das miteinander
verwachsene und verflochtene Kapital von Industrie- und Bankmonopolen.
Das Finanzkapital ist ein wesentliches ökonomisches Merkmal des
Imperialismus. >>Konzentration der Produktion, daraus erwachsende
Monopole, Verschmelzung oder Verwachsen der Banken mit der Industrie –
das ist die Entstehungsgeschichte des Finanzkapitals und der Inhalt
dieses Begriffs.<< (Lenin, Band 22, Seite 230) Das Finanzkapital
ist eine Weiterentwicklung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse
und eine neue Stufe des Kapitalverhältnisses. Es ist die entwickelte
Form des imperialistischen Monopols. Unter den Bedingungen des
staatsmonopolistischen Kapitalismus wird das Finanzkapital in immer
wenige Händen konzentriert; es zieht gewaltige Profite aus seiner
Monopolstellung und aus der vom imperialistischen Staat praktizierten
Umverteilung des Nationaleinkommens zugunsten der Monopole. Durch die
wechselseitige Verflechtung der größten Monopole sind als
Machtkonzentrationen Finanzgruppen entstanden. … Das Anwachsen der Macht
der Monopole führt zu wachsender politischer Reaktion. Lenin
bezeichnete daher den Imperialismus als die Epoche des Finanzkapital und
der Monopole, die überallhin den Drang nach Herrschaft tragen.
>>Reaktion auf der ganzen Linie, gleichviel unter welchem
politischen System, äußerste Zuspitzung der Gegensätze auch auf diesem
Gebiet – das ist das Ergebnis dieser Tendenzen.<< (Lenin, Bd. 22,
Seite 302) Die Schaltzentren der Monopolbanken sind wichtige Macht- und
Kontrollzentralen des Finanzkapital. In ihren Gremien und denen der
Konzerne sitzen die Vertreter der einzelnen Kapitalgruppen. Diesen
Personenkreis (in der BRD etwa 300 Familien), der das Finanzkapital
repräsentiert und die Machtfunktionen ausübt, bezeichnete Lenin als
Finanzoligarchie. Unter den Bedingungen des staatsmonopolistischen
Kapitalismus erfolgt eine Verflechtung der Finanzoligarchie,
insbesondere des Rüstungskapitals, mit der Militärhierarchie und der
Staatsbürokratie zu einem militärisch-industriellen Komplex.
Quelle: Kleines Politisches Wörterbuch, sechste Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986, Seite 261.
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