Experte oder Propagandist? Als Politikwissenschaftler vielleicht ein Experte für Propaganda? Das ist die Frage, zumindest eine Frage, wenn ein Beitrag auf der Seite von T-Online berücksichtigt wird. Im Beitrag darf sich ein Experte, welcher der medialen Propaganda verpflichtet und als Politikwissenschaftler daherkommt, zum Thema Friedensverhandlungen äußern. Über die allgemeinen Floskeln, mit deren Hilfe über russische Politik in den hiesigen Medien orakelt wird, geht es nicht hinaus, die Menschen sollen glauben, was ihnen vorgegaukelt wird, dass es Russland z. B. nicht um Frieden geht, sondern ganz im Gegenteil, Russland den Krieg für seine Wirtschaft benötigt. Unter Umständen deswegen, weil die russische Wirtschaft unter dem Krieg nicht so leidet, wie es westliche Bestrebung einst wollte?
Nun haben erste Gespräche zwischen den USA und Russland stattgefunden, die EU reagiert ziemlich hilflos, allein schon weil sie, wie die Ukraine selbst, außen vorgelassen wird. Sie spielt eine Rolle, nur nicht die, welche sie gern spielen würde, sie ist wie die Ukraine nur Mittel zum Zweck, sie ist ein Werkzeug. Der EU bleibt das Schicksal in der politischen Bedeutungslosigkeit zu kollabieren, zu lange und zu tief steckt die EU-europäische Politik im Anus der US-amerikanischen Politik, so dass ihr nicht einmal ein Lichtblick vergönnt. Es irrt die EU-Politik scheinbar verwirrt durch die Gegend, weiß nicht so recht was sie tun soll, hofft auf besseres Wetter und alter rektaler Gemütlichkeit.
Doch das interessiert in den USA relativ wenig, EU-Europa wurde mit dem Krieg in der Ukraine ein Stück näher an den Ruin getrieben, als wirtschaftlicher Konkurrent der USA beschädigt und geschwächt, auch in dem es in weitere Abhängigkeit zu den USA gezwungen wurde. Die Politik in der Bundesrepublik hat sich an Folgsamkeit gegenüber den USA immer und immer wieder übertroffen, die eigenen Interessen wurden den US-amerikanischen bedingungslos untergeordnet und nun scheint das Gejammer groß, wenn nicht entsprechend belohnt wird, sondern ganz im Gegenteil, nun der selbst verschuldete, aber verdiente Tritt in den Arsch erfolgt. Scheinbar, aber der Schein kann trügen.
Nur was ist ein Experte für ein Experte, wenn ihm der eine oder andere Lichtblick nicht vergönnt und er erkennt, „Trump will auch wirtschaftlich von dem Deal profitieren: Häfen in der Ukraine kontrollieren, Seltene Erden und Rohstoffe abbauen. Wenn das nicht möglich ist, wird er das nicht akzeptieren.“ Denn das ist der eigentliche Grund warum heutzutage Kriege von der Hegemonialmacht angezettelt, unterstützt und geführt werden, wer denke es gehe um Moral, oder Demokratie, Menschenrechte, Freiheiten für die Menschen, der befindet sich wie zu allen Zeiten auf dem Holzweg. Das hatten selbst intellektuelle Tiefflieger in der bundesdeutschen Politik erkannt, als sie davon sprachen Russland zu ruinieren, es wirtschaftlich zu schwächen, in die Knie zu zwingen. Einen anderen Zweck hat es nicht, wenn Sanktionen verhängt werden und ein Land gezwungen wird erhebliche Mittel ins Militär und entsprechende Rüstung zu stecken. Nur hat sich die russische Wirtschaft als wesentlich robuster erwiesen, als im Westen orakelt, auch ist Russland alles andere, nur nicht isoliert in der Welt, ganz im Gegenteil, es hat sich zu einem bedeutenden Akteur in der internationalen Politik entwickelt.
