätte in Wernigerode beschäftigt, Hauptgegenstand ist die Einrichtung dieser Gedenkstätte und das Wirken dort inhaftierter Kommunisten zur Zeit des Faschismus und im Zusammenhang mit der Einrichtung der Gedenkstätte. Kommunisten hatten im KZ oft Funktionen, waren Lagerälteste, Kapos, hatten also Funktionen im KZ und deren Außenlagern. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wirkten sie und leisteten auch Widerstand und konnten so auch Schäden für Mithäftlinge minimieren.
Wie es dazu gekommen ist, dass oft Kommunisten in Funktionen der Selbstorganisation von Häftlingen gekommen sind, spielt in einem Beitrag im MZ-Harzbote, Lokales, Seite 12, vom 23.11.2020 allerdings keine Rolle, sie waren es einfach und standen somit über den anderen Häftlingen, was heute oft als Privileg ausgelegt, letztlich aber nur mit mehr Verantwortung verbunden gewesen ist. An Stelle der eigentlichen Ursachen wird dann Spitzeltum, Denunziation, eigener Überlebenswille, Rivalität in den eigenen Reihen und nach Untergang des faschistischen Staates auf deutschen Boden, auch Karrierismus und Geltungsbedürfnis.
Es waren also böse Gefangene, allein schon weil es Gefangene waren, welche lange im KZ gewesen. Warum diese Menschen allerdings in Funktionen waren, dass diese Menschen oft wesentlich länger im KZ gewesen, als viele andere, spielt keine Rolle, genauso wenig wie die Funktion des Lagerältesten mit dem Lebensalter nicht zu tun hatte. Letztlich waren es die Kommunisten, welche als erste ins KZ gesperrt wurden, dann kamen Sozialdemokraten, Humanisten und weitere Menschen in denen die deutschen Faschisten eine Gefahr für ihre Machenschaften sahen. Die ersten KZ wurden gleich nach Machtergreifung der Faschisten errichtet und das System immer weiter ausgebaut und organisiert. Zum Anfang wurden Kriminelle als Kapos (Funktionshäftling) eingesetzt, diese waren allerdings nicht sonderlich geeignet, so das nach und nach auf politische Häftlinge zurückgegriffen wurde, welche ohnehin die ersten im KZ waren, die Strukturen kannten und selten eine Möglich hatten, diese wieder zu verlassen.
Und nun wird die Geschichte neu aufgearbeitet, aus Opfern werden Täter, das perfide KZ-System spielt nur am Rande eine Rolle, wichtig die Akteure, welche gefangen und in Funktion. Da ist dann zu lesen: “Es gelingt Homann mittels nüchterner, klarer Formulierungen die Verstrickung der “roten Kapos” in das Machtgefüge des KZ aufzufächern und transparent zu machen, ohne in plumpe Rhetorik zu verfallen.” Wie schon geschrieben, außer Nebensächlichkeiten, welche eher mit der Einrichtung der Gedenkstätte zu tun haben und wo der Untersuchende scheinbar eine Hassliebe zu einem seiner Hauptakteure entwickelt, ist vom Lagerleben selbst nichts zu erfahren. Am Rande taucht ganz beiläufig das Ansinnen der Vernichtung durch Arbeit auf, aber nicht, dass mittels dieses Systems im Verlauf der Zeit, insbesondere nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges, mehr und mehr billige Arbeitskräfte für die deutsche Industrie beschafft wurden und damit diese auch dort eingesetzt werden konnten, wo sie gebraucht wurden, entstanden immer mehr Außenlager. Für die Häftlingen war es im allgemeinen von Vorteil, wenn humanistisch eingestellte Menschen Funktionshäftlinge, mit entsprechender Lagererfahrung waren.
