Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Samstag, 1. Februar 2025

Eine Rechtfertigung für Entfähigung?

Auf der ersten Seite der MZ gibt es meistens ein Zitat, Gedanke zum Tag steht darüber. In der Wochenendausgabe ist nun das Zitat eines Kabarettisten zu finden, nur ist nicht zu erfahren, in welchem Zusammenhang diese Aussage entstanden. Als Zitat ist zu lesen: „Informations-Gesellschaft: Wenn man soviel erfährt, dass man nichts mehr begreift.“ und einmal davon abgesehen, dass wir eigentlich in einer Gesellschaft leben und eine Gesellschaft aus Menschen besteht, ist diese Aussage eigentlich Dummfug, da Informationen Mittel zum Zweck. Nicht die Informationen sind ein Problem, sondern der Umgang mit diesen und dieser möchte gelernt sein. Zum einen ist es eine normale Entwicklung, dass dem Menschen immer mehr Informationen zur Verfügung stehen und zum anderen ist zu Fragen, welchen Zweck ein Mittel zu dienen hat.

Es ist auch nicht neu, dass mit den technologischen Entwicklungen, die Möglichkeiten der Informationsverbreitung sich entwickeln, dass war immer schon so. Erst war es der direkte Kontakt zwischen den Menschen, dann wurden Zeichen entwickelt, Schriften entstanden, die Vervielfältigung von Informationen entwickelte sich weiter, genauso wie die Reproduktion von Informationen. Heute werden Informationen in einem Maße geschaffen und verbreitet, wie es in der Vergangenheit kaum vorstellbar war, wie mit allem im System des Kapitals wird regelrecht verschwenderisch damit umgegangen. Es werden Informationen geschaffen, welche nur für sehr wenig Menschen, oder überhaupt nicht von Bedeutung, zudem sind auch Informationen Waren, werden produziert, gehandelt, verteilt und konsumiert. Letzten Endes werden viele Informationen produziert, welche kein Mensch braucht, sie landen wie viele andere Produkte auf dem Müllhaufen der Geschichte, ohne je Ware gewesen zu sein. Wenn Menschen es nicht gelernt haben zu selektieren und alles in sich hineinstopfen was ihnen vorgesetzt wird, weil sie Angst haben etwas entscheidendes zu verpassen, werden sie diese Kost nicht verdauen können und nicht viel begreifen.

Das Problem ist nicht die viele Kost, sondern wenn davon ausgegangen wird, dass diese viele Kost notwendig und nicht nur ein kleiner Teil ausreichend um notwendigen Erkenntnisgewinn zu generieren. Dazu braucht es Grundlagen, entsprechende Fähigkeiten und Fertigkeiten müssen erworben werden, das ist allerdings bei immer mehr Menschen nicht der Fall, eher das Gegenteil und so können zum Beispiel die Medien viele Menschen mit Informationen regelrecht zuschütten und selbst wenn die Wahrheit in diesem Berg von Informationsmüll enthalten ist und das ist sie immer, sind viele Menschen nicht in der Lage diese zu erkennen. Vieles was Mensch erfährt, um auf das Zitat zurückzukommen, verdient es nicht beachtet zu werden, nur was gilt es zu missachten und was zu achten?

Es ist nicht die Frage eine Menge von Informationen zu begreifen, oder nicht zu begreifen, sondern es ist die Frage wie mit Informationen umgegangen wird und das wiederum ist eine Frage der Bildung, erworbener Fähigkeiten und Fertigkeiten.

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