Da es gelegentlich anders kommt, als geplant und gedacht, hat sich der Westen selbst in Folge des Krieges in der Ukraine mehr und mehr isoliert, er hat an Einfluss in der Welt verloren und gerade EU-Europa hat dank der eigenen Sanktionen erhebliche wirtschaftliche Verluste hinnehmen müssen. Die USA als westliche Führungsmacht hat erkannt, ein Zeichen für ihre Rolle und Führungsqualität, was ihre Vasallen gern weiter leugnen würden und handelt entsprechend. Sie hat erkannt, dass der Krieg in der Ukraine nicht zu gewinnen ist und so wird es Zeit die Beute sicher nach Hause zu bringen, bevor sie verloren geht. US-amerikanische Anleger haben in der Ukraine gekauft was sie kaufen konnten und gerade die seltenen Erden sollen dazu dienen, die Waffenlieferungen zu bezahlen, welche nicht von den EU-Europäern schon bezahlt wurden. Aber dazu müssen diese im eigenem Einflussbereich bleiben, wen dieser allerdings weiter schwindet, schwindet auch die Möglichkeit alles Erworbene zu nutzen. Also die USA braucht Frieden in der Ukraine, allein schon um ihre Beute zu sichern. Die EU interessiert den USA in diesem Zusammenhang negativ als Konkurrent und positiv als Aufbauhelfer der „Restukraine“. Viel interessanter ist EU-Europa als dauerhafter Vasall, welcher treu und dienstbar, am besten Blindlinks im Interessen der Hegemonialmacht agiert. Und so besteht ein besonderes Bedürfnis die Staaten EU-Europas für zukünftige Kriege und zur Maximierung der Profite des militärisch industriellen Komplexes weiter Aufzurüsten.
Vielleicht der eigentliche Grund, warum in der bundesdeutschen Politik das große Jammern eingesetzt hat. Mit einem Krieg kann der Bevölkerung viel besser eine Notwendigkeit für Aufrüstung verkauft werden, als ohne Krieg. Was wenn in der Ukraine Friede und die Ukraine als Puffer zwischen Russland und EU-Europa, wie von den Russen gefordert, fungiert? Was wird aus den Bedrohungslügen, welche den Menschen erzählt, was aus der Begründung für den wirtschaftlichen Niedergang?
Aber das ist nicht das Thema des Experten, er hat den Menschen im Beitrag zu verkaufen, dass Rüstung weiter nötig ist, auch wenn es zu einem Waffenstillstandsabkommen kommt und viele Soldaten zur Absicherung des selbigen benötigt werden und dazu in jedem Fall die USA ihren Beitrag leisten müssen, wobei die Europäer bezahlen. Darin ist er Experte, denn „wir könnten den USA signalisieren, dass wir bereit sind, einen Waffenstillstand mit abzusichern bzw. dafür auch zahlen. Das heißt, wir müssten Geld in die Hand nehmen – entweder für eigene Truppen oder für die Unterstützung anderer Verbündeter, z.B. aus den USA. Wir würden letztlich die USA dafür bezahlen, dass sie den Frieden absichern. Dazu gehören auch langfristige wirtschaftliche Hilfen für die Ukraine sowie Rüstungslieferungen.“
Für die USA ein verlockendes Angebot, sie können nicht nur die Ukraine ausbeuten, sondern über die Ukraine und wie gehabt, EU-Europa.
Ein Sieg für die USA auf der ganzen Linie? Innerhalb der regelbasierten westlichen Wertegemeinschaft durchaus, darüber hinaus bleibt abzuwarten und ist eher unwahrscheinlich. Das Imperium verliert letztlich auch durch die selbst veranlasste Schwächung seiner Satelliten. Es ist zwar nach wie vor ein militärischer Koloss, aber die wackligen Beine auf welcher dieser Kollos steht werden immer sichtbarer. Aus diesem Grund soll EU-Europa aufrüsten, koste es was es wolle und die Empörung in der deutschen Politik, welche über Friedensverhandlungen, nicht Waffenstillstandsverhandlungen, zu hören, ist nicht etwa der Aufschrei der Erkenntnis, weil der Kopf aus dem US-amerikanischen Anus gerutscht und lange vermisstes Licht blendet, sondern weil sich im Anus etwas verändert und nun versucht wird, sich neu zu positionieren.
In jedem Fall braucht es Gründe um Aufrüstung fortzusetzen, sie gar noch zu beschleunigen und diesem Zweck hat das Interview auf der Seite von t-online zu dienen, es ist eben ein Experte, welcher propagandistisch unterwegs ist und die aktuelle Politik im Land zu begründen hat. Es muss, egal was passiert, weiter gerüstet werden, weil es eine Bedrohung gibt, welche es geben muss, um weitere Aufrüstung zu begründen.
Zum Experten gibt es etwas zu erfahren, so ist unter anderem zu lesen: „Meister gilt als Experte für russische Außenpolitik und Geopolitik.“ was allerdings zu bezweifeln ist, da er letztlich nur wiederholt was die Medien über russische Außenpolitik vorgeben und das ist fern jeder ernstzunehmenden Analyse, den es kann nicht sein, was nicht sein darf und es sollte sein, was dem eigenem Interesse dienlich! Zum Schein kann es sogar zu Unstimmigkeiten unter den Akteuren kommen, gar das Puppen sich zum Puppenspieler erklären.
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