Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Sonntag, 22. Februar 2009

… Verhältnis zwischen Führer, Partei, Klasse und Masse …

Ein Zitat aus: „Der “linke Radikalismus”, die Kinderkrankheit des Kommunismus“, Abschnitt VI, „Sollen Revolutionäre in den reaktionären Gewerkschaften arbeiten?“,  entnommen eines Heftes der „Bücherei des Marxismus-Leninismus“ Dietz Verlag Berlin 1985, Seite 39, sowie eine Anmerkung dazu, aus besagtem Heft, Seite 130.
„Um das klarzumachen, will ich mit der von uns gemachten Erfahrung beginnen – entsprechend dem allgemeinen Plan der vorliegenden Schrift, die den Zweck hat, auf Westeuropa das anzuwenden, was in der Geschichte und der heutigen Taktik als Bolschewismus allgemein anwendbar, von allgemeiner Bedeutung und allgemeiner Gültigkeit ist.
Das Verhältnis zwischen Führer, Partei, Klasse und Masse und damit zugleich das Verhältnis der Diktatur des Proletariats und seiner Partei zu den Gewerkschaften hat bei uns jetzt konkret folgende Form angenommen: Die Diktatur wird durch das in den Sowjets organisierte Proletariat verwirklicht, dessen Führer die Kommunistische Partei der Bolschewiki ist, die nach den Angaben des letzten Parteitages (April 1920) 611.000 Mitglieder zählt. Die Zahl der Mitglieder schwankt sowohl vor als auch nach der Oktoberevolution sehr stark und war früher, sogar in den Jahren 1918 und 1919, viel geringer. Wir fürchten eine übermäßige Ausdehnung der Partei, denn in eine Regierungspartei versuchen sich unvermeidlich Karrieristen und Gauner einzuschleichen, die nur verdienen, erschossen zu werden. Das letztemal haben wir die Partei weit geöffnet, als (im Winter 1919) Judenitsch wenige Werst vor Petrograd und Denikin in Orjol (etwa 350 Werst von Moskau) stand, d. h. als der Sowjetrepublik höchste, tödliche Gefahr drohte und als Abenteurer, Karrieristen, Gauner und überhaupt  unsichere Elemente keineswegs auf eine gute Karriere (eher auf Galgen und Folter) rechnen konnten, wenn sie sich den Kommunisten anschlossen.“
In der ersten Anmerkung auf Seite 130 ist zu lesen:
„Das Buch „Der linke Radikalismus, die Kinderkrankheit im Kommunismus“ schrieb Lenin im Frühjahr 1920 als direkten Beitrag zur Vorbereitung des II. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale. Kurz vor Beginn des Kongresses, im Juli 1920, lag es bereits in russischer, englischer und französischer, in Auszügen auch in deutscher Sprache vor.
Die entscheidenden Gedanken dieser Arbeit standen auf dem Kongress im Mittelpunkt der Diskussion und bildeten die Grundlage für seine Beschlüsse.
Sowohl die sich in verschiedenen kommunistischen Parteien (z. B. in Deutschland, England, Holland, Italien, Österreich) äußernden „linken“ Tendenzen als auch die Gefahr des Einfließens rechtsopportunistischer Ideen in die Komintern hatten Lenin veranlasst – ausgehend von den Erfahrungen der bolschewistischen Partei – zu den aktuellen Problemen der Taktik der internationalen kommunistischen Bewegung Stellung zu nehmen.
Lenin zog in seiner Arbeit die prinzipielle Schlussfolgerung, dass eine Reihe von Grundzügen der Oktoberrevolution nicht ausschließlich russischen, sondern internationalen, d. h. allgemeingültigen Charakter tragen. Die Bedeutung dieses Werkes besteht darin, dass in ihm die Hauptprinzipien der Strategie und Taktik entwickelt wurden, die es den kommunistischen Parteien unter den unterschiedlichsten Bedingungen ermöglichen, die Mehrheit der Arbeiterklasse zu gewinnen und die Massen an den Kampf um die politische Macht heranzuführen.“

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