Übrigens sagen nüchterne, klare Formulierungen nicht über den Inhalt und die Richtigkeit einer Aussage aus. Es sind nichts anderes als Floskeln, wenn Aussagen nicht konkret untermauert werden und das auf Basis einer “umfangreiche(n) Quellensammlung” auf welcher die Darlegungen und Schlussfolgerungen sich stützen. Es findet sich zwar die quantitative Aussage, aber qualitativ wird diese nicht untermauert, es wird nicht eine Quelle konkret genannt, eher wird sich auf einen Akteur konzentriert und dessen wirken für die Einrichtung der Gedenkstätte. Alles was während der Nutzung des Außenlagers bis zum Zeitpunkt der Befreiung, ist rein spekulativ. Die Gedenkstätte wurde bis Mitte der 1970iger Jahre eingerichtet. Von Gedenkstätten im Westen, zum Beispiel in der heutigen Salzgitter AG, konnte da noch lange nicht die Rede sein, dort war es einer Initiative gelungen das in den 1980iger Jahren eine Gedenktafel an der Stelle angebracht wurde, wo sich ein KZ-Außenlager befunden, bis zur Einrichtung einer Gedenkstätte musste noch einige Zeit vergehen, dieses gelang Ende der 1990iger Jahre, begünstigt dadurch, dass viele westdeutsche Unternehmen begannen auf internationalem Druck ihre eigene Geschichte während der Zeit des Faschismus aufzuarbeiten, um eventuellen Entschädigungszahlungen zu entgehen, speziell in den USA waren einige entsprechend Klagen von Juden anhänglich. Allerdings waren diese in den Außenlagern eher die Ausnahme, diese fanden sich meistens in dem Lager, welches der Arbeitskraftbeschaffung für BUNA IV diente und sich im Verlauf der Zeit zu einem der größten Vernichtungslager entwickelte.
Nun ja, was in der DDR für die Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte getan wurde, wird heute als Propaganda abgetan, in der BRD hat es eine solche Aufarbeitung von Staats wegen nie gegeben, was auch nicht verwunderlich, wenn bedacht, dass Faschisten in der BRD nach dem zweiten Weltkrieg recht schnell wieder in Amt und Würden waren. Die Peiniger von einst, wer sind die schon, die Gepeinigten von einst, die werden zum Gegenstand der Betrachtung. Fraglich wer hier in die Kiste der Propaganda unter dem Deckmantel historischer Aufarbeitung greift. Es geht gegen die alten neuen Feinde eines faschistischen Systems, gegen konsequentesten Gegener kapitalistischen, imperialistischen Seins. Die konsequentesten Gegner des deutschen Faschismus waren die Kommunisten, welche als erste mahnten, aus diesem Grund wurden sie auch am schärfsten verfolgt, gemordet oder eingesperrt. Sie waren es auch, welche nach Ende des zweiten Weltkrieges am konsequentesten für ein antifaschistischen Deutschland eingetreten sind und nach Gründung eines westdeutschen Separatstaat, eine deutsche demokratische Republik als Antwort in der sowjetischen Besatzungszone mitgründeten, welche die deutsche Einheit noch lange angestrebt und versuchte eine neue Gesellschaftsordnung aufzubauen. Die Errungenschaften für die Werktätigen in der DDR sind nicht von der Hand zu weisen, es gab keine Arbeitslosigkeit, ein kostenfreies Gesundheitssystem, eines der besten Bildungssysteme und vieles andere Mehr und es gab den Klassenkampf, welcher immer härter und unerbittlicher geführt wurde, selbst wenn bis zum Untergang des Sozialismus in der DDR im Westen viel Kreide gefressen werden musste. Die DDR wird heute noch bekämpft und dazu gehören auch solche Auseinandersetzungen, als Staat gibt es sie heute nicht mehr, es gibt gegenwärtig keine deutsche, demokratische Republik, es gibt nur eine Bundesrepublik Deutschland, welche das Kainsmal ihrer Geburt beständig vor sich her trägt. Es geht auch nicht darum die DDR mittels beständiger Leichenfledderei zu töten, denn Tod ist Tod, es geht darum den Sozialismus als einzige progressive Alternative zum Kapitalismus/Imperialismus aus die Köpfe der Menschen zu verdrängen und das bevor er in Europa wieder Fuß fassen kann. Dazu müssen die Köpfe einer konsequent antikapitalistischen Bewegung weg, und da es an neuen Köpfen einer solchen Bewegung mangelt und es auch so bleiben soll, wird sich den alten Köpfen zugewendet und die Opfer faschistischer Politik in Deutschland, zu Tätern erklärt und so versucht sie auf dem Schafott der Geschichte zu opfern!